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Positiver Blick in die Zukunft zum Jahreswechsel 2013/​2014

Regi­ons­ver­band und Man­dats­trä­ger der Pira­ten­par­tei Han­no­ver bilan­zie­ren das Jahr 2013 posi­tiv. »Auf kom­mu­na­ler Ebe­ne haben wir den Blick nach vorn gerich­tet«, so Rüdi­ger Pfeil­sti­cker, Vor­sit­zen­der des Regi­ons­ver­ban­des. Im Lau­fe des Jah­res ist die Mann­schaft etwas geschrumpft, dafür jetzt umso stär­ker gefes­tigt. Dabei hilft auch die neue Geschäfts­stel­le [1], die der Regi­ons­ver­band zum Jah­res­wech­sel bezo­gen hat. »Die tat­kräf­ti­ge Unter­stüt­zung vie­ler Mit­glie­der hat gehol­fen, dass wir in der Hal­ten­hoff­stra­ße schnell hei­misch gewor­den sind,« so der 2. Vor­sit­zen­de Tho­mas Gans­kow. »Alle haben an einem Strang gezogen.«

Gera­de die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Man­dats­trä­gern und Ver­band funk­tio­niert sehr gut. »Ver­band und Akti­ve haben beim Tag der Offe­nen Tür 2013 die Prä­sen­ta­ti­on der Frak­ti­ons­ar­beit zu einem gro­ßen Erfolg gemacht,« erin­nert sich Jür­gen Jung­hä­nel, Vor­sit­zen­der der PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver. Sein Stell­ver­tre­ter Dirk Hill­brecht ergänzt: »Das gilt aber auch für Aktio­nen des Ver­ban­des wie etwa Kryp­top­ar­tys und Vor­trä­ge, die von den Rats- und Bezirks­rats­her­ren unter­stützt werden.«

Auf der Regi­ons­ebe­ne ist durch die Zusam­men­ar­beit von Jür­gen Hey mit Micha­el Fleisch­mann eine gute Arbeits­at­mo­sphä­re ent­stan­den. »In der jetzt bestehen­den Grup­pe kön­nen wir die poli­ti­schen Zie­le der Pira­ten sehr gut ver­tre­ten«, so Jür­gen Hey, Pirat in der Regionsversammlung.

Auch für das Jahr 2014 haben sich die Pira­ten eini­ges vor­ge­nom­men: »Nach den anstren­gen­den Wahl­kämp­fen haben wir im Regi­ons­ver­band jetzt end­lich die nöti­ge Zeit, in Han­no­ver und auf Lan­des­ebe­ne poli­tisch zu arbei­ten und Impul­se zu set­zen« so Ylva Mei­er, Pres­se­spre­che­rin der Pira­ten­par­tei Han­no­ver. In der Rats­frak­ti­on will man sich ver­stärkt mit den Aus­wir­kun­gen des Neu­en Kom­mu­na­len Rech­nungs­we­sens und mit der Ver­kehrs­po­li­tik in der Stadt Han­no­ver beschäf­ti­gen. »Mit Anträ­gen zu Bür­ger­haus­hal­ten [2] und Bür­ger­be­tei­li­gung för­dern wir die direk­te Demo­kra­tie von der Bezirks­rats­ebe­ne an« so Marc Herr­mann, Bezirks­rats­herr in Döhren-Wülfel.

Die Pira­ten des Regi­ons­ver­ban­des, die Mit­glie­der des Regi­ons­vor­stands und die  Man­dats­trä­ger der Pira­ten­par­tei in der Regi­ons­ver­samm­lung, dem Stadt­rat Han­no­ver und den Bezirks­rä­ten wün­schen allen Men­schen in und um Han­no­ver einen erfolg­rei­chen Start in das Jahr 2014.

Quel­len:

[1] Hal­ten­hoff­stra­ße 50a, 30167 Hannover

[2] https://e‑government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/15–1390-2013

Aktuelle Stunde: Aktuelle Planungen zur D‑Linie — nachhaltig oder kurzlebig?

Zur Sit­zung des Rates der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver am 14. März 2013 gab es zwei Aktu­el­le Stun­den. Eine hat­te die Grup­pie­rung „Die Han­no­ve­ra­ner” bean­tragt unter dem Titel „Der Umgang der Stadt Han­no­ver mit ihrem bau­his­to­ri­schen Erbe”. Schon der Titel weist in die Ver­gan­gen­heit. Dem­ge­gen­über schaut die PIRA­TEN-Frak­ti­on lie­ber in die Zukunft. Des­we­gen hat­ten wir eine wirk­lich Aktu­el­le Stun­de bean­tragt: „Aktu­el­le Pla­nun­gen zur D‑Linie — nach­hal­tig oder kurz­le­big?” Nach­fol­gend doku­men­tie­ren wir die Rede, die Rats­herr Dirk Hill­brecht gehal­ten hat. Der stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de knüpf­te an sei­ne in der ers­ten Aktu­el­len Stun­de gehal­te­nen Wort­bei­trag an:

 

„Herr Vor­sit­zen­der,
mei­ne Damen und Herren,

eben habe ich natür­lich nichts ver­wech­selt, son­dern habe das bau­po­li­ti­sche Erbe betrach­tet. Und jetzt kom­me ich dazu, mich noch ein­mal mit den Stadt­bahn­pla­nun­gen für die Zukunft zu beschäf­ti­gen. Denn, lie­be Nut­zer des öffent­li­chen Nah­ver­kehrs: „Kurz­le­big oder nach­hal­tig?“ Das ist unse­re Fra­ge zur D‑Linie in die­ser Aktu­el­len Stunde.

Ich habe eben ja tat­säch­lich schon ein wenig dazu gesagt und Sie kön­nen sich viel­leicht vor­stel­len, wie mein Urteil dazu aus­fal­len wird. Aber schau­en wir uns zunächst mal kurz an, wo wir eigent­lich stehen.

Es wird behaup­tet, dass wir als Rat hier eigent­lich gar nicht zustän­dig sei­en für sol­che Ver­kehrs­pla­nun­gen, das sei Regionssache.

Das ist Unfug! Denn natür­lich ist der Rat der Stadt Han­no­ver als höchs­tes poli­ti­sches Gre­mi­um zustän­dig, wenn es hier in Han­no­ver um Bau­pro­jek­te geht. Und natür­lich müs­sen wir uns da unser eige­nes Urteil bilden.

Wir sind hier doch nicht das Abnick-Gre­mi­um der Regi­on, mei­ne Damen und Herren.

Das, was SPD und Grü­ne jetzt für den Innen­stadt­be­reich pla­nen, ist nicht nur teu­er, son­dern auch extrem rückschrittlich.

Wäh­rend in ande­ren Städ­ten der eige­ne Ver­kehrs­raum für Stra­ßen­bah­nen ver­grö­ßert wird, kommt die han­no­ver­sche Pro­vinz­pla­nung auf die absur­de Idee, den Raum für die Stadt­bahn zurückzubauen.

Das, mei­ne Damen und Her­ren, ist wohl bei­spiel­los in Euro­pa, bei­spiel­los für eine fehl­ge­lei­te­te Ver­kehrs­pla­nung. Trotz­dem winkt die Mehr­heit von SPD und Grü­nen in der Regi­on die­se Plä­ne begeis­tert durch.

Wie kann denn eine Mehr­heits­frak­ti­on, die sich attrak­ti­ven öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr auf die Fah­nen schreibt, so etwas machen?

Ich fra­ge Sie: Was macht denn einen attrak­ti­ven öffent­li­chen Nah­ver­kehr aus?

Ein Schlüs­sel zum Erfolg ist mit Sicher­heit ein ver­knüpf­tes, leis­tungs­fä­hi­ges Nah­ver­kehrs­netz mit kur­zen, direk­ten Umsteigebeziehungen.

Und da haben wir hier in Han­no­ver etli­che posi­ti­ve Bei­spie­le: Kröp­cke, Aegi, Bahn­hof, diver­se S‑Bahnstationen, z.B. Nord­stadt und Karl-Wie­chert-Allee, die Umstei­ge­punk­te zu den Bus­sen und die Park-and-Ride-Anla­gen an den Stadtbahn-Endpunkten.

Das ist alles auf opti­ma­le, schnel­le, direk­te Wege aus­ge­legt, für Fuß­gän­ger, Auto­fah­rer, Rad­ler, Rol­li­nut­zer, Jung und Alt.

Und jetzt kommt die Regi­on, jetzt kom­men Grü­ne und in ihrem Schlepp­tau die SPD daher, und wol­len gegen alle Logik und Ver­nunft die­ses vor­bild­li­che Kon­zept kaputt­ma­chen mit ihren unaus­ge­go­re­nen D‑Li­nie-Ideen.

Umstei­gen? Am Stein­tor hie­ße das zukünftig:

Bei Wind und Wet­ter an roten Ampeln ste­hen — selbst die Fahr­stüh­le wer­den nicht direkt erreich­bar sein. Und am Rasch­platz muss man dann künf­tig 200 Meter weit zur nächs­ten U‑Bahnstation lau­fen. Das soll nach­hal­ti­ge Ver­kehrs­po­li­tik sein?

An eini­gen Stel­len wirkt die Debat­te gera­de­zu ver­lo­gen. So wird die Scheel­h­aa­se-Lösung immer wie­der auf ihren Ast zum Stein­tor redu­ziert, aber der Stre­cken­teil über Water­loo zum Bahn­hof ver­schwie­gen. Dabei bringt gera­de die­ser Ast die von sehr vie­len Nut­zern gewünsch­te und drin­gend not­wen­di­ge bar­rie­re­freie Ver­net­zung der Linie 10 mit dem übri­gen Netz – und zwar mit dem gesam­ten übri­gen Netz!

Mei­ne Damen und Her­ren, wir wol­len hier kei­ne dritt­klas­si­gen Plan­tüf­te­lei­en für eine Stadt­bahn 2. Klas­se.  Was wir hier brau­chen ist ein erst­klas­si­ges, kom­plett ver­knüpf­tes Netz, und dafür sind die Grund­la­gen seit Jahr­zehn­ten gelegt. Las­sen Sie uns dar­auf bau­en. Das ist dann nach­hal­tig und langlebig.

Ich appel­lie­re ins­be­son­de­re an die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen der SPD, sich in die­ser Fra­ge nicht wei­ter von den Grü­nen am Nasen­ring durch die Are­na zie­hen zu las­sen. Machen Sie Schluss mit die­ser kurz­sich­ti­gen Pla­nung und keh­ren Sie zurück zu nach­hal­ti­ger Politik!

Mei­ne Damen und Her­ren, nach die­sen Wor­ten wer­den Sie mei­ne abschlie­ßen­de Ein­schät­zung sicher nach­voll­zie­hen kön­nen: Die aktu­el­len Pla­nun­gen sind kurz­le­bi­ger Murks. Nach­hal­tig ist das, was lang­fris­tig geplant und teil­wei­se schon umge­setzt wurde.

Und des­halb bin ich wei­ter­hin der Mei­nung, dass der D‑Tunnel gebaut wer­den muss.”

Aktuelle Stunde: Der Umgang der Stadt Hannover mit ihrem bauhistorischen Erbe

Die Grup­pie­rung „Die Han­no­ve­ra­ner” hat­te zur Sit­zung des Rates der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver am 14. März 2013 eine Aktu­el­le Stun­de mit dem The­ma „Der Umgang der Stadt Han­no­ver mit ihrem bau­his­to­ri­schen Erbe” bean­tragt. Der stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der PIRA­TEN-Frak­ti­on Dirk Hill­brecht hat sich dazu sei­ne ganz eige­nen Gedan­ken gemacht. Nach­fol­gend doku­men­tie­ren wir die­se Rede im Wort­laut. Zugleich emp­feh­len wir, auch die dar­auf auf­bau­en­de Rede zur zwei­ten Aktu­el­len Stun­de zu lesen, die von der PIRA­TEN-Frak­ti­on unter dem Titel „Aktu­el­le Pla­nun­gen zur D‑Linie — nach­hal­tig oder kurz­le­big?” bean­tragt wor­den war.

 

„Herr Vor­sit­zen­der,
mei­ne Damen und Herren,

es war ja so, dass wir am Anfang nicht genau wuss­ten, was uns jetzt hier erwar­tet sei­tens der antrag­stel­len­den Frak­ti­on. Dass dann ein all­ge­mei­nes Hillebrecht–Bashing aus­bricht – so weit hat unse­re Fan­ta­sie an der Stel­le nicht gereicht. Auch des­we­gen möch­te ich dazu jetzt nicht viel sagen. Ich möch­te auch nichts wei­ter sagen zu irgend­wel­chen Toi­let­ten­häus­chen auf dem Opern­platz oder sonst wo, denn ich den­ke, dass das das bau­his­to­ri­sche Erbe die­ser Stadt eher mar­gi­nal betrifft.

Aber: Wenn wir uns schon nach dem bau­his­to­ri­schen Erbe fra­gen, dann müs­sen wir auch fra­gen, was das denn genau ist. Und da gibt es etwas, wo mir nur ein Wort ein­fällt: unvoll­endet! Und das ist unser han­no­ver­sches Stadtbahnnetz.

Die­ses haben wir jetzt hier seit 50 Jah­ren. Seit 50 Jah­ren wird es vor­be­rei­tet. Und die Grund­idee, die Herr Hil­le­brecht aus­ge­spro­chen befür­wor­tet hat, war die Schaf­fung eines ein­heit­li­chen, leis­tungs­fä­hi­gen und gut ver­netz­ten Schienen-Personennahverkehrs.

Die­ses ist ein Erfolgs­kon­zept, das welt­weit über­nom­men wur­de. In Stutt­gart oder auch in ande­ren Städ­ten, etwa in Tunis in Nord­afri­ka, gibt es heu­te Stadt­bah­nen, die genau­so fah­ren, wie unser Netz. Hier in Han­no­ver wur­de also in der Tat Bau­his­to­rie geschrieben!

Und die Weit­sicht die­ser Pla­nun­gen hat dazu geführt, dass wir hier heu­te auch gro­ße Vor­leis­tun­gen haben, um näm­lich die­ses Netz zu vollenden.

Sinn­vol­le Plä­ne zur Nut­zung, gibt es auch bereits seit einem hal­ben Jahr­hun­dert — und sie sind heu­te immer noch aktuell.

Anfang der 1990er Jah­re — wir sind ja hier his­to­risch — da war es fast schon so weit: Als die Expo 2000 geplant wur­de, da war das Geld da und es wäre ein klei­ner Schritt gewe­sen, die­se gro­ße Visi­on qua­si im Vor­bei­ge­hen zu vollenden.

Aber die Umset­zung ist geschei­tert. Sie ist geschei­tert an Grü­nen, die kurz­sich­ti­ge Kli­en­tel­po­li­tik zu Las­ten der Stadt­ge­sell­schaft betrie­ben haben und an einer SPD, die die­ses Spiel­chen mit­ge­spielt hat. Da haben wir dann zwar ein paar neue Stra­ßen bekom­men und die Regi­on ein kom­plett neu­es S‑Bahnnetz, aber die­se eine Stadt­bahn­stre­cke, die unser Netz hier voll­endet hät­te, die hat es nicht gegeben.

Und heu­te, mei­ne Damen und Her­ren? Heu­te habe ich ein Déjà-vu. Denn das The­ma „D‑Linie“ ist — wenn auch aus ande­ren Grün­den — wie­der auf der Tages­ord­nung. Und wie­der trei­ben die Grü­nen die SPD vor sich her. Und wie­der lässt es die SPD mit sich machen – dabei haben Sie doch sogar erheb­lich mehr Stim­men aus der Bevöl­ke­rung bekom­men, lie­be Genos­sin­nen und Genos­sen. Aber zusam­men mit Ihrer Juni­or­part­ne­rin blo­ckie­ren Sie jede Dis­kus­si­on außer­halb Ihrer klei­nen Welt. Und die­se Dis­kus­si­on, mei­ne Damen und Her­ren, die wäre drin­gend nötig. Denn Ihre Plä­ne sor­gen für mas­si­ven Unmut. Wenn ich mich mit Freun­den oder Kol­le­gen über das The­ma unter­hal­te, dann ist das Wort „Mist“ noch die freund­lichs­te und zurück­hal­tends­te Umschrei­bung, die ich dazu höre.

Mit Recht! Denn die Plä­ne von Grü­nen und SPD stel­len eine Zäsur dar. Mit Ihrer Regi­ons- und Rats­mehr­heit wol­len sie sich end­gül­tig vom Gesamt­kon­zept, von der bau- und ver­kehrs­po­li­ti­schen Visi­on einer Stadt­bahn für die gan­ze Stadt, per Dik­tat verabschieden.

Statt­des­sen las­sen Sie eine klein­tei­lig zusam­men geschus­ter­te Ein­zel­stre­cke pla­nen, die mehr schlecht als recht neben dem übri­gen Netz her exis­tie­ren soll.

Aber, mei­ne Damen und Her­ren: Han­no­ver braucht kei­ne Bim­mel­bahn — das Han­no­ver von heu­te braucht, wie schon das Han­no­ver von damals, einen ein­heit­li­chen, leis­tungs­star­ken öffent­li­chen Nahverkehr.

War­um ver­schlie­ßen sich SPD und Grü­ne die­ser Ein­sicht — gegen alle Logik? Tja, das bleibt so unscharf und rät­sel­haft wie der Titel die­ser Aktu­el­len Stunde.

Und gera­de vor die­sem Hin­ter­grund unse­res bau­his­to­ri­schen Stadt­bah­ner­bes bleibt für mich nach wie vor nur noch eines zu sagen:

Und im Übri­gen bin ich der Mei­nung, dass der D‑Tunnel gebaut wer­den muss!”

PIRATEN-Fraktion erweitert Liste zur D‑Linien-Anhörung

Die PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver hat in der Sit­zung des Stadt­ent­wick­lungs- und Bau­aus­schus­ses am 6. März 2013 eine Erwei­te­rung der Lis­te der Ein­zu­la­den­den für die Anhö­rung „Stre­cken­füh­rung der D‑Linie in Han­no­ver” (Drs. 0472/​2013) bean­tragt, die von der CDU-Frak­ti­on initi­iert wor­den ist. Nach Ansicht der PIRA­TEN-Frak­ti­on müs­sen bei dem The­ma neben wirt­schaft­li­chen und ver­kehrs­wirt­schaft­li­chen Aspek­ten auch sol­che der Ver­kehrs­si­cher­heit und sol­che einer tat­säch­li­chen Bar­rie­re­frei­heit berück­sich­tigt wer­den. Der Wort­laut des Zusatzantrages:

In
— den Stadt­ent­wick­lungs- und Bauausschuss
— den Aus­schuss für Arbeitsmarkt‑, Wirt­schafts- und Liegenschaftsangelegenheiten

Zusatz­an­trag

gemäß §§ 34, 35 der Geschäfts­ord­nung der Lan­des­haupt­stadt Hannover

zu Drs. 0472/​2013 (Anhö­rung: Stre­cken­füh­rung der D‑Linie in Hannover)

Anzu­hö­ren sind zusätzlich:

- N.N., Poli­zei­di­rek­ti­on Hannover

- Jens Piel­awa, Vor­sit­zen­der der Initia­ti­ve Pro-D-Tun­nel e.V. (oder eine Ver­tre­tung des Vorsitzenden)

- Dipl.-Ing. Rein­hold Schrö­ter, Lei­ter des Fach­be­reichs Betriebs­vor­be­rei­tung der Stutt­gar­ter Stra­ßen­bah­nen AG (oder eine sons­ti­ge Ver­tre­tung der SSB AG)

- Moni­ka Stadt­mül­ler, Vor­sit­zen­de des Senio­ren­bei­ra­tes der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver (oder eine Ver­tre­tung der Vorsitzenden)

Begrün­dung:

Die Vor­ge­nann­ten sol­len aus ihrer jewei­li­gen Fach­sicht zum Anhö­rungs­the­ma „Stre­cken­füh­rung der D‑Linie in Han­no­ver“ vor­tra­gen und somit zu einer umfas­sen­den Betrach­tung bei­tra­gen. Neben wirt­schaft­li­chen und ver­kehrs­wirt­schaft­li­chen Aspek­ten müs­sen z.B. auch sol­che der Ver­kehrs­si­cher­heit und sol­che einer tat­säch­li­chen Bar­rie­re­frei­heit bei der Ent­schei­dungs­fin­dung berück­sich­tigt werden.

Dirk Hill­brecht (stellv. Fraktionsvorsitzender)”

PIRATEN-Fraktion beantragt Aktuelle Stunde zur Ratsversammlung am 14. März 2013: „Aktuelle Planungen zur D‑Linie — nachhaltig oder kurzlebig?”

Vor dem Hin­ter­grund kom­pro­miss­le­ri­scher Koali­ti­ons-Pla­nun­gen von Grü­nen und SPD zur D‑Linie hat die PIRA­TEN-Frak­ti­on am 4. März 2013 für die kom­men­de Rats­ver­samm­lung eine Aktu­el­le Stun­de bean­tragt. Der Wortlaut:

 

Antrag auf Durch­füh­rung einer Aktu­el­len Stunde

Ahoi Herr Oberbürgermeister,

hier­mit bean­tragt die PIRA­TEN-Frak­ti­on gemäß § 15 der Geschäfts­ord­nung des Rates der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver für die nächs­te Rats­ver­samm­lung (14. März 2013) eine

 Aktu­el­le Stun­de zum Thema:

„Aktu­el­le Pla­nun­gen zur D‑Linie – nach­hal­tig oder kurzlebig?“

Mit pira­ti­gen Grüßen

Dirk Hill­brecht (stellv. Fraktionsvorsitzender)”

 

 

PIRATEN-Rede in Debatte über Haushaltsplan 2013

In sei­ner Sit­zung am 21. Febru­ar 2013 beriet der Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver abschlie­ßend über den Haus­halts­plan für das Jahr 2013 ein­schließ­lich des Inves­ti­ti­ons­pro­gramms 2012 — 2017. Der Vor­sit­zen­de der PIRA­TEN-Frak­ti­on, Dr. Jür­gen Jung­hä­nel, hielt dabei die fol­gen­de Rede:

„Lie­be Zuhörer,

Herr Rats­vor­sit­zen­der,

ver­ehr­te Kol­le­gin­nen und Kollegen,

vor einem Jahr waren wir ganz neu dabei. Neu­gie­rig und hoch moti­viert saßen wir hier. „Klar machen zum Ändern“ war und ist unser Mot­to: Hier im Rat hat­ten wir die Hoff­nung, die­ses oder jenes bewe­gen zu kön­nen. Wir bau­ten dar­auf, ver­krus­te­te Struk­tu­ren auf­bre­chen zu kön­nen, wenn wir ohne Scheu­klap­pen auf ande­re zuge­hen. Doch die Rea­li­tät hol­te uns schnel­ler ein als uns lieb war.

Wir stie­ßen auf fest­ge­fah­re­ne Ver­fah­rens­ab­läu­fe, auf eine Men­ta­li­tät unter dem Mot­to: „War­um soll­ten wir etwas ändern, das machen wir doch schon immer so.“ In Han­no­ver, so unse­re Erfah­rung, lehnt die Mehr­heits­ko­ali­ti­on nahe­zu jeden Antrag ab, der nicht den Stem­pel „SPD/​Grün“ trägt. Ableh­nung unab­hän­gig vom Inhalt, Ableh­nung aus Prin­zip – so, wie das hier in Han­no­ver schon seit einem Vier­tel­jahr­hun­dert prak­ti­ziert wird.

Jetzt ahnen wir, wie sich die Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter in den 13 Stadt­be­zirks­rä­ten vor Ort oft füh­len wer­den: Anträ­ge ver­hal­len unge­hört, gute Ideen fin­den sel­ten Ein­gang in die Bera­tun­gen auf Rats­ebe­ne. Oder gehen dort sang- und klang­los unter.

Mit hohem Enga­ge­ment haben die Stadt­be­zirks­rä­te ins­ge­samt 171 Ände­rungs­an­trä­ge zum Haus­halt 2013 ein­ge­bracht. Gemes­sen dar­an ist die Zahl der Anträ­ge gering, die inhalt­lich auf­ge­grif­fen wor­den sind und sich nun im Haus­halt 2013 wie­der­fin­den wer­den. Das fin­den wir PIRATEN bedauerlich.

Aber es gibt auch posi­ti­ve Bei­spie­le. Drei will ich nennen:

1.     Bei­spiels­wei­se wur­de der Antrag aus dem Stadt­be­zirk Süd­stadt-Bult auf Auf­nah­me des Schmuck­plat­zes in das Stadt­platz­pro­gramm von der Mehr­heits­ko­ali­ti­on im Rat über­nom­men. Das freut uns.

2.     Eben­so erfreu­lich ist, dass der Antrag aus dem Stadt­be­zirk Both­feld-Vah­ren­hei­de auf zusätz­li­che Mit­tel für eine Per­so­nal­auf­sto­ckung des Stadt­teil­bau­ern­hofs auf Rats­ebe­ne Gehör gefun­den hat.

3.     Ein beson­ders wich­ti­ges Signal sand­ten etli­che Bezirks­rä­te, indem sie über Par­tei­gren­zen hin­weg Anträ­ge für den Erhalt des Bücher­bus­ses beschlos­sen haben. Es freut uns PIRATEN sehr, dass dadurch die wich­ti­ge Insti­tu­ti­on Bücher­bus stadt­weit Beach­tung gefun­den hat und so Bestand­teil unse­rer Haus­halts­plan­be­ra­tun­gen gewor­den ist.

Gleich­wohl gibt es bezüg­lich der Bezirks­rats­an­trä­ge ins­ge­samt kei­nen Grund zur Eupho­rie: Wie in den Vor­jah­ren wur­den die Anträ­ge und Emp­feh­lun­gen in den Fach­aus­schüs­sen ledig­lich zur Kennt­nis genom­men, ohne tie­fer­ge­hen­de Erör­te­run­gen oder Abstimmungen.

Und so soll es auch heu­te hier im Rat lau­fen. Wir sol­len die 171 Anträ­ge en bloc für erle­digt erklä­ren, ohne dass im Detail dar­über noch­mal gere­det und abge­stimmt wird.

Lie­be Kol­le­gin­nen und Kollegen,

die Bezirks­rä­te arbei­ten an der Basis. War­um erfährt die­se Arbeit eine so gerin­ge Wert­schät­zung durch uns im Rat?

Die auf­rich­ti­ge Aner­ken­nung und wirk­li­che Wür­di­gung der Bezirks­rats­ar­beit ist das Eine. Das Ande­re aber ist: Mit dem hier ein­ge­schlif­fe­nen Ver­fah­ren blei­ben etli­che Anträ­ge auf der Stre­cke, die eine Berück­sich­ti­gung im Haus­halt 2013 ver­dient hät­ten und über die zu spre­chen sich loh­nen wür­de. Des­we­gen haben wir PIRATEN zehn Anträ­ge inhalt­lich über­nom­men, die bis­her auf Rats­ebe­ne voll­kom­men unbe­rück­sich­tigt geblie­ben sind.

Die Aus­wahl steht hier und heu­te noch­mal auf der Tages­ord­nung. Und: Für uns Rats­mit­glie­der gibt es erst­mals Gele­gen­heit, dar­über jeweils sepa­rat abzu­stim­men. Bei der Aus­wahl hat uns übri­gens nicht inter­es­siert, von wem die Anträ­ge ursprüng­lich ein­ge­bracht wor­den sind. Die Far­ben­leh­re spiel­te für uns kei­ne Rol­le. Unse­re Kri­te­ri­en waren andere:

-      Wir haben erst­mal auf den Inhalt geschaut und uns dabei mit unse­ren Ver­tre­tern in den Bezirks­rä­ten abgestimmt.

-      Zudem haben wir geprüft, ob die Anträ­ge vor Ort eine Mehr­heit gefun­den haben.

Damit Sie und die inter­es­sier­te Öffent­lich­keit erfährt, um wel­che The­men es im Ein­zel­nen geht, mache ich zu allen zehn Anträ­gen kur­ze Anmerkungen.

Ich fan­ge an mit einem Antrag, des­sen The­ma die Bür­ger vor Ort in beson­de­rer Wei­se bewegt. Ein The­ma, das auch im Bezirks­rat Lin­den-Lim­mer schon sehr hohe Wel­len geschla­gen hat:

•      Die Umset­zung eines Nut­zungs­kon­zepts für den Treff­punkt Aller­weg droht erneut an der Finan­zie­rung zu schei­tern. Der ent­spre­chen­de ein­stim­mi­ge Antrag aus dem Bezirks­rat auf Bereit­stel­lung der not­wen­di­gen Mit­tel wur­de von der Rats­mehr­heit nicht auf­ge­grif­fen. Seit Jah­ren kämpft der Bezirks­rat für eine Lösung des Raum­pro­blems im Treff­punkt Aller­weg und wird immer wie­der aufs Neue ver­trös­tet. Wie lan­ge soll das denn noch so wei­ter­ge­hen, lie­be Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen von SPD und Grünen?

•      Nicht weni­ger wich­tig ist die Auf­nah­me des De-Haën-Platz in das Stadt­platz­pro­gramm. Durch das Pro­gramm „Han­no­ver schafft Platz“ konn­ten schon vie­le Plät­ze in Han­no­ver moder­ner gestal­tet wer­den. Unser Ziel ist, dass auch der De-Haën-Platz nach der Alt­las­ten-Sanie­rung ein­la­dend und bedarfs­ge­recht gestal­tet wird.

•      Oder die bei­den Anträ­ge rund um das Mis­bur­ger Rat­haus, in denen die bes­se­re Aus­leuch­tung des Park­plat­zes hin­ter dem Gebäu­de sowie die Sanie­rung des Rat­hau­ses selbst gefor­dert werden.

•      Genau­so unter­stüt­zen wir die Initia­ti­ve aus Lin­den-Lim­mer, Mit­tel für die Raum­in­te­gra­ti­on von Räu­men der Ihme­schu­le in die IGS Lin­den zur Ver­fü­gung zu stel­len. Wir wol­len, dass mehr Raum für inklu­si­ve Beschu­lung zur Ver­fü­gung steht.

•      Uns inter­es­siert aber auch der Zustand der Sport­hal­le Eis­teich­weg. Hier bedarf es drin­gend einer Erneue­rung der Sani­tär­an­la­gen, der Belüf­tung und neu­er Bestuhlung.

•      Ähn­lich ver­hält es sich mit den Park­mög­lich­kei­ten am Ander­ter Bahn­hof. Hier müs­sen ein Park­platz und Abstell­mög­lich­kei­ten für Fahr­rä­der geschaf­fen und unter­hal­ten werden.

•      Eben­so wich­tig ist uns die För­de­rung der Jugend­ar­beit bei der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr. Des­halb unter­stüt­zen wir den Wunsch nach bau­li­cher Umge­stal­tung des Feu­er­wehr­hau­ses Mis­burg. Erst dadurch wer­den Pro­jek­te wie z.B. Kin­der­feu­er­wehr oder Inte­gra­ti­ons­ar­beit vor Ort möglich.

•      In Döh­ren erscheint uns der Antrag auf ener­ge­ti­sche Sanie­rung und Neu­ge­stal­tung der Stadt­teil­bi­blio­thek beson­ders sinn­voll. Was moti­viert mehr zum Ler­nen und Erle­ben als eine inter­es­sant gestal­te­te Umgebung?

•      Selbst­ver­ständ­lich unter­stüt­zen wir von gan­zem Her­zen die For­de­rung, allen Bezirks­rats­mit­glie­dern die für ihre ehren­amt­li­che Arbeit not­wen­di­gen Lap­tops zur Ver­fü­gung zu stellen.

Mei­ne Damen und Herren,

soweit mei­ne Aus­füh­run­gen zu den Bezirks­rä­ten und ihren Anlie­gen. Jetzt kom­me ich zu einem wei­te­ren Thema:

Bei all unse­ren Hand­lun­gen soll­ten wir immer im Hin­ter­kopf haben, dass künf­ti­ge Gene­ra­tio­nen die Fol­gen unse­res Han­delns zu tra­gen haben. Hier spielt die Gene­ra­tio­nen­ge­rech­tig­keit eine wich­ti­ge Rol­le. Der Begriff beinhal­tet zum Bei­spiel die Erwar­tung, dass es spä­te­ren Gene­ra­tio­nen im Durch­schnitt bes­ser geht – oder zumin­dest nicht schlech­ter als der heu­ti­gen Gene­ra­ti­on. Das setzt vor­aus, dass wir uns sorg­fäl­tig mit der lang­fris­ti­gen Wir­kung von Ent­schei­dun­gen – auch im Haus­halts­be­reich — befas­sen müssen.

In die­sem Zusam­men­hang for­mu­lier­te der ehe­ma­li­ge Bun­des­prä­si­dent Richard von Weiz­sä­cker ein­mal die­sen  Gedanken:

„All­ge­mein gesagt ist jede par­la­men­ta­ri­sche Demo­kra­tie auf einem Struk­tur­pro­blem auf­ge­baut, näm­lich der Ver­herr­li­chung der Gegen­wart und der Ver­nach­läs­si­gung der Zukunft.“

Soweit das Zitat des Alt-Bun­des­prä­si­den­ten. Weiz­sä­ckers Gedan­ken­gang fin­det sich auch in der Begrün­dung eines über­par­tei­li­chen Gesetz­ent­wur­fes aus dem Jahr 2007 wie­der. Rund 100 Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te, dar­un­ter übri­gens drei aus Han­no­ver – von FDP, Grü­nen und SPD -, ver­folg­ten sei­ner­zeit gemein­sam das Ziel, Gene­ra­tio­nen­ge­rech­tig­keit im Grund­ge­setz zu ver­an­kern. Der Ver­such scheiterte.

Auf kom­mu­na­ler Ebe­ne haben wir es da etwas leich­ter, die Fra­ge der Nach­hal­tig­keit kon­kret anzu­fas­sen. In Han­no­ver gibt es auf ver­schie­de­nen The­men­fel­dern lang­fris­ti­ge Pla­nungs­kon­zep­te, die auf Nach­hal­tig­keit set­zen. Aber han­deln wir auch immer nach­hal­tig? Ist nicht oft doch das „Hier und Heu­te“ Aus­schlag gebend für die Entscheidungsfindung?

Auch unter die­ser Fra­ge­stel­lung betrach­te ich nach­fol­gend eini­ge haus­halts­re­le­van­te Vor­gän­ge unse­rer städ­ti­schen Poli­tik. Nach­hal­ti­ges Han­deln kann sich auf der Aus­ga­ben­sei­te wie auf der Ein­nah­me­sei­te wider­spie­geln. Auf der Aus­ga­ben­sei­te muss man zunächst ein­mal auf die Sub­stanz­er­hal­tung ach­ten — in der Regel durch Reinves­ti­tio­nen, die den Abschrei­bun­gen entsprechen.

Manch­mal ist lang­fris­tig güns­ti­ger, in den sau­ren Apfel zu bei­ßen und ein maro­des Gebäu­de durch einen moder­nen Neu­bau zu erset­zen. Am Bei­spiel der IGS Müh­len­berg haben wir gese­hen, dass Sub­stanz­er­halt um jeden Preis eben nicht die nach­hal­tigs­te Lösung sein muss.

Die­ses Bei­spiel muss natür­lich nicht über­all Schu­le machen. So kann es auf kei­nen Fall dar­um gehen, bestehen­de funk­tio­nie­ren­de Infra­struk­tur „auf Teu­fel komm raus“ zurück zu bau­en. Ich den­ke da ins­be­son­de­re an die intak­te Ver­kehrs­in­fra­struk­tur in unse­rer Stadt.

„Nach­hal­tig­keit“ ist das Schlüs­sel­wort für eine lang­fris­ti­ge Pla­nung. Schau­en wir uns also unter die­sem Aspekt eini­ge städ­ti­sche Pla­nungs­vor­ha­ben genau­er an:

Vor­aus­schau­en­de Pla­nung ist beson­ders wich­tig bei lang­fris­tig wirk­sa­men Inves­ti­tio­nen. In kaum einem ande­ren Bereich wird Lang­fris­tig­keit so sicht­bar wie bei der Infrastruktur.

Mei­ne Damen und Herren,

sinn­vol­ler­wei­se set­zen die Ver­kehrs­pla­nun­gen für die Stadt Han­no­ver seit Jah­ren auf einen mög­lichst brei­ten und aus­ge­wo­ge­nen Mix der ver­schie­de­nen Ver­kehrs­mit­tel. Stand frü­her das Auto beson­ders im Fokus, geht es heu­te auch um mehr Rad­ver­kehr, um För­de­rung der Fuß­gän­ger, um den öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr – so weit, so gut. Und so richtig.

Aller­dings: Die­se sinn­vol­len Ansät­ze wer­den von dem ver­häng­nis­vol­len Bestre­ben beglei­tet, den Ver­kehrs­raum ein­zu­schrän­ken und damit mög­lichst vie­le Ver­kehrs­teil­neh­mer an den­sel­ben Platz zu zwin­gen. War­um wer­den etli­che Mil­lio­nen Euro in den Haus­halt ein­ge­stellt, um auf dem Fried­richs­wall die Bus­spur zu ent­fer­nen und gleich­zei­tig noch die Anzahl der Hal­te­stel­len zu ver­rin­gern? Der Bus wird hier künf­tig mit dem ande­ren moto­ri­sier­ten Ver­kehr kon­kur­rie­ren. Ist die­ses Geld wirk­lich sinn­voll ange­legt? Wird hier der öffent­li­che Per­so­nen­nah­ver­kehr nach­hal­tig gefördert?

Kos­ten und Mühen scheint man dage­gen zu scheu­en, wenn es um die För­de­rung des Rad­ver­kehrs geht: Schau­en wir auf die Pod­biel­s­ki­stra­ße, schau­en wir auf den Rick­lin­ger Stadt­weg und auf vie­le ande­re Stel­len. Rad­fah­rer wer­den in zuneh­men­dem Maße auf die Stra­ße gezwun­gen, auf dort ledig­lich auf­ge­mal­te Rad­we­ge. „Schutz­strei­fen“ wird das dann auch noch genannt — das klingt harm­los und freundlich.

Tat­säch­lich han­delt es sich bei die­sen soge­nann­ten „Schutz­strei­fen“ um eine schein­bar bil­li­ge, in Wahr­heit aber gefähr­li­che Abkehr vom her­kömm­li­chen Rad­weg. Rad­fah­rer wer­den hier zu direk­ten Kon­kur­ren­ten des moto­ri­sier­ten Ver­kehrs. Ist das nach­hal­tig? För­dert man so den Radverkehr?

Ein wei­te­res Bei­spiel: In unse­rer Stadt sind Rad­schnell­we­ge geplant. Die Mit­tel hier­für kom­men aus ver­schie­dens­ten Töp­fen. Töp­fen, die mög­lichst nicht den eige­nen Haus­halt belas­ten. Wenn es aber um die sinn­vol­le Aus­ge­stal­tung sol­cher Rad­schnell­we­ge geht, stellt man fest, dass an kei­ner Stel­le Brü­cken oder neue Unter­füh­run­gen geplant sind. Sol­che Maß­nah­men wür­den den Rad­fah­rern ein wirk­lich schnel­les und beque­mes Vor­an­kom­men ermög­li­chen. Ist das nach­hal­tig? För­dert man so den Radverkehr?

Gucken wir nun auf die Fuß­gän­ger. Zuneh­mend wer­den Fuß­gän­ger mit teu­ren Ampeln zwangs­be­glückt. Mit qua­si allen umge­bau­ten Stadt­bahn­hal­te­stel­len geht eine Ampel­wut ein­her. Frü­her regel­te sich alles von selbst mit Über­gän­gen wie Zebra­strei­fen und Ver­kehrs­in­seln. Nun sind Fuß­gän­ger hier plötz­lich einer völ­lig über­zo­ge­nen Rege­lungs­wut aus­ge­setzt. För­dert man so den Fußgängerverkehr?

Mei­ne Damen und Herren,

die Rich­tung der Ver­kehrs­po­li­tik in die­ser Stadt ist auf einer grund­le­gen­den Ebe­ne falsch. Sie ori­en­tiert sich an kurz­sich­ti­gen Detail­in­ter­es­sen. Das ist eben nicht nachhaltig!

Nir­gends wird das deut­li­cher als bei der unend­li­chen Geschich­te um die Stadt­bahn­li­nie D. Gera­de soll ihr wie­der ein beson­ders unrühm­li­ches Kapi­tel hin­zu­ge­fügt wer­den: Da wird eine Stadt­bahn­stre­cke geplant, die kei­nen eige­nen Ver­kehrs­raum bekom­men soll. Eine Neu­bau­stre­cke ohne jeden Nut­zen. Hoch­bahn­stei­ge mit­ten auf brei­ten Stra­ßen. Eine sol­che Pla­nung igno­riert voll­stän­dig die in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten­ent­stan­de­ne Infrastruktur.

Und was machen Sie von der Mehr­heits­ko­ali­ti­on? Sie för­dern die­sen Quatsch auch noch! Die SPD behaup­tet allen Erns­tes, dies sei die best­mög­li­che Lösung für den Stadt­bahn­ver­kehr aus Ahlem und Linden-Nord.

Dabei gibt es bes­se­re, nach­hal­ti­ge Lösun­gen. Lösun­gen, die sich zu die­sen Tat­sa­chen bekennen:

  1. Gute Ver­kehrs­in­fra­struk­tur braucht genug Raum.
  2. In hoch­ver­dich­te­ten Innen­stadt­la­gen müs­sen ver­schie­de­ne Ver­kehrs­strö­me auf unter­schied­li­che Ebe­nen gelegt werden.

Aber hier in Han­no­ver steu­ern Grü­ne und SPD ins Ver­kehrs-Cha­os hin­ein, mit sach­lich fal­schen Argu­men­ten, mit ideo­lo­gisch ver­bräm­ten Pseu­do­lö­sun­gen. Das, ver­ehr­te Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, ist alles ande­re als nach­hal­tig. Das ist kurz­sich­tig und unverantwortlich.

Vor allem — und damit sind wir wie­der beim Geld -, wenn für der­ar­ti­gen Unfug etli­che Mil­lio­nen Euro aus­ge­ge­ben wer­den sol­len. Was Sie, ver­ehr­te Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen von den Grü­nen, hier gemein­sam mit der SPD durch­zie­hen, rich­tet sich ganz klar gegen die Inter­es­sen des Gemeinwohls.

In einem wei­te­ren Bereich han­delt die Mehr­heits­ko­ali­ti­on ganz klar gegen die Inter­es­sen des Gemein­wohls — und das schon seit Jah­ren. Ich rede vom Mis­bur­ger Bad, von der soge­nann­ten Pri­va­ti­sie­rung im Jahr 2006. Eine fata­le Fehl­ent­schei­dung unter Feder­füh­rung von SPD und Grü­nen — durch­ge­setzt gegen die Beden­ken der Ver­wal­tung und gegen die Inter­es­sen der Beschäftigten.

Das angeb­lich ren­ta­ble PPP-Modell war von Anfang an zum Nach­teil der Stadt­be­völ­ke­rung. Das kom­ple­xe Ver­trags­werk bin­det Han­no­ver lang­fris­tig und schränkt die Poli­tik in der Mit­spra­che- und Kon­troll­funk­ti­on erheb­lich ein. Neben den ver­trag­li­chen Zah­lungs­ver­pflich­tun­gen bis zum Jahr 2037 gibt es nicht etwa Ein­nah­men für die Stadt, son­dern immer neue Zuschussbedarfe.

Not­wen­di­ge Inves­ti­tio­nen für den Wert­erhalt des Mis­bur­ger Bades wur­den und wer­den sei­tens des pri­va­ten Ver­trags­part­ners nicht, bezie­hungs­wei­se nur unzu­rei­chend getä­tigt. Zu einem wirt­schaft­li­chen Betrieb des Bades ist die­ser nicht in der Lage. Mit Ver­trags-Ände­run­gen und hohen Bezu­schus­sun­gen ver­sucht die Stadt Han­no­ver seit Jah­ren, die Fehl­pla­nun­gen aus­zu­glei­chen, den Betrieb am Leben zu erhal­ten und eine Betrei­ber-Insol­venz abzuwenden.

Es ist nicht Auf­ga­be unse­rer dem öffent­li­chen Inter­es­se ver­pflich­te­ten und mit öffent­li­chen Mit­teln han­deln­den Kom­mu­ne, einem pri­va­ten Unter­neh­men Wirt­schaft­lich­keit zu garan­tie­ren. Einem Unter­neh­men übri­gens, das in tariffrei­em Raum auf Kos­ten der Beschäf­tig­ten mit Lohn­dum­ping agiert.

Aber SPD und Grü­ne wei­gern sich nach wie vor, ihre Fehl­ent­schei­dung zu kor­ri­gie­ren und wol­len jetzt statt­des­sen noch mehr Steu­er­gel­der zuschie­ßen. Eine nach­hal­ti­ge Lösung stellt die­ses Han­deln kei­nes­falls dar.

SPD und Grü­ne han­deln gegen das Inter­es­se der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Auch gegen die Beschäf­tig­ten, von denen rund die Hälf­te fest­an­ge­stellt ist und nied­ri­ge Löh­ne erhält. Die ande­re Hälf­te besteht aus Aus­hilfs­kräf­ten, bei denen der pri­va­te Bad-Betrei­ber die Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge spart. Das ist weder sozi­al noch nach­hal­tig, son­dern akti­ve Aus­he­be­lung unse­res Sozi­al­sys­tems durch Sozi­al­de­mo­kra­ten und Grüne.

Und jetzt wol­len die bei­den Frak­tio­nen noch mehr Geld ins Mis­bur­ger Bad ver­sen­ken, anstatt end­lich den Schnitt zu machen und die Rück­über­tra­gung vor­zu­be­rei­ten. Eine Re-Kom­mu­na­li­sie­rung ist die ein­zi­ge nach­hal­ti­ge Lösung, die  der Bevöl­ke­rung sowie Ver­ei­nen und Schul­klas­sen lang­fris­tig die Nut­zung eines moder­nen Hal­len-/Frei­ba­des in ihrem Wohn­um­feld sichert. Und zugleich den Beschäf­tig­ten eine ange­mes­se­ne Bezah­lung garantiert.

Mei­ne Damen und Herren,

zum The­ma „Zuwen­dun­gen“ möch­te ich noch eini­ge Wor­te anfügen.

Zuwen­dun­gen kön­nen durch­aus eine sinn­vol­le Inves­ti­ti­on dar­stel­len, bei­spiels­wei­se für das sozia­le und kul­tu­rel­le Leben unse­rer Stadt. Geför­der­te Ein­rich­tun­gen über­neh­men wich­ti­ge Gemein­schafts­auf­ga­ben. Sie sind nah „am Bür­ger“ und kön­nen schnell auf sich ver­än­dern­de Bedürf­nis­se reagieren.

Aber, bei der Viel­zahl von Zuwen­dun­gen kann schnell der Über­blick ver­lo­ren gehen. Dabei ist doch der ver­ant­wor­tungs­vol­le Umgang mit den Mit­teln der Bür­ger Auf­ga­be von uns allen im Rat!

Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein bedeu­tet nicht, nur mit dem Rot­stift zu arbei­ten. Viel wich­ti­ger ist es, immer wie­der neu zu prü­fen: Hat sich eine Insti­tu­ti­on oder Maß­nah­me bewährt? Ist sie noch zeit­ge­mäß? Gibt es neue­re – viel­leicht auch bes­se­re – Wege zum glei­chen Ziel? Exis­tie­ren kon­kur­rie­ren­de Struk­tu­ren, die Ein­spar­po­ten­ti­al bieten?

Ich erin­ne­re in die­sem Zusam­men­hang an die Dis­kus­si­on zum The­ma Medi­en­sucht, die wir im ver­gan­ge­nen Jahr führ­ten – die Ein­rich­tung „Pris­ma“ erhielt Zuwen­dun­gen für eine Maß­nah­me, die eben­so gut von einem bewähr­ten Akteur mit fun­dier­ter Erfah­rung in die­sem Bereich hät­te bewäl­tigt wer­den kön­nen. In die­sem Jahr nun wol­len SPD und Grü­ne zusätz­lich einen ähn­li­chen Betrag an die damals schon erkenn­bar erfah­re­ne­re Ein­rich­tung „return“ aus­schüt­ten. Kon­kur­renz soll zwar das Geschäft bele­ben – wir müs­sen uns aller­dings über­le­gen, ob wir es uns leis­ten kön­nen. Und vor allem, ob das sinn­voll ist in einem Bereich, für den doch wohl am ehes­ten erst­mals mit einem Modell­pro­jekt prak­ti­sche Erfah­run­gen gemacht wer­den sollten.

Aber wie ich schon sag­te, aller­or­ten den Rot­stift anzu­set­zen wäre zu einfach.

Ein Bei­spiel hat sich mir beson­ders ein­ge­prägt —  viel­leicht, weil es einen unse­rer ers­ten Anträ­ge im Rat betrifft:

Das Bür­ger­bü­ro Stadt­ent­wick­lung muss­te – ent­ge­gen unse­rem Antrag — im letz­ten Jahr eine emp­find­li­che Zuwen­dungs­kür­zung um 25 Pro­zent hin­neh­men. 20.000 Euro. Für die Ein­rich­tung ein dicker Bat­zen, für die Stadt­kas­se ein ver­gleichs­wei­se klei­ner Betrag — weni­ger noch, als kürz­lich für die Fei­er zur Ver­ab­schie­dung unse­res ehe­ma­li­gen Ober­bür­ger­meis­ter mal eben aus­ge­schenkt wurde.

Zurück zum Bür­ger­bü­ro: Des­sen Ange­bot steht Rat­su­chen­den nicht mehr im glei­chen Umfang zur Ver­fü­gung wie zuvor.

Ich fra­ge mich, wie sich die im Bür­ger­bü­ro Akti­ven füh­len mögen, wenn sie ein Jahr spä­ter in einem Antrag von SPD und Grü­nen über stei­gen­den Bera­tungs­be­darf bei Bau­ge­mein­schaf­ten lesen. Denn das genau ist eine der Kern-Kom­pe­ten­zen des Bür­ger­bü­ros und sei­ner Mitarbeiter.

Umso mehr freut es mich, dass nun­mehr auch ande­re den Bera­tungs­be­darf im Bereich gemein­schaft­li­cher Wohn­for­men wie­der erkannt haben. Und ich bin sehr gespannt, wel­che „auf die­sem Gebiet akti­ve Ein­rich­tung“ künf­tig 20.000 Euro für eben­die­se Bera­tung erhal­ten soll.

Ich möch­te mich aber nicht nur mit den Haus­halts­an­trä­gen der Mehr­heit befas­sen, son­dern auch mit denen der Mit-Opposition.

Da will die FDP 90 Pro­zent der GBH pri­va­ti­sie­ren. Das ist ja nun wirk­lich rei­ne Kli­en­tel­po­li­tik. Und über­haupt nicht nach­hal­tig. Den weni­gen Inves­to­ren mag es Gewinn brin­gen. Aber fra­gen Sie doch die Leu­te, die in den ver­kauf­ten Woh­nungs­an­la­gen woh­nen, ob in Han­no­ver oder Dres­den. Denen geht es nicht bes­ser. In unse­rer Aktu­el­len Stun­de zur Armut wur­de kürz­lich aus­gie­big dar­auf hin­ge­wie­sen, wie die Sche­re zwi­schen Arm und Reich immer wei­ter aus­ein­an­der­klafft. Nach­hal­tig­keit bedeu­tet auch hier: erträg­li­che, bezahl­ba­re Mie­ten. Wie bei PPP gilt hier für uns PIRATEN: kein Ver­hö­kern städ­ti­schen Eigen­tums an pri­va­te Investoren.

Da will die CDU 750.000 Euro in neue Hort­plät­ze ste­cken. Es ist kei­ne Neu­ig­keit, wenn ich Ihnen sage, dass die Situa­ti­on im Bereich der Betreu­ung von Grund­schü­lern schwie­rig ist.

Der Aus­bau von Ganz­tags­grund­schu­len ist im Gan­ge, flä­chen­de­cken­de ver­läss­li­che Betreu­ung lässt auf sich war­ten. Bestehen­de Hort­plät­ze müs­sen also erhal­ten blei­ben, bis die  Betreu­ung anders sicher­ge­stellt wer­den kann – auch in den Schulferien.

Der von der CDU gewünsch­te Weg – die Schaf­fung zusätz­li­cher Hort­plät­ze – kann nicht der Rich­ti­ge sein. Er bedeu­tet Fest­hal­ten an über­hol­ten Model­len und hemmt Aus­bau und Akzep­tanz der Ganz­tags­grund­schu­le erheblich.

Ja, es stimmt: Hort­plät­ze mit ihrer kon­ti­nu­ier­li­chen Betreu­ung haben zur­zeit auch Vor­tei­le. Aber wir dür­fen nicht ver­ges­sen: Wir befin­den uns momen­tan in einer Übergangsphase.

Und ja, für die­se Über­gangs­pha­se müs­sen wir Lösun­gen fin­den, denn der Betreu­ungs­be­darf ist nun mal da. Die Lösung kann aber nicht dar­in lie­gen, zwei Sys­te­me – Hort und Ganz­tags­schu­le – par­al­lel wei­ter aus­zu­bau­en. Nicht nur aus wirt­schaft­li­chem Blick­win­kel sind die­se Dop­pel­struk­tu­ren falsch.

Eltern erwar­ten kla­re Signa­le und Ver­läss­lich­keit. Das Ziel ist bekannt. Nur der noch schnel­le­re Aus­bau des Ganz­tags­be­reichs kann die Lösung sein.

Für uns PIRATEN ist die offe­ne Ganz­tags­schu­le ein Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung — auf dem Weg zur gebun­de­nen Ganz­tags­schu­le für alle Schü­ler. Wir wer­den nicht vom ein­ge­schla­ge­nen Weg abweichen.

Ich habe jetzt viel zur Aus­ga­ben­sei­te gesagt. Las­sen Sie mich noch kurz zu den Ein­nah­men kommen.

Als Kom­mu­ne haben wir nicht all­zu vie­le Mög­lich­kei­ten, unse­re Ein­nah­me­si­tua­ti­on zu gestal­ten. Die Ver­tei­lung der Gemein­schafts­steu­ern, also unse­re Antei­le an der Umsatz‑, Ein­kom­mens- und Abgel­tungs­steu­er, ist nicht steu­er­bar. Zudem hat der Bund für den größ­ten Teil der Steu­ern die Gesetz­ge­bungs­ho­heit. Uns blei­ben also als wesent­li­che Real­steu­er-Quel­len die Gewer­be- und die Grund­steu­er. Da hat unser Rat im letz­ten Jahr eine Erhö­hung vor­ge­nom­men, auch mit unse­rer Zustimmung.

In die­sem Jahr nun schla­gen SPD und Grü­ne eine ordent­li­che Erhö­hung des Sat­zes der Auto­ma­ten­steu­er von 12 auf 18 Pro­zent vor. Wir hal­ten die Anhe­bung die­ser kom­mu­na­len Steu­er für ver­tret­bar, um die Ein­nah­me­si­tua­ti­on der Stadt Han­no­ver ein wenig zu verbessern.

Aber, mei­ne Damen und Her­ren, hier geht es nur um die steu­er­li­che Sei­te. Als Len­kungs­in­stru­ment zur Sucht­prä­ven­ti­on ist eine Auto­ma­ten­steu­er abso­lut unge­eig­net. Hier­zu bedarf es ande­rer Mechanismen.

Hin­ge­gen könn­te ein Antrag der Links­frak­ti­on tat­säch­lich eine Len­kungs­funk­ti­on ent­fal­ten: Ich spre­che von der Idee einer Bür­ger­an­lei­he zur För­de­rung und Absi­che­rung des sozia­len und genos­sen­schaft­li­chen Woh­nungs­baus. Das ist ein kon­kre­ter Vor­schlag mit Charme und unter­schied­lichs­ten Profiteuren:

Bür­ge­rin­nen und Bür­ger könn­ten ihr Geld wert­erhal­tend und für einen loka­len Zweck anle­gen. Inno­va­ti­ve Wohn­pro­jek­te erhiel­ten eine Anschub­fi­nan­zie­rung und könn­ten so das sozio­kul­tu­rel­le Leben in unse­rer Stadt bereichern.

Durch mehr bezahl­ba­ren Wohn­raum wür­de sich zudem die Situa­ti­on auf dem Woh­nungs­markt ent­span­nen. Der Haus­halt wür­de ent­las­tet, die Abhän­gig­keit vom wech­sel­haf­ten Finanz­markt verringert.

Kurz­um: Die­sem Lin­ken-Antrag kann man nur zustim­men und wir wer­den das tun.

Nicht zustim­men hin­ge­gen kön­nen wir der Sen­kung des Ansat­zes der vor­aus­sicht­li­chen Zins­aus­ga­ben um 2 Mio. Euro. Das hal­ten wir für einen unge­deck­ten Scheck, denn nie­mand kann eine ver­bind­li­che Pro­gno­se über die Zins­ent­wick­lung geben. Die­ser Pos­ten hat mit nach­hal­ti­ger Poli­tik nichts zu tun. Es ist viel­mehr ein Griff in die Trick­kis­te der Haus­halts­po­li­tik, um auf dem Papier eine aus­ge­gli­che­ne Bilanz vorzugaukeln.

Auch das Inves­ti­ti­ons­pro­gramm von 2012 bis 2017 hat bei uns eini­ge Fra­ge­zei­chen hinterlassen.

Auf der ande­ren Sei­te gibt es etli­che posi­ti­ve Ele­men­te, bei­spiels­wei­se bei den Anträ­gen aus den Ausschüssen.

Ins­ge­samt also hat der dies­jäh­ri­ge Haus­halts­plan aus unse­rer Sicht glei­cher­ma­ßen Licht- und Schat­ten­sei­ten. Dem­entspre­chend wer­den wir bei der Gesamt-Abstim­mung weder eine rei­ne Oppo­si­ti­on noch den Cla­queur geben, son­dern uns enthalten.

Gleich­wohl wür­den wir uns freu­en, wenn unse­re zur heu­ti­gen Rats­sit­zung ein­ge­brach­ten Anträ­ge auf Zustim­mung stie­ßen. Ins­be­son­de­re appel­lie­re ich an die Mehr­heits­ko­ali­ti­on, den Treff­punkt Aller­weg nicht ein­fach wegzustimmen.

Abschlie­ßend gilt mein Dank der flei­ßi­gen Ver­wal­tung und all jenen, die mir hier eine hal­be Stun­de lang ihre Auf­merk­sam­keit geschenkt haben.”

 

PIRATEN-Fraktion: üstra-Gutachten zur D‑Linie erfreulich

M E D I E N I N F O R M A T I O N

„End­lich posi­tio­niert sich die üstra mit ihrem ver­kehrs­po­li­ti­schen Sach­ver­stand öffent­lich”, freut sich Dirk Hill­brecht, Ver­kehrs­exper­te der PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver, über heu­ti­ge Medi­en­ver­öf­fent­li­chun­gen zur D‑Linie. „Das von der üstra in Auf­trag gege­be­ne Gut­ach­ten bestä­tigt offen­sicht­lich, was Fach­leu­te schon lan­ge gesagt haben: Die Idee, einen Teil des Stadt­bahn­ver­kehrs aus Ahlem über die vor­han­de­nen Tun­nel­stre­cken zu füh­ren, ist mög­lich und wirt­schaft­lich sinn­voll. Die Regi­on Han­no­ver hat­te die­se und wei­te­re Über­le­gun­gen in ihren Pla­nun­gen lei­der nicht ver­tie­fen wollen.”

„So wäre end­lich der Weg frei für die schnel­le Umset­zung des bar­rie­re­frei­en Aus­baus der Linie 10 in Lin­den und Lim­mer”, kom­men­tiert Andis Rava, Bezirks­rat­spi­rat vor Ort. „Für die Fahr­gäs­te ist damit eine bar­rie­re­freie Nut­zung der Stadt­bahn im Innen­stadt­be­reich viel frü­her als geplant mög­lich. Für die Bür­ger in Ahlem, Lim­mer und Lin­den ist das eine posi­ti­ve Ent­wick­lung. Und anders als von den Grü­nen immer kri­ti­siert, könn­te Pla­nung und Bau der Hoch­bahn­stei­ge in Lin­den nicht erst in eini­gen Jah­ren, son­dern bereits in naher Zukunft erfol­gen und end­lich Bar­rie­re­frei­heit im Stadt­teil schaffen.”

Es bleibt zu hof­fen, dass sich die Mehr­heits­frak­tio­nen sowie die Ver­wal­tung in der Regi­on den Argu­men­ten öff­nen und nicht wei­ter ihrem ver­kehrs­po­li­ti­schen Irr­weg fol­gen. „Das Vor­ge­hen der üstra ist kei­nes­wegs ein unfreund­li­cher Akt gegen­über der Poli­tik”, so Dirk Hill­brecht. „Viel­mehr grenzt es an eine Unver­schämt­heit, wenn Grü­nen-Rats­po­li­ti­ker Det­te die üstra dafür kri­ti­siert, dass sie ihrer Auf­ga­be nach­kommt und unter­neh­me­risch handelt.”

(ver­öf­fent­licht am 24.01.2013)

Live-Blog von Dirk Hillbrecht am 4.10.2012 ab 16 Uhr: Vorstellung der Regionspläne zum barrierefreien Ausbau der Stadtbahnlinie 10 („D‑Linie”) in Hannover

Die Stadt­bahn­li­nie 10 zwi­schen Ahlem und der han­no­ver­schen Innen­stadt soll bar­rie­re­frei wer­den. Nach­dem im Juni 2012 die Grund­satz­ent­schei­dung getrof­fen wur­de, die Linie — wie die übri­gen Stadt­bahn­li­ni­en in Han­no­ver — mit dem bewähr­ten Hoch­flur­sys­tem aus­zu­stat­ten, geht es jetzt in die Details: Bahn­stei­ge müs­sen umge­baut, Glei­se ver­legt,  Ver­kehrs­flüs­se geplant werden.

Am Don­ners­tag, 4. Okto­ber 2012,  ab 16 Uhr stellt die Regi­on Han­no­ver ihre Plä­ne zum Aus­bau der D‑Linie in einer öffent­li­chen Ver­an­stal­tung vor. Ver­kehrs­exper­te Dirk Hill­brecht, Rats­herr der PIRA­TEN-Frak­ti­on, ist dabei und bloggt hier live, was dort vor­ge­stellt und dis­ku­tiert wird.

Darum geht's: Die Stadtbahnlinie 10 soll barrierefrei werden. Dazu muss in der Innenstadt umgebaut werden. <small>Foto: Dirk Hillbrecht, CC-BA-SA</small>
Dar­um geht’s: Die Stadt­bahn­li­nie 10 soll bar­rie­re­frei wer­den. Dazu muss in der Innen­stadt umge­baut wer­den.
Foto: Dirk Hill­brecht, CC-BY-SA 3.0

Die Pla­nungs­ho­heit für den öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr in der Lan­des­haupt­stadt und im Umland liegt seit Beginn des neu­en Jahr­tau­sends bei der Regi­on Han­no­ver. Aller­dings ent­schei­det nach wie vor der han­no­ver­sche Stadt­rat, was hier gebaut wird — und was nicht. „Natür­lich möch­te auch die PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver wis­sen, was die Regi­on plant”, sagt Rats­herr Hill­brecht. „Wir wer­den uns wie bis­her aktiv in die Dis­kus­si­on ein­mi­schen und für größt­mög­li­che Trans­pa­renz sor­gen .” Bei­spiels­wei­se ab kurz vor vier - hier!

Ratspirat Hillbrecht bloggt live von Veranstaltung zur Stadtbahn-Planung der Region Hannover am 4.10.2012 ab 16 Uhr

Fol­gen­de Infor­ma­ti­on hat die PIRA­TEN-Frak­ti­on am 3. Okto­ber 2012 an Medi­en übermittelt: 

M E D I E N I N F O R M A T I O N

Don­ners­tag ist D‑Li­ni­en-Tag

PIRA­TEN-Rats­herr Dirk Hill­brecht bloggt live:

Am Don­ners­tag (4. Okto­ber 2012) ab 16 Uhr von der Ver­an­stal­tung der Regi­on zum bar­rie­re­frei­en Aus­bau der Stadt­bahn­li­nie 10 in Hannover

Die Stadt­bahn­li­nie 10 zwi­schen Ahlem und der han­no­ver­schen Innen­stadt soll bar­rie­re­frei wer­den. Nach­dem im Juni 2012 die Grund­satz­ent­schei­dung getrof­fen wur­de, die Linie — wie die übri­gen Stadt­bahn­li­ni­en in Han­no­ver — mit dem bewähr­ten Hoch­flur­sys­tem aus­zu­stat­ten, geht es jetzt in die Details: Bahn­stei­ge müs­sen umge­baut, Glei­se ver­legt, Ver­kehrs­flüs­se geplant werden.

Am Don­ners­tag stellt die Regi­on Han­no­ver ihren Pla­nungs­ent­wurf zum Aus­bau der soge­nann­ten D‑Linie in einer öffent­li­chen Ver­an­stal­tung vor. Dirk Hill­brecht, Rats­herr der PIRA­TEN-Frak­ti­on, ist dabei. Der Ver­kehrs­exper­te bloggt live, was dort vor­ge­stellt und dis­ku­tiert wird. Soll die Lini­en­füh­rung vom Ernst-August-Platz zum Rasch­platz rea­li­siert wer­den? Ist eine Split­tung der Linie mit einem ober­ir­di­schen Ast zum Stein­tor und einem unter­ir­di­schen Ast durch den vor­han­de­nen Tun­nel von der Sta­ti­on Water­loo bis zum Haupt­bahn­hof („Scheel­ha­se-Vor­schlag”) vor­ge­se­hen? Wird es einen Neu­bau­tun­nel vom Goe­the­platz über das Stein­tor zum Rasch­platz geben, der auf umfang­rei­che Vor­leis­tun­gen am Stein­tor und am Rasch­platz zurück­grei­fen könnte?

Die Pla­nungs­ho­heit für den öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr in der Lan­des­haupt­stadt und im Umland liegt seit Beginn des neu­en Jahr­tau­sends bei der Regi­on Han­no­ver. Aller­dings ent­schei­det nach wie vor der han­no­ver­sche Stadt­rat, was hier gebaut wird — und was nicht. „Natür­lich möch­te auch die PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver wis­sen, was die Regi­on plant”, sagt Dirk Hill­brecht. „Wir wer­den uns wie bis­her aktiv in die Dis­kus­si­on ein­mi­schen und für größt­mög­li­che Trans­pa­renz sorgen.”

Zum Bei­spiel am Don­ners­tag, 4. Okto­ber 2012, ab 16 Uhr im Rats­her­ren-Blog unter                                              www​.pira​ten​-rat​-han​no​ver​.de

Zur Verkehrspolitik — Rede von Dirk Hillbrecht zur Aktuellen Stunde im Rat vom 26. Januar 2012

Rede von Dirk Hill­brecht im Rah­men der Aktu­el­len Stun­de zum The­ma „Reiz­the­men City­ring, Pod­bi und mehr: Was tut Han­no­ver eigent­lich für die Auto­fah­rer?”, bean­tragt von der Frak­ti­on „Die Hannoveraner”.

Mitschnitt der aktuellen Stunde von h1, Redebeitrag von Dirk Hillbrecht ab 23:30
Mit­schnitt der aktu­el­len Stun­de von h1, Rede­bei­trag von Dirk Hill­brecht ab 23:30
Sehr geehr­ter Herr Oberbürgermeister,
Herr Vor­sit­zen­der, mei­ne Damen und Herren,
Fra­gen wir nicht, was Han­no­ver eigent­lich für „die Auto­fah­rer“ tut. Fra­gen wir lie­ber: Was kön­nen „die Auto­fah­rer“ eigent­lich für Han­no­ver tun?

Ein­sei­ti­ge The­sen wie: „Reiz­the­men City­ring, Pod­bi und mehr: Was tut Han­no­ver eigent­lich für die Auto­fah­rer?“ brin­gen uns nicht weiter.

Für ein har­mo­ni­sches Mit­ein­an­der ist eine Spal­tung in „die Auto­fah­rer“, „die Rad­fah­rer“, „die Fuß­gän­ger“ und so wei­ter nicht ziel­füh­rend. Es käme ja schließ­lich auch nie­mand auf die Idee, zwei Per­so­nen, die sich im Rat „Die Han­no­ve­ra­ner“ nen­nen, mit allen Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern Han­no­vers gleichzusetzen.

Mei­ne Damen und Her­ren, die Stadt­ent­wick­lung ist im Wan­del. Der Anteil der Nut­zer des Öffent­li­chen Per­so­nen-Nah­ver­kehrs sowie der Rad­fah­rer am Gesamt­ver­kehr soll erhöht wer­den. Ein wich­ti­ges Ziel, denn nur so bleibt auf den Stra­ßen über­haupt Platz für den Auto­ver­kehr. Und was noch wich­ti­ger ist: Nur so kön­nen anspre­chen­de Ver­kehrs­räu­me für die unter­schied­li­chen Ver­kehrs­teil­neh­mer, auch Fuß­gän­ger, entstehen.

Der Mas­ter­plan Mobi­li­tät 2025 ver­sucht eine sol­che lang­fris­ti­ge Gesamt­pla­nung dar­zu­stel­len. Dies ist ein guter Ansatz, denn vie­le Fak­to­ren bedin­gen sich gegen­sei­tig. Ziel soll­te es sein, den Ver­kehrs­raum als Lebens­raum zu gestal­ten, in dem sich alle Men­schen wohl­füh­len und an ihm teil­ha­ben können.
Die Fra­ge: „Was tut Han­no­ver eigent­lich für die Auto­fah­rer?“ unter­stellt, dass es momen­tan Pro­ble­me gäbe. Ist das so?

Schau­en wir uns das doch mal am Bei­spiel eines Autos in Han­no­ver an: Da star­tet so ein armes, klei­nes, benach­tei­lig­tes Auto mit sei­nem Fah­rer mor­gens in den han­no­ver­schen Ver­kehrs­dschun­gel. Wenn es ihm gelingt, den meter­tie­fen Schlag­lö­chern zu trot­zen, trifft es nur Sekun­den spä­ter auf über­las­te­te Abbie­ge­spu­ren. — Und muss an gro­ßen Kno­ten­punk­ten wie dem Aegi oder am Rasch­platz ewig war­ten, denn gefühlt fah­ren doch immer die ande­ren zuerst. Vor allem die­se ner­vi­gen Rad­fah­rer! Als ob durch die Bau­stel­len an jeder Ecke nicht schon genug Zeit ver­lo­ren ginge!

Da sucht sich unser armer Auto­fah­rer doch lie­ber einen ruhi­gen, geschütz­ten Platz auf einer schö­nen Park­pa­let­te am Maschsee, oder in einer Tief­ga­ra­ge in der Süd­stadt, um in Ruhe über den flie­ßen­den Ver­kehr flu­chen zu kön­nen. Und wie gern wür­de unser armer Auto­fah­rer sein lie­bes Fahr­zeug mal wie­der so rich­tig her­aus­put­zen und am Stra­ßen­rand waschen — allein des­we­gen schon, um mit Lei­dens­ge­nos­sen ins Gespräch zu kom­men. Denn geteil­tes Leid ist bekann­ter­ma­ßen hal­bes Leid. Doch selbst das wird einem heu­te nicht mehr gegönnt. Ja, wo blei­ben denn da bloß die guten alten Wer­te? — Zum Glück sind es immer „die Ande­ren“, die bei Bedarf gegen den Fort­schritt sind.

Leis­tungs­fä­hi­ge Magis­tra­len, das Schnell­we­ge­netz, das Stadt­tei­le unter­ein­an­der und Stadt mit Umland schnell und direkt ver­bin­det, oder die unmit­tel­ba­re Anbin­dung an die A2 und A7, zwei der wich­tigs­ten Auto­bah­nen Deutsch­lands – das sind Klei­nig­kei­ten, die schon mal in Ver­ges­sen­heit gera­ten kön­nen, wenn es um das Auto der „Han­no­ve­ra­ner“ geht.

Ein Rad­fah­rer wie­der­um fühlt sich viel­leicht von den lau­ten Autos bedrängt, wünscht sich brei­te­re Rad­we­ge. Und ist genervt von den lan­gen War­te­zei­ten vor den vie­len Ampeln. Denn: Auch für ihn dür­fen „gefühlt“ immer die Ande­ren zuerst fah­ren. Ande­rer­seits freut er sich auf die erhol­sa­me Fahrt durch die Eilen­rie­de, die vie­len Mög­lich­kei­ten sein Fahr­rad sicher anzu­schlie­ßen, oder es auch mal in der Bahn mitzunehmen.

Jemand, dem gera­de die Stra­ßen­bahn vor der Nase weg­ge­fah­ren ist, flucht über die üstra, wäh­rend die Fahr­gäs­te in der Bahn sich über die Vor­rang­schal­tung freu­en, die ande­re Ver­kehrs­teil­neh­mer wie­der­um ver­är­gert. Ich könn­te die­se Lis­te jetzt belie­big wei­ter­füh­ren, hof­fe aber, das Prin­zip ist klar geworden.

Mei­ne Damen und Her­ren, die Fra­ge zu die­ser Aktu­el­len Stun­de wur­de falsch gestellt. Öffent­li­cher Raum ist begrenzt. Es allen Ver­kehrs­teil­neh­mern immer recht zu machen, das ist nicht mög­lich. Schänd­lich aber, mei­ne Her­ren Han­no­ve­ra­ner, schänd­lich ist es, die ver­schie­de­nen Ver­kehrs­teil­neh­mer gegen­ein­an­der aus­spie­len zu wollen!

Die Fra­ge kann doch nur lau­ten: Wie gestal­ten wir unse­re Stadt, unse­re Ver­kehrs­we­ge so, dass wir alle hier gut leben kön­nen? Auto­fah­rer, aber auch Rad­fah­rer, Motor­rad­fah­rer, der Öffent­li­che Per­so­nen­nah­ver­kehr — und natür­lich Fuß­gän­ger, gro­ße und klei­ne, alte und jun­ge – alle eben!

Der ers­te Para­graf der Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung drückt das zeit­los und schlicht aus. Dort heißt es: „Die Teil­nah­me am Stra­ßen­ver­kehr erfor­dert stän­di­ge Vor­sicht und gegen­sei­ti­ge Rück­sicht.“ Und: „Jeder Ver­kehrs­teil­neh­mer hat sich so zu ver­hal­ten, dass kein Ande­rer geschä­digt, gefähr­det oder mehr, als nach den Umstän­den unver­meid­bar, behin­dert oder beläs­tigt wird.“

Dem habe ich nichts hinzuzufügen -

Ach ja: Und im Übri­gen bin ich der Mei­nung, dass der D‑Tunnel gebaut wer­den muss!
Vie­len Dank!