Änderungsantrag zu „Richtlinien für die Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor”

Der Vor­sit­zen­de der PIRA­TEN-Frak­ti­on hat am 8. Janu­ar 2014 fol­gen­den Ände­rungs­an­trag zur geplan­ten Novel­lie­rung der „Richt­li­ni­en für die För­de­run­gen von beruf­li­cher Aus­bil­dung im Non-Pro­fit-Sek­tor” (vgl. auch PIRA­TEN-Antrag vom 14. Okto­ber 2013) ein­ge­reicht:

„In den
- Sozi­al­aus­schuss
- Ver­wal­tungs­aus­schuss

Ände­rungs­an­trag        gem. §§ 12 und 34 der GO des Rates der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver zu Drs. 2446/​2013 (Aus­bil­dungs­för­de­rung im sog. „Non-Pro­fit-Bereich“ – hier: Ände­rung der Richt­li­ni­en)                       

zu beschlie­ßen:

Dem Antrags­text wird Fol­gen­des hinzugefügt:

Punkt 1 der Anla­ge 1 wird durch die­sen Satz ergänzt:

Geför­dert wer­den nur sol­che Aus­bil­dungs­plät­ze, die von Jugend­li­chen besetzt wer­den, die bei der Aus­bil­dungs­platz­su­che benach­tei­ligt sind.

Begrün­dung:

Ziel der vor­ge­schla­ge­nen Ände­rung ist die Anpas­sung der Richt­li­ni­en an die ver­än­der­ten Umstän­de auf dem Aus­bil­dungs­platz­markt und an die der­zei­ti­ge schon geüb­te Pra­xis der Ver­ga­be der Förderung.

Die seit 1999 bestehen­de För­de­rung im Non-Pro­fit-Bereich hat­te immer zum Zie­le, die Zahl der Aus­bil­dungs­plät­ze ins­ge­samt zu erhö­hen. Das ist aus der Situa­ti­on der Jah­re bis etwa 2009 auch ver­ständ­lich. Aus­bil­dungs­plät­ze waren schwer zu finden.

Jetzt ist die Situa­ti­on auf dem Aus­bil­dungs­markt völ­lig anders. Es besteht ein Über­an­ge­bot an Aus­bil­dungs­plät­zen, die teil­wei­se nicht besetzt wer­den können.

Hin­ge­gen ist wei­ter­hin die beson­de­re För­de­rung von Jugend­li­chen, die Schwie­rig­kei­ten haben, auf dem Arbeits­markt einen Aus­bil­dungs­platz zu fin­den, ein berech­tig­tes Anliegen.

So wird augen­blick­lich schon verfahren.

Nach dem Brief des Dezer­na­tes III vom 21.08.13* wen­den sich die Beschäf­ti­gungs­maß­nah­men an sozi­al benach­tei­lig­te Personen.

Im Pro­to­koll der Sit­zung des Sozi­al­aus­schus­ses vom 20.02.12 wird sogar Fol­gen­des ver­merkt: „Die Aus­zu­bil­den­den sei­en als nicht aus­bil­dungs­fä­hig aner­kannt. Mit ent­spre­chen­der sozi­al­päd­ago­gi­scher Betreu­ung, die die Trä­ger anbö­ten, wür­den sie den­noch zur Abschluss­prü­fung gebracht.“

Genau auf die­sen Per­so­nen­kreis soll­te sich die­se För­de­rung beschränken.

Eine sol­che Fest­le­gung ist umso mehr nötig, als die Nach­fra­ge die finan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten über­steigt (so gesagt im Sozi­al­aus­schuss vom 18.03.13) und des­halb eine Aus­wahl getrof­fen wer­den muss.

Es fehlt nur an einer Ver­schrift­li­chung in den Richtlinien.

In der Druck­sa­che 0026/​2008 steht fol­gen­des: „Hier­mit leis­tet die Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver einen wesent­li­chen Bei­trag zur Ver­bes­se­rung der schlech­ten Aus­bil­dungs­si­tua­ti­on, indem im Non-Pro­fit-Sek­tor für alle Jugend­li­che die Aus­bil­dungs­plät­ze geför­dert werden.“

Auch nach der Infor­ma­ti­ons­druck­sa­che 0350/​2013 ist das Ziel der För­de­rung die Ver­bes­se­rung der Aus­bil­dungs­platz­si­tua­ti­on ins­ge­samt.

Auch in der Anla­ge 1 zur jet­zi­gen Druck­sa­che 2446/​2013 fehlt eine Bezug­nah­me auf die För­de­rung benach­tei­lig­ter Jugendlicher.

Die­sem Man­gel soll durch vor­lie­gen­den Ände­rungs­an­trag abge­hol­fen werden.

Dabei bleibt es natür­lich der Ver­wal­tung über­las­sen, wie sie die Richt­li­nie in der geän­der­ten Form umsetzt. Die For­mu­lie­rung in der Begrün­dung der Druck­sa­che 2446/​2013: „Es reicht (…) aus, wenn der Aus­bil­dungs­be­trieb erklärt, dass der Jugend­li­che glaub­haft gemacht hat, kei­nen ande­ren Aus­bil­dungs­platz gefun­den zu haben“, ist eine mög­li­che und prak­ti­ka­ble Lösung.

Ange­fügt sei noch, dass es nie das Ziel die­ser Maß­nah­me war, den Non-Pro­fit-Orga­ni­sa­tio­nen eine ver­steck­te För­de­rung zukom­men zu las­sen. Dies geben die För­der­richt­li­ni­en nicht her und dage­gen hat­te sich schon die Ver­wal­tung in der Sozi­al­aus­schuss­sit­zung am 17.03.2003 ausgesprochen.

Dr. Jür­gen Jung­hä­nel (Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der)”

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* Anla­ge: Schrei­ben des Jugend– und Sozi­al­de­zer­na­tes vom 21. August 2013:

2013-10-14, ASoz, Anla­ge zu Antrag ‚Richt­li­ni­en für die För­de­rung von beruf­li­cher Aus­bil­dung im Non-Profit-Sektor’