Ratsherr Dirk Hillbrecht: „Kreisel sind besser!” — Kritik an Klagesmarkt-Planung der Stadt Hannover

M E D I E N I N F O R M A T I O N

Sym­bol­träch­ti­ger Stich mit Spa­ten durch OB Weil

PIRA­TEN-Rats­herr Hill­brecht kri­ti­siert Kon­zept zu Kla­ges­markt und Kreisel

Han­no­vers Ober­bür­ger­meis­ter Ste­phan Weil und Bau­de­zer­nent Uwe Bode­mann leg­ten am heu­ti­gen Mon­tag (4. Juni 2012) selbst Hand an: Mit einem soge­nann­ten sym­bo­li­schen Spa­ten­stich insze­nier­ten sie den ers­ten Schritt zur Abschaf­fung des Krei­sels am Kla­ges­markt. „Unter Ver­schwen­dung öffent­li­cher Gel­der ver­nich­tet die Stadt Han­no­ver einen gut funk­tio­nie­ren­den Ver­kehrs­kno­ten­punkt”, bilan­ziert Dirk Hill­brecht, ver­kehrs­po­li­ti­scher Spre­cher der PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt. „Bis­her kamen dort alle Ver­kehrs­teil­neh­mer ohne War­te­zei­ten von über­all nach über­all, künf­tig wird der Ver­kehrs­fluss ohne Not durch eine T‑Kreuzung mit Ampeln gestoppt”, so Hillbrecht

„KREISEL SIND BESSER!” — Mit die­sem Slo­gan bringt Rats­herr Dirk Hill­brecht beim soge­nann­ten ers­ten Spa­ten­stich den PIRA­TEN-Pro­test gegen die Abschaf­fung des Krei­sels am Kla­ges­markt zum Ausdruck …

 

Als wich­ti­ges Argu­ment nen­nen die Ampel­be­für­wor­ter offi­zi­ell eine angeb­lich not­wen­di­ge Erhö­hung der Sicher­heit für Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer. Aus PIRA­TEN-Sicht ist dies nicht stich­hal­tig: „Die Unfall­zah­len sind bei einem Kno­ten mit die­ser Belas­tung im Ver­gleich noch ange­mes­sen”, sagt Hill­brecht unter Bezug auf ent­spre­chen­de amt­li­che Aus­füh­run­gen im Stadt­be­zirks­rat Mit­te. Auch der All­ge­mei­ne Deut­sche Fahr­rad-Club (ADFC) sieht dies so: „Spä­tes­tens seit den Neu-Mar­kie­run­gen im Krei­sel ist auch die Unfall­ge­fahr zurück­ge­gan­gen”, stell­te der ADFC-Regi­ons­ver­band kürz­lich in sei­ner Ver­bands­zeit­schrift (Aus­ga­be 2/​2011) fest. Der Titel des Bei­trags lau­te­te: „Kla­ges­markt: 6‑Mio.-Umbau zu Las­ten der Radfahrer.”

Städ­ti­schen Unter­la­gen ist zu ent­neh­men, dass die Ver­wal­tung seit lan­gem die Abschaf­fung des Kla­ges­markt­krei­sels plant. Das Ver­wal­tungs-Vor­ha­ben soll nun im Rah­men des Pro­jek­tes „Han­no­ver­Ci­ty 2020+” unter Ein­satz von mil­lio­nen­schwe­ren För­der­mit­teln der Euro­päi­schen Uni­on umge­setzt wer­den. „Zur Teil­nah­me an dem seit 2008 lau­fen­den Pla­nungs­pro­zess wur­den neben der Ver­wal­tung vor allem Wirt­schafts­ver­tre­ter und soge­nann­te Fach­leu­te ein­ge­la­den, Betrof­fe­ne wie der ADFC aber nicht in die Detail­pla­nung ein­be­zo­gen“, kri­ti­siert Hill­brecht. „Es ist zu fra­gen, war­um”, so der stell­ver­tre­ten­de Fraktionsvorsitzende.

Städ­ti­schen Pla­nun­gen zufol­ge soll der Kla­ges­markt dem­nächst bebaut wer­den. Die PIRATEN unter­stüt­zen gemein­sam mit Attac und wei­te­ren poli­ti­schen Kräf­ten das „Akti­ons­bünd­nis Neu­er Kla­ges­markt”, das sich gegen die Plä­ne zur Pri­va­ti­sie­rung des öffent­li­chen Are­als in der han­no­ver­schen Innen­stadt wendet.

… und wird dabei unter­stützt von PIRATEN aus Han­no­ver und dem Umland. Fotos: Hen­drik de Boer

Ein Gedanke zu „Ratsherr Dirk Hillbrecht: „Kreisel sind besser!” — Kritik an Klagesmarkt-Planung der Stadt Hannover“

  1. Was in der hier dar­ge­stell­ten Pira­ten-Medi­en­in­for­ma­ti­on nicht genannt wird, ist der Zuwach­se an zusam­men­hän­gen­den Grün­flä­chen, vor allem um die Nico­lai-Kapel­le, von denen Han­no­vers Bür­ger profitieren.

    Krei­sel sind bes­ser — für wen? Als Fuß­gän­ger konn­te ich zwar sehn­süch­ti­ge Bli­cke ins inne­re Grün des Krei­sels absen­den, aber ein Betre­ten ging nur unter Lebensgefahr.

    Am Deis­ter­krei­sel ist vor eini­gen Jah­ren eine Ampel­si­gnal­steue­rung instal­liert wor­den, die dazu bei­getra­gen hat, dass dort weni­ger schwe­re Unfäl­le mit schwer­ver­letz­ten und getö­te­ten Fuß­gän­gern und Rad­fah­rern statt­fin­den als vor­her. Außer­dem ist die Grün­flä­che im Deis­ter­krei­sel für Fuß­gän­ger gefahr­los begeh­bar, da ampel­ge­si­cher­te Fuß­gän­ger­we­ge über den Krei­sel füh­ren. Dazu ist der Kla­ges­markt­krei­sel jedoch zu klein, so dass die jetzt getrof­fe­ne Ent­schei­dung zum Kreu­zungs­um­bau zu begrü­ßen ist.

    Der Ver­zicht auf einen Umbau wür­de nur ein­sei­tig den Auto­fah­rern zu Gute kom­men, die in ihren ton­nen­schwe­ren Pan­zern anders als Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer vor kör­per­li­chen Unfall­schä­den geschützt sind.

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