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Meine Ratswoche im Rückblick: Wege, Bahnen, Eintrittspreise (I)

Mit den tur­nus­mä­ßi­gen Sit­zun­gen drei­er wich­ti­ger Gre­mi­en war dies eine der anstren­gen­de­ren Wochen für mich. Zumal in allen drei Sit­zun­gen nen­nens­wer­te Auf­re­ger ange­kün­digt waren:

  • Am Mitt­woch im Bau­aus­schuss soll­te es um den Kla­ges­markt und das Logis­tik­zen­trum am Kronsberg gehen.
  • Kronsberg und Spren­gel­mu­se­um waren Punk­te auf der Tages­ord­nung der Rats­ver­samm­lung am Don­ners­tag.
  • Und schließ­lich soll­te im Kul­tur­aus­schuss am Frei­tag über die Sanie­rung des Pavil­lons am Rasch­platz und die Ein­tritts­prei­se für Her­ren­hau­sen ent­schie­den werden.
  • Zudem hat­ten wir als Pira­ten eige­ne The­men sowohl im Rat als auch im Kulturausschuss.

Aber auch hier gilt: Nichts wird so heiß geges­sen wie es gekocht wird.

Begin­nen wir mit dem Bau­aus­schuss am Mitt­woch. Ursprüng­lich war hier sogar eine gemein­sa­me Son­der­sit­zung mit dem Umwelt­aus­schuss ange­setzt, um über die Pla­nungs­än­de­run­gen auf den Mes­se­park­plät­zen am Kronsberg zu bera­ten (Code­na­me „Ama­zon”). Das führ­te — für eine Aus­schuss­sit­zung eher unge­wöhn­lich — dazu, dass die HAZ einen Foto­gra­fen mit­brach­te und h1 sei­ne Kame­ra auf­bau­te. Wäre aber gar nicht nötig gewe­sen: Der gan­ze Vor­gang war in den betrof­fe­nen Bezirks­rä­ten von der CDU „in die Frak­ti­on gezo­gen” wor­den und inso­fern von der Tages­ord­nung abge­setzt. HAZ und h1 haben dann trotz­dem ein wenig foto­gra­fiert und auf­ge­zeich­net, aber die Luft war doch merk­lich raus.

Trotz­dem hat die Sit­zung über drei Stun­den gedau­ert. Hef­tigs­ter Streit­punkt war das Vor­ha­ben, die nörd­li­che Sall­stra­ße neu zu gestal­ten. Hier­für lie­gen seit Dezem­ber die end­gül­ti­gen Plä­ne vor und nun kann es der rot-grü­nen Mehr­heit gar nicht schnell genug mit der Umset­zung gehen. Auch hier bestand sei­tens der CDU der Wunsch, die­sen Tages­ord­nungs­punkt bis zur nächs­ten Sit­zung von der Tages­ord­nung zu neh­men, um in der Frak­ti­on wei­ter dar­über bera­ten zu kön­nen. Die Geschäfts­ord­nung des Rates sieht vor, dass ein sol­ches Ansin­nen ein­mal qua­si auto­ma­tisch gewährt wird, wenn nicht eine Mehr­heit der Gre­mi­en­mit­glie­der eine „beson­de­re Dring­lich­keit” sieht. Genau die­se haben die Ver­tre­ter der Mehr­heits­frak­tio­nen (lies: rot-grün) aber behaup­tet und damit die Behand­lung die­ses Tages­ord­nungs­punk­tes in der Sit­zung erzwun­gen. Ich schrei­be „behaup­tet”, weil die besag­te „beson­de­re Dring­lich­keit” an nichts fest­ge­macht wur­de. Es war letzt­lich ein rei­nes Macht­spiel­chen von SPD und Grü­nen: „Seht her, wenn wir wol­len, kön­nen wir eh alles durchsetzen.”

Ich ärge­re mich hier auch über mich selbst, denn ich habe mich in der Debat­te zwar zu Wort gemel­det, aber die­sen Gedan­ken­gang lei­der nicht so strin­gent her­aus­ge­ar­bei­tet, wie ich ihn hier jetzt hin­ge­schrie­ben habe. — Die Kol­le­gen von der CDU haben das aber auch nicht hinbekommen.

Die Beschluss­druck­sa­che wur­de dann natür­lich auch mit rot-grü­ner Mehr­heit angenommen.

Was war noch? Die Han­no­ve­ra­ner haben einen Antrag gestellt, den Bau eines Zwei­rich­tungs­rad­we­ges an der Wal­der­see­stra­ße prü­fen zu las­sen. Die meis­ten Wort­bei­trä­ge kon­zen­trier­ten sich da auf den geplan­ten Bau der Rad­we­ge an der Pod­bi und das Für und Wider die­ses Vor­ha­bens. Ich habe mich statt­des­sen dar­auf beschränkt, die Unsin­nig­keit eines sol­chen Rad­we­ges an der Wal­der­see­stra­ße an sich fest­zu­stel­len: Ent­we­der man baut ihn auf der West­sei­te — dann kreuzt man jede Men­ge Quer­stra­ßen. Oder man baut ihn auf der Ost­sei­te — dann muss man die Wal­der­see­stra­ße beim Auf- und beim Abfah­ren kreu­zen. Zudem gibt es kei­ne 20 Meter ent­fernt den gut aus­ge­bau­ten Eilen­rie­der­ad­weg. Der Antrag hat­te kei­ne Chan­ce und wur­de „zu null” abgelehnt.

Und die CDU woll­te eine Park­pa­let­te auf dem NDR-Park­platz als Ersatz für die weg­fal­len­den Park­plät­ze neben dem Spren­gel­mu­se­um, wenn des­sen Erwei­te­rung gebaut wird. Die Dis­kus­si­on war dann wie­der grund­sätz­lich und brach­te die satt­sam bekann­ten Stand­punk­te: Es sind genug Park­plät­ze da, die Leu­te kön­nen woan­ders par­ken, Besu­cher kön­nen mit ÖPNV kom­men, Autos sind aber wich­tig, der Park­druck ist sowie­so schon so hoch, eine Park­pa­let­te ver­schan­delt die Umge­bung,… Alles schon gehört. Ich habe dann den Vor­schlag in die Run­de gewor­fen, statt einer Park­pa­let­te neben dem Maschsee könn­te man doch eine Tief­ga­ra­ge unter den See bau­en. Dafür gab’s dann die generv­te Replik, ich möge doch „mei­ne Pole­mik unter­las­sen”. Gro­ßes Kino… Natür­lich hat­te auch der CDU-Antrag kei­ne Chan­ce (ich hät­te auch nicht dafür gestimmt).

Die Ver­wal­tung hat dann das „Schau­fens­ter Elek­tro­mo­bi­li­tät” vor­ge­stellt, ein bun­des­wei­ter Wett­be­werb, in dem Pro­jek­te zur Elek­tro­mo­bi­li­tät in Modell­re­gio­nen geför­dert wer­den. Ob Han­no­ver so eine Modell­re­gi­on wird, ent­schei­det sich in den nächs­ten Wochen. Wenn das pas­siert, wird die­ses The­ma in Zukunft wohl häu­fi­ger auftauchen.

Bei­de Anträ­ge zum Flä­chen­nut­zungs­plan waren abge­setzt und bei den Bebau­ungs­plä­nen war vie­les dabei, was ein­fach so durch­ging. Zwei Aus­nah­men sind aber erwähnenswert:

In Vah­ren­wald wird der Fens­ke­weg geschlos­sen. Er liegt zwi­schen zwei Schul­ge­län­den, die mitt­ler­wei­le gemein­sam die „IGS Büs­sing­weg” bil­den und die Schu­le möch­te ger­ne ein ein­heit­li­ches, nach außen abge­schlos­se­nes Schul­ge­län­de. Die Ver­wal­tungs­vor­la­ge misst dem Weg nur eine unter­ge­ord­ne­te Bedeu­tung zu und schreibt, durch sei­ne Schlie­ßung ent­stün­den nur ein „mini­ma­ler Mehr­weg”. Mir sieht das auf der Kar­te gar nicht so mini­mal aus — zumal der Weg zwei Stra­ßen direkt mit­ein­an­der ver­bin­det. Ich woll­te also wis­sen: Wur­de mal gezählt, wie­vie­le Men­schen dort so lang­lau­fen. Und: Wur­de gemes­sen, wie groß der zukünf­ti­ge Umweg denn ist. Die Ant­wor­ten habe ich erst beim Nach­ha­ken bekom­men: „Nein, es wur­de nicht gezählt.” Und: „Die Län­ge des Umwe­ges müs­sen wir zu Pro­to­koll geben.” Hat also bis­her nie­mand gemes­sen. Na prima.

Schließung des Fenskeweg: rot: Fenskeweg; grün: Ersatzstrecken mit "minimalem Umweg"...
Schlie­ßung des Fens­ke­weg: rot: Fens­ke­weg; grün: Ersatz­stre­cken mit „mini­ma­lem Umweg”…

Der Antrag wur­de angenommen.

Und schließ­lich ging es noch ums Kröpck­e­cen­ter. Dort ver­schwin­det ja nun der Turm, was eine Bebau­ungs­plan­än­de­rung nach sich zieht, über die noch­mal abge­stimmt wer­den muss. In der Dis­kus­si­on gab es die übli­chen aus­ge­präg­ten Beiß­re­fle­xe: Die CDU hat — ein wenig pole­misch, möch­te ich sagen — die Belie­big­keit des neu­en Gebäu­des bemän­gelt. Ins­be­son­de­re die SPD emp­fand dies als gera­de­zu belei­di­gend für die „her­vor­ra­gen­de” Arbeit des Archi­tek­ten. Ich habe mich aus die­ser Dis­kus­si­on her­aus­ge­hal­ten. Aller­dings fin­de auch ich, dass Han­no­ver durch den Umbau am Kröp­cke etwas Ein­zig­ar­ti­ges ver­liert. Das „alte” Kröpck­e­cen­ter und das nach oben offe­ne Pas­se­rel­le­nen­de im Bereich der U‑Bahnstation Kröp­cke waren archi­tek­to­ni­sche Kon­zep­te, mit denen Han­no­ver aus dem Einer­lei der Ein­kaufs­in­nen­städ­te her­aus­stach. Jetzt haben wir die hun­dert-und-ers­te unter­ir­di­sche Ein­kaufs­pas­sa­ge und einen drei­ecki­gen Bau mit hel­ler Natur­stein­fas­sa­de, der sich so oder so ähn­lich viel­dut­zend­fach in Deutsch­land fin­det. Zum Bei­spiel 300 Meter wei­ter als „Ernst-August-Gale­rie”. Die Aver­si­on gegen die offe­ne Pas­se­rel­le habe ich sowie­so nie ver­stan­den und beim Kröpck­e­cen­ter schwingt durch­aus etwas Weh­mut mit, weil da irgend­wie ein Teil des Han­no­vers mei­ner Kind­heit verschwindet.

Auch die­ser Antag wur­de aber — natür­lich — angenommen.

Wie gesagt: Mit über drei Stun­den mei­ne längs­te Aus­schuss­sit­zung bis­lang über­haupt — und eine durch­aus tur­bu­len­te noch dazu. Und das, wo doch der größ­te Auf­re­ger gar nicht behan­delt wurde…

Wei­ter geht’s im zwei­ten Teil

Piraten-Fraktion stellt Antrag im Kulturausschuss: „Keine sozial-politische Diskriminierung von freiwillig Wehrdienstleistenden“

Medi­en­in­for­ma­ti­on

Will die Stadt Han­no­ver frei­wil­lig Wehr­dienst­leis­ten­de sozi­al-poli­tisch dis­kri­mi­nie­ren? Die­se Fra­ge drängt sich der PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Stadt Han­no­ver auf. Der von der Stadt­ver­wal­tung erar­bei­te­te Ent­wurf für neue Ein­tritts­prei­se in den Her­ren­häu­ser Gär­ten, der mor­gen (Frei­tag, 17.02.2012) im Kul­tur­aus­schuss bera­ten wird, sieht Ermä­ßi­gun­gen für diver­se Per­so­nen­grup­pen vor — von Azu­bis bis zu Stu­den­ten, von Behin­der­ten bis zu Teil­neh­mern an Pro­gram­men wie dem Frei­wil­li­gen Sozia­len oder dem Frei­wil­li­gen Öko­lo­gi­schen Jahr. Ein­zig frei­wil­lig Wehr­dienst­leis­ten­de sol­len den amt­li­chen Plä­nen zufol­ge kei­ne Ermä­ßi­gun­gen erhalten.

‚Das käme einer sozi­al-poli­ti­schen Dis­kri­mi­nie­rung frei­wil­lig Wehr­dienst­leis­ten­der gleich, die wir in kei­nem Fall akzep­tie­ren kön­nen’, sagt Frak­ti­ons-Vize Dirk Hill­brecht. Des­we­gen hat die PIRA­TEN-Frak­ti­on heu­te — vor Beginn der Bera­tun­gen in den Rats­gre­mi­en — einen Ände­rungs­an­trag ein­ge­bracht: ‚Per­so­nen, die einen frei­wil­li­gen Wehr­dienst leis­ten, sol­len eben­falls zu den Ermä­ßi­gungs­be­rech­tig­ten in Her­ren­hau­sen zäh­len’, for­dert Hill­brecht, zugleich kul­tur­po­li­ti­scher Spre­cher der PIRATEN-Fraktion.

‚Es mag bei den Ver­ant­wort­li­chen der Stadt Han­no­ver Ver­är­ge­rung dar­über geben, dass nach dem Abzug der Offi­zier­schu­le des Hee­res im Jahr 1998 nun auch die 1. Pan­zer­di­vi­si­on andern­orts sta­tio­niert wird’, so Hill­brecht. ‚Aber das darf nicht dazu füh­ren, dass frei­wil­lig Wehr­dienst­leis­ten­de in Han­no­ver voll­kom­men aus dem Blick geraten.’

In der Antrags­be­grün­dung führt die Frak­ti­on aus: ‚Per­so­nen, die einen frei­wil­li­gen Wehr­dienst leis­ten, erhal­ten der­zeit in den ers­ten Mona­ten einen Wehr­sold von 777,30 Euro, der sich ab dem 4. Monat auf 800,40 Euro erhöht und nach wei­te­ren Stei­ge­run­gen im 23. Dienst­mo­nat bei 1.146,30 Euro endet. Damit ste­hen frei­wil­lig Wehr­dienst­leis­ten­de ins­ge­samt finan­zi­ell kaum anders da als vie­le Aus­zu­bil­den­de (bei­spiels­wei­se in der Metall­in­dus­trie oder im Ban­ken­be­reich) oder als etli­che Stu­die­ren­de (z.B. aus wohl­ha­ben­den Fami­li­en oder mit Sti­pen­di­en). Zudem ist der frei­wil­li­ge Wehr­dienst in einer Rei­he mit den ande­ren Frei­wil­li­gen­diens­ten (BFD, FSJ, FÖJ) zu sehen, für die eine Ermä­ßi­gung vor­ge­se­hen ist.’

Anfrage: Planungs- und Entscheidungsprozesse beim Bau der D‑Linie

Am 23. Janu­ar 2012 hat die PIRA­TEN-Frak­ti­on fol­gen­de Anfra­ge gestellt:

In die Ratsversammlung

Anfra­ge   gem. § 14 der Geschäfts­ord­nung des Rates der Lan­des­haupt­stadt Hannover

Pla­nungs- und Ent­schei­dungs­pro­zes­se beim Bau der D‑Linie

Im Rah­men der aktu­el­len The­ma­ti­sie­rung ver­schie­de­ner Zukunfts­sze­na­ri­en für die Stadt­bahn­li­nie zwi­schen Han­no­ver-Mit­te und Limmer/​Ahlem („D‑Linie”, „D‑West”, Linie 10) durch die Regi­on Han­no­ver und ande­re rücken erneut Fra­gen im Zusam­men­hang mit die­sem Pro­jekt in den Fokus von Poli­tik und Öffentlichkeit.

Die Pla­nungs­ho­heit liegt in gro­ßem Maße bei der Regi­on Han­no­ver. Gleich­wohl geht es um The­men von erheb­li­cher Rele­vanz für die Stadt Hannover.

Vor die­sem Hin­ter­grund fra­gen wir die Verwaltung:

1. Wel­che kon­kre­ten und ver­bind­li­chen Ein­fluss­mög­lich­kei­ten haben die durch demo­kra­ti­sche Wah­len legi­ti­mier­ten poli­ti­schen Kräf­te der Stadt — ins­be­son­de­re der Rat, die Stadt­be­zirks­rä­te und der Ober­bür­ger­meis­ter — auf die Pla­nungs- und Ent­schei­dungs­pro­zes­se rund um die Wei­ter­ent­wick­lung des Stadt­bahn­net­zes im All­ge­mei­nen und bzgl. der D‑Linie im Besonderen?

2. Wel­che Arten von Kos­ten und Fol­ge­kos­ten sowie von Ein­nah­men und Erträ­gen wer­den in wel­chen Höhen für die Stadt Han­no­ver sowie die Betrie­be mit städ­ti­scher Mehr­heits- und Min­der­heits­be­tei­li­gung im Zusam­men­hang der ver­schie­de­nen Aus­bau­va­ri­an­ten der D‑Linie und spä­ter im lau­fen­den Betrieb entstehen?

Dr. Jür­gen Jung­hä­nel (Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der)”

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Die Stadt­ver­wal­tung hat die Anfra­ge in der Rats­ver­samm­lung am 16. Febru­ar 2012 beant­wor­tet. Nach­zu­le­sen ist das Gan­ze in Drs. 0243/​2012 F1 bzw. unter fol­gen­dem Link: 

https://e‑government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/0243–2012F1

Der wei­te­re Dia­log zur Anfra­ge ist im Pro­to­koll der Rats­ver­samm­lung vom 16. Febru­ar 2012 unter TOP 3.1. einsehbar.

Anfrage: Bargeldloser Fahrscheinverkauf in üstra-Bussen

Am 29. Dezem­ber 2011 hat die PIRA­TEN-Frak­ti­on fol­gen­de Anfra­ge gestellt:

„In die Ratsversammlung

Anfra­ge   gemäß § 14 der Geschäfts­ord­nung des Rates der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver 

Bar­geld­lo­ser Fahr­schein­ver­kauf in üstra-Bussen

In einer Pres­se­mit­tei­lung vom 19.12.2011 hat die üstra Han­no­ver­sche Ver­kehrs­be­trie­be AG erklärt, die Zah­lungs­mög­lich­keit mit Geld­kar­te in ihren Bus­sen zum 1. Janu­ar 2012 abzu­schaf­fen. Die­ser Schritt wird mit rück­läu­fi­gen Ver­kaufs­zah­len und der dadurch beding­ten Unren­ta­bi­li­tät des Sys­tems begrün­det. Damit ent­fällt in Han­no­ver die Mög­lich­keit, in Bus­sen mit­tels Geld­kar­ten-Zah­lung rabat­tier­te Tickets zu erwerben.

Es ist bekannt, dass der Betrieb des öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehrs im Auf­ga­ben­be­reich der Regi­on Han­no­ver liegt. Laut Betei­li­gungs­be­richt 2011 der Ver­wal­tung vom August hält die Stadt Han­no­ver jedoch die Mehr­heit der Antei­le an der Ver­sor­gungs- und Ver­kehrs­ge­sell­schaft Han­no­ver mbH (VVG), die wie­der­um, mit 98,38% der Akti­en, Haupt­ak­tio­när der üstra AG ist.

Vor die­sem Hin­ter­grund und ange­sichts der Tat­sa­che, dass die üstra-Bus­se in der Stadt Han­no­ver im Ein­satz sind, fragt die PIRATEN-Fraktion:

1. Wie haben sich Art und Höhe der Inves­ti­ti­ons- und Betriebs­kos­ten für die Geld­kar­ten-Zah­lung in den üstra-Bus­sen in Rela­ti­on zu wie­vie­len Fahr­kar­ten­ver­käu­fen und wel­chen ent­spre­chen­den Ein­nah­men entwickelt?

2. Wel­che Erkennt­nis­se gibt es bzgl. Tech­nik- und/​oder Anwen­dungs-Pro­ble­men in üstra-Bus­sen beim Bezah­len mit dem Geld­kar­ten-Sys­tem, das laut Ver­band Deut­scher Ver­kehr­un­ter­neh­men e.V., in dem die üstra Mit­glied ist, eine Stan­dard­an­wen­dung darstellt?

3. Wie beur­teilt die Stadt Han­no­ver die Abschaf­fung der Geld­kar­te in üstra-Bus­sen, bevor eine alter­na­ti­ve Mög­lich­keit zu einer bar­geld­lo­sen Zah­lung geschaf­fen wor­den ist?

Han­no­ver, den 29.12.2011

Dr. Jür­gen Jung­hä­nel (Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der)”

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Die Stadt­ver­wal­tung hat die Anfra­ge in der Rats­ver­samm­lung am 26. Janu­ar 2012 beant­wor­tet. Nach­zu­le­sen ist das Gan­ze in Drs. 0005/​2012 F1 bzw. unter fol­gen­dem Link: 

https://e‑government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/0005–2012F1

Der wei­tere Dia­log zur Anfra­ge ist im Pro­to­koll der Rats­ver­samm­lung vom 26. Janu­ar 2012 unter TOP 3.2. einsehbar.