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PIRATEN-Fraktion fordert für Hannover: „Informationsfreiheitsatzung jetzt — Transparenz sofort!” Kritik an GRÜNEN und SPD

M E D I E N I N F O R M A T I O N

„Infor­ma­ti­ons­frei­heit jetzt — Trans­pa­renz sofort!“

PIRATEN for­dern umge­hen­de Umset­zung in Han­no­ver /​ Kri­tik an GRÜNEN und SPD 

„Infor­ma­ti­ons­frei­heit jetzt — Trans­pa­renz sofort!“ So lau­tet die For­de­rung der PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver. Zur umge­hen­den Umset­zung hat die Frak­ti­on heu­te (8. Febru­ar 2013) den Ent­wurf für eine kom­mu­na­le Infor­ma­ti­ons­frei­heits­sat­zung vor­ge­legt. Dar­in wird der  Zugang zu Infor­ma­tio­nen des eige­nen Wir­kungs­krei­ses der Lan­des­haupt­stadt gere­gelt. Dies betrifft nahe­zu alle Berei­che des städ­ti­schen Han­delns — die Arbeit der Bür­ger­äm­ter eben­so wie die Haus­halts­pla­nung, die Feu­er­wehr genau­so wie die Stadt­ent­wäs­se­rung, den Sozi­al­be­reich wie den der Kultur.

„Wir wol­len han­nö­ver­sche Akten und Daten für jeden öff­nen, denn der freie Zugang zu Ori­gi­nal­quel­len ist für die eige­ne Mei­nungs­bil­dung in einer offe­nen Bür­ger­ge­sell­schaft zwin­gend not­wen­dig“, sagt Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Dr. Jür­gen Junghänel.

„Trans­pa­renz ist ein wich­ti­ges Mit­ge­stal­tungs- und Kon­troll­in­stru­ment in unse­rer Demo­kra­tie. Dazu gehört auch Infor­ma­ti­ons­frei­heit, wel­che die effek­ti­ve Wahr­neh­mung von Bür­ger­rech­ten ver­ein­facht und das Ver­trau­ens­ver­hält­nis zur öffent­li­chen Ver­wal­tung för­dert“, so eine Kern­aus­sa­ge in der Begrün­dung des Antrages.

Bereits im August 2012 hat­te die PIRA­TEN-Frak­ti­on einen Antrag ein­ge­reicht, der die Ver­wal­tung mit der Erar­bei­tung einer Infor­ma­ti­ons­frei­heits­sat­zung beauf­tra­gen soll­te. Die­sen Antrag hat der Rat am 31. Janu­ar 2013 abge­lehnt — unter maß­geb­li­cher Mit­wir­kung von SPD und BÜNDNIS 90/​DIE GRÜNEN.

„Das Abstim­mungs­ver­hal­ten ins­be­son­de­re der Grü­nen ist nicht nach­voll­zieh­bar, denn die Par­tei hat vor und nach den Kom­mu­nal­wah­len 2011 auf höchs­ter Lan­des­ebe­ne zwei Pro­gramm-Beschlüs­se zur Ein­füh­rung kom­mu­na­ler Infor­ma­ti­ons­frei­heits­sat­zun­gen gefasst“, sagt Frak­ti­ons­vi­ze Dirk Hill­brecht. [1] „In Han­no­ver war­ten die­se Beschlüs­se bis heu­te auf Umset­zung. Hier kön­nen die Grü­nen immer noch ihr Wahl­ver­spre­chen ein­lö­sen und damit bewei­sen, dass ihre Par­tei­be­schlüs­se mehr sind als wahl­kampf­ge­schwän­ger­tes Wortgeklingel.“

In  ande­ren Städ­ten Nie­der­sach­sens ist sach­ori­en­tier­te kom­mu­nal­po­li­ti­sche Koope­ra­ti­on offen­sicht­lich weni­ger pro­ble­ma­tisch. Vie­ler­orts bestehen schon ent­spre­chen­de Sat­zun­gen. In Braun­schweig bei­spiels­wei­se haben die dor­ti­gen Rats-Pira­ten 2012 gemein­sam mit Man­dats­trä­gern von SPD, Grü­nen und ande­ren Par­tei­en eine kom­mu­na­le Infor­ma­ti­ons­frei­heits­sat­zung beschlos­sen. „Auch unse­re direk­te Nach­bar­stadt Lan­gen­ha­gen ist dank einer dor­ti­gen SPD-Initia­ti­ve wei­ter als Han­no­ver. In der Lan­des­haupt­stadt macht das Fest­hal­ten an alten  Struk­tu­ren sach­ori­en­tier­te Arbeit fast unmög­lich“, so Rats­herr Dirk Hill­brecht. „Das erle­ben wir hier in nahe­zu allen Berei­chen. Die Alt-Par­tei­en kön­nen gute  Ideen und Initia­ti­ven neu­er Par­tei­en nicht akzep­tie­ren. Das muss sich ändern, damit Poli­tik tat­säch­lich für die Men­schen gestal­tet wird und nicht nur aus der Macht eige­ner Mehrheit.“

(ver­öf­fent­licht am 8. Febru­ar 2013)

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[1] LDK am 5./6. Febru­ar 2011 – “Kom­mu­nal­po­li­ti­sche Erklä­rung” (s.S.13):  http://​www​.grue​ne​-nie​der​sach​sen​.de/​p​a​r​t​e​i​/​p​a​r​t​e​i​t​a​g​e​/​l​d​k​-​h​a​n​n​o​v​e​r​/​b​e​s​c​h​l​u​e​s​s​e​.​h​tml
LDK am 19./20. Novem­ber 2011 – “Für eine klu­ge Netz- und Medi­en­po­li­tik für Nie­der­sach­sen” (s.S. 2): http://​www​.grue​ne​-nie​der​sach​sen​.de/​p​a​r​t​e​i​/​p​a​r​t​e​i​t​a​g​e​/​l​d​k​-​v​e​r​d​e​n​/​b​e​s​c​h​l​u​e​s​s​e​.​h​tml

 

 

PIRATEN-Fraktion: „Oberbürgermeister missachtet demokratische Grundregeln” — Kritik an Informationspolitik zu Herrenhausen

M E D I E N I N F O R M A T I O N

„Amtie­ren­der Ober­bür­ger­meis­ter miss­ach­tet demo­kra­ti­sche Grundregeln“

PIRA­TEN-Frak­ti­on kri­ti­siert han­no­ver­sche Infor­ma­ti­ons­po­li­tik zu Herrenhausen

„Der amtie­ren­de Ober­bür­ger­meis­ter und die Kul­tur­de­zer­nen­tin der Stadt Han­no­ver miss­ach­ten demo­kra­ti­sche Grund­re­geln.“ Mit die­sen Wor­ten kri­ti­siert Rats­herr Dirk Hill­brecht, kul­tur­po­li­ti­scher Spre­cher der PIRA­TEN-Frak­ti­on, die Infor­ma­ti­ons­po­li­tik der Ver­wal­tungs­spit­ze in Sachen „Her­ren­häu­ser Gär­ten“. Noch vor dem fach­lich zustän­di­gen Kul­tur­aus­schuss haben der Ers­te Stadt­rat Hans Mön­ning­hoff und Kul­tur­de­zer­nen­tin Mar­lis Dre­ver­mann heu­te (25.01.2013) Details ihrer Pla­nun­gen zum Kon­zept für die Her­ren­häu­ser Gär­ten in einem Pres­se­ge­spräch aus­führ­lich erör­tert. Demo­kra­tisch gewähl­te Frak­ti­ons­ver­tre­ter waren nicht eingeladen.

In der amt­li­chen Ein­la­dung vom 16. Janu­ar 2013 zur heu­ti­gen Sit­zung des Kul­tur­aus­schus­ses wur­de die Nach­rei­chung einer Druck­sa­che „Kon­zept zur Wei­ter­ent­wick­lung der Kunst­Fest­Spie­le“ ange­kün­digt. „Seit­dem war­ten wir Rats­mit­glie­der auf die­ses Kon­zept, um uns auf die Erör­te­rung im Kul­tur­aus­schuss vor­zu­be­rei­ten. Es ist mehr als schlech­ter Stil, wenn Medi­en­ver­tre­ter bereits vor der Sit­zung des Kul­tur­aus­schus­ses aus­führ­lich infor­miert wer­den, wäh­rend wir die Druck­sa­che zur glei­chen Stun­de weder schrift­lich noch digi­tal ein­se­hen kön­nen“, sagt der stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Hillbrecht.

Gemäß § 85 des Nie­der­säch­si­schen Kom­mu­nal­ver­fas­sungs­ge­set­zes hat der Ober­bür­ger­meis­ter zuvor­derst die Pflicht, die Rats­ver­tre­ter zeit­nah und voll­stän­dig zu infor­mie­ren. „Die Infor­ma­ti­on der Medi­en hat dem­ge­gen­über hin­ten­an­zu­ste­hen. Die Teil­ha­be der Gre­mi­en an der kom­mu­na­len Selbst­ver­wal­tung, also eine wesent­li­che Grund­re­gel, wird aus­ge­he­belt, wenn die Stadt­ver­wal­tung ihren Wis­sens­vor­sprung dazu nutzt, einem aus­ge­wähl­ten Kreis vor­ab Infor­ma­tio­nen zu geben“, so Rats­herr Hillbrecht.

 (ver­öf­fent­licht am 25. Janu­ar 2013)

PIRATEN-Fraktion: üstra-Gutachten zur D‑Linie erfreulich

M E D I E N I N F O R M A T I O N

„End­lich posi­tio­niert sich die üstra mit ihrem ver­kehrs­po­li­ti­schen Sach­ver­stand öffent­lich”, freut sich Dirk Hill­brecht, Ver­kehrs­exper­te der PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver, über heu­ti­ge Medi­en­ver­öf­fent­li­chun­gen zur D‑Linie. „Das von der üstra in Auf­trag gege­be­ne Gut­ach­ten bestä­tigt offen­sicht­lich, was Fach­leu­te schon lan­ge gesagt haben: Die Idee, einen Teil des Stadt­bahn­ver­kehrs aus Ahlem über die vor­han­de­nen Tun­nel­stre­cken zu füh­ren, ist mög­lich und wirt­schaft­lich sinn­voll. Die Regi­on Han­no­ver hat­te die­se und wei­te­re Über­le­gun­gen in ihren Pla­nun­gen lei­der nicht ver­tie­fen wollen.”

„So wäre end­lich der Weg frei für die schnel­le Umset­zung des bar­rie­re­frei­en Aus­baus der Linie 10 in Lin­den und Lim­mer”, kom­men­tiert Andis Rava, Bezirks­rat­spi­rat vor Ort. „Für die Fahr­gäs­te ist damit eine bar­rie­re­freie Nut­zung der Stadt­bahn im Innen­stadt­be­reich viel frü­her als geplant mög­lich. Für die Bür­ger in Ahlem, Lim­mer und Lin­den ist das eine posi­ti­ve Ent­wick­lung. Und anders als von den Grü­nen immer kri­ti­siert, könn­te Pla­nung und Bau der Hoch­bahn­stei­ge in Lin­den nicht erst in eini­gen Jah­ren, son­dern bereits in naher Zukunft erfol­gen und end­lich Bar­rie­re­frei­heit im Stadt­teil schaffen.”

Es bleibt zu hof­fen, dass sich die Mehr­heits­frak­tio­nen sowie die Ver­wal­tung in der Regi­on den Argu­men­ten öff­nen und nicht wei­ter ihrem ver­kehrs­po­li­ti­schen Irr­weg fol­gen. „Das Vor­ge­hen der üstra ist kei­nes­wegs ein unfreund­li­cher Akt gegen­über der Poli­tik”, so Dirk Hill­brecht. „Viel­mehr grenzt es an eine Unver­schämt­heit, wenn Grü­nen-Rats­po­li­ti­ker Det­te die üstra dafür kri­ti­siert, dass sie ihrer Auf­ga­be nach­kommt und unter­neh­me­risch handelt.”

(ver­öf­fent­licht am 24.01.2013)

Anfrage: Umsatzsteuer bei geplanter Pachtvertragsänderung für Misburger Bad

Am 21. Janu­ar 2013 hat die PIRA­TEN-Frak­ti­on fol­gen­de Anfra­ge gestellt:

„In die Ratsversammlung

Anfra­ge gemäß § 14 der GO des Rates der Lan­des­haupt­stadt Hannover 

Umsatz­steu­er bei geplan­ter Pacht­ver­trags­än­de­rung für Mis­bur­ger Bad

Aus der Druck­sa­che 2519/​2012 (Ände­rung des Pacht­ver­tra­ges für das Mis­bur­ger Bad) geht her­vor, dass im Fal­le einer über­plan­mä­ßi­gen Auf­wen­dung künf­tig 7 % Umsatz­steu­er auf den Gesamt­zu­schuss zu ent­rich­ten sind. Zur Begrün­dung heißt es: Die Erhö­hung des Betriebs­kos­ten­zu­schus­ses füh­re dazu, dass das Ver­pach­tungs­ge­schäft steu­er­recht­lich nicht mehr als unter­neh­me­ri­sche Tätig­keit qua­li­fi­ziert wer­den kann. Das Mis­bur­ger Bad stel­le dem­zu­fol­ge fort­an kei­nen Betrieb gewerb­li­cher Art mehr dar.

Vor die­sem Hin­ter­grund fra­gen wir die Verwaltung:

1. Auf wel­cher kon­kre­ten Zah­len- und Rechts­grund­la­ge bestand im Fall des Mis­bur­ger Bades bis­her der Sta­tus als Betrieb gewerb­li­cher Art?

2. Wie­so und auf wel­cher Rechts­grund­la­ge wird der Weg­fall des Sta­tus als Betrieb gewerb­li­cher Art im Fall des Mis­bur­ger Bades erst jetzt eine Umsatz­steu­er­pflicht auslösen?

3. Inwie­weit wur­de das zustän­di­ge Finanz­amt in die mehr­fach vor­ge­nom­me­nen Pacht­ver­trags­än­de­run­gen für das Mis­bur­ger Bad ein­be­zo­gen und ggf. mit wel­chen Ergebnissen?

Dirk Hill­brecht (stellv. Fraktionsvorsitzender)”

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Update: Da unse­re Rats­an­frage aus Zeit­grün­den nicht mehr in der Rats­ver­samm­lung am 31. Janu­ar 2013 behan­delt wer­den konn­te, hat die Ver­wal­tung die­se jetzt schrift­lich beant­wor­tet in Drs. 0124/​2013 F1.

Anfrage: Alternativangebote zur Oststadtbibliothek während der vorübergehenden Schließung

Am 27. Novem­ber 2012 hat die PIRA­TEN-Frak­ti­on fol­gen­de Anfra­ge gestellt:

„In die Ratsversammlung

Anfra­ge gemäß § 14 der Geschäfts­ord­nung des Rates der Lan­des­haupt­stadt Hannover

Alter­na­tiv­an­ge­bo­te zur Ost­stadt­bi­blio­thek wäh­rend der vor­über­ge­hen­den Schließung

Im Zuge der Gesamt­sa­nie­rung des Rasch­platz­pa­vil­lons im Jahr 2013 wird die Ost­stadt­bi­blio­thek ab dem 23. Dezem­ber 2012 für min­des­tens acht Mona­te geschlos­sen. Nur ein Vier­tel der Buch- und Medi­en­be­stän­de soll in der Schlie­ßungs­pha­se auf ande­re Stadt­teil­bi­blio­the­ken ver­teilt, der übri­ge Biblio­theks­be­stand ein­ge­la­gert werden.

Die Nut­ze­rin­nen und Nut­zer der Ost­stadt­bi­blio­thek sol­len wäh­rend der Umbau­pha­se ande­re städ­ti­sche Biblio­the­ken aufsuchen.

Wei­te­re Alter­na­ti­ven sind momen­tan nicht vor­ge­se­hen. Nahe­lie­gend wäre ins­be­son­de­re der tem­po­rä­re Ein­satz des Bücher­bus­ses der Stadt­bi­blio­thek Han­no­ver, der zu den am bes­ten genutz­ten Kul­tur­ange­bo­ten der Stadt gehört.

Vor die­sem Hin­ter­grund fra­gen wir die Verwaltung:

1. Hat die Ver­wal­tung Mög­lich­kei­ten und Not­wen­dig­kei­ten geprüft, um ins­be­son­de­re mobi­li­täts­ein­ge­schränk­ten und sehr jun­gen Nut­zern und Nut­ze­rin­nen auch wäh­rend der Sanie­rungs­pha­se wei­te Wege zu ande­ren Biblio­theks-Stand­or­ten zu erspa­ren? (Wenn Ja, wel­che und mit wel­chem Ergeb­nis? Wenn Nein, war­um nicht?)

2. Wie beur­teilt die Ver­wal­tung einen mög­li­chen Ein­satz der Fahr­bü­che­rei nahe des Stand­or­tes der Ost­stadt­bi­blio­thek wäh­rend deren tem­po­rä­rer Schließung?

Dirk Hill­brecht  (stellv. Fraktionsvorsitzender)”

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Update: Da unse­re Rats­an­frage aus Zeit­grün­den nicht mehr in der Rats­ver­samm­lung am 13. Dezem­ber 2012 behan­delt wer­den konn­te, hat die Ver­wal­tung die­se jetzt schrift­lich beant­wor­tet in Drs. 2713/​2012 F1.

PIRATEN-Fraktion für Beurlaubung von Oberbürgermeister Weil

In der Rats­ver­samm­lung am 18. Okto­ber  2012 hat­te die PIRA­TEN-Frak­ti­on eine Ver­ta­gung der Abstim­mung über die Gewäh­rung von Wahl­vor­be­rei­tungs­ur­laub für Ober­bür­ger­meis­ter Ste­phan Weil bean­tragt. Es gab Infor­ma­ti­ons- und Bera­tungs­be­darf zu der kurz­fris­tig von der Ver­wal­tung vor­ge­leg­ten Beschluss­druck­sa­che 2343/​2012. Dann schrieb der stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Dirk Hill­brecht einen Brief an den Ober­bür­ger­meis­ter. Nach­dem die Fra­gen der Frak­ti­on beant­wor­tet sind, hat die PIRA­TEN-Frak­ti­on dem Beur­lau­bungs­an­trag in der Rats­ver­samm­lung am 8. Novem­ber 2012 zuge­stimmt. Rats­herr Hill­brecht hielt dazu eine Rede, die nach­fol­gend doku­men­tiert wird:

„Herr Rats­vor­sit­zen­der, lie­be Kol­le­gin­nen und Kollegen,

vor drei Wochen stand die Druck­sa­che 2343/​2012 zur Beur­lau­bung unse­res Noch-Ober­bür­ger­meis­ters kurz­fris­tig auf der Tages­ord­nung. Die Ver­wal­tung hat­te zunächst Eil­be­dürf­tig­keit für die Ange­le­gen­heit ins Feld geführt – die­se Sicht­wei­se hat dann der Chef der Ver­wal­tung, unser Herr Ober­bür­ger­meis­ter, zurück­ge­nom­men. Ganz offen­sicht­lich gab es kei­ne beson­de­re Eilbedürftigkeit.

Wir haben und hat­ten nie Zwei­fel dar­an, dass einem Wahl­be­am­ten — wie jedem ande­ren Berufs­tä­ti­gen — ein gesetz­li­cher Anspruch auf Wahl­vor­be­rei­tungs­ur­laub zusteht. Aber wir sahen Infor­ma­ti­ons- und Bera­tungs­be­darf an ande­ren Stel­len. Des­we­gen hat­ten wir eine Ver­ta­gung des The­mas beantragt. 

Unse­re Frak­ti­on nimmt die Auf­ga­be sehr ernst, das Han­deln des Ober­bür­ger­meis­ters und der von ihm gelei­te­ten Ver­wal­tung zu kon­trol­lie­ren. Für uns ist der Rat kei­ne Abnick-Ver­samm­lung. Und wenn wir Fra­gen haben, möch­ten wir die­se auch stel­len dür­fen, ohne dass wir dafür hier im Saal schräg ange­guckt oder gar unter Druck gesetzt werden. 

Mei­ne Damen und Her­ren, wir alle wis­sen: die Hand­lungs­mög­lich­kei­ten der Oppo­si­ti­on hier im Rat sind begrenzt. Das gilt für alle­mal für die klei­nen Frak­tio­nen. Aber die von uns allen ein­mü­tig ver­ab­schie­de­te Geschäfts­ord­nung regelt das demo­kra­ti­sche Mit­ein­an­der — und auch die Rech­te der Oppo­si­ti­on. Die­se Rech­te sind dazu da, dass sie genutzt werden.

Wir haben unse­re Fra­gen zwi­schen­zeit­lich schrift­lich for­mu­liert und die Ver­wal­tung hat dar­auf, wie Sie wis­sen, heu­te Vor­mit­tag mit einer schrift­li­chen Ant­wort reagiert.

Wir wis­sen jetzt, dass unser Ober­bür­ger­meis­ter im nächs­ten Janu­ar für zumin­dest zwei Reprä­sen­ta­ti­ons­ter­mi­ne sei­nen Wahl­vor­be­rei­tungs­ur­laub unter­bre­chen will. Er beab­sich­tigt, am Neu­jahrs­emp­fang der Lan­des­haupt­stadt am 3. Janu­ar teil­zu­neh­men. Und er plant, an der Eröff­nung des neu errich­te­ten Schlos­ses Her­ren­hau­sen teil­zu­neh­men – zwei Tage vor der Land­tags­wahl. Die­se Ter­mi­ne sieht er als sol­che „von beson­ders her­aus­ge­ho­be­ner Bedeu­tung“  an, wie uns die Ver­wal­tung heu­te mitteilte.

Und wir freu­en uns, dass die Ver­wal­tung auf­grund unse­rer Anfra­ge nun auch bezüg­lich der Kos­ten­fra­ge mehr Trans­pa­renz her­ge­stellt hat. Nun ist klar, dass die Aus­sa­ge, es ent­stün­den „kei­ne finan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen“, unzu­tref­fend ist. Viel­mehr ent­las­tet der Wahl­vor­be­rei­tungs­ur­laub des Herrn Ober­bür­ger­meis­ter den Per­so­nal­etat täg­lich um 303 Euro und 10 Cent. So hat der Land­tags­wahl­kampf aus Haus­halts­sicht doch einen erfreu­li­chen Neben­ef­fekt. Je inten­si­ver Herr Weil von sei­nem Wahl­vor­be­rei­tungs­ur­laub Gebrauch macht, des­to mehr Geld spart die Stadt Han­no­ver. Wenn Herr Weil sich ent­spre­chend anstrengt, kann Herr Hans­mann sicher rund 10.000 Euro ver­bu­chen. Dem kön­nen auch wir PIRATEN nur unein­ge­schränkt zustimmen.

Herz­li­chen Dank!”

 

 

PIRATEN-Fraktion: Keine Dringlichkeit bei Beurlaubung von Hannovers Oberbürgermeister

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Es ist sehr erfreu­lich, dass Ober­bür­ger­meis­ter Weil die zuvor den Frak­tio­nen schrift­lich mit­ge­teil­te Sicht­wei­se zurück­ge­nom­men hat, sei­ne Beur­lau­bung habe beson­de­re Eil­be­dürf­tig­keit und sei nicht öffent­lich zu bera­ten.“ Mit die­sen Wor­ten kom­men­tiert Rats­herr Dirk Hill­brecht die kom­plet­te Kehrt­wen­de des han­no­ver­schen Verwaltungschefs.

Mit der Ein­las­sung, der Vor­gang sei von beson­de­rer Eil­be­dürf­tig­keit, hat­te das von OB Weil gelei­te­te Dezer­nat I den Rats­frak­tio­nen am 17. Okto­ber um 12.10 Uhr im Rats­in­for­ma­ti­ons­sys­tem eine Druck­sa­che mit dem Titel „Beur­lau­bung von Herrn Ober­bür­ger­meis­ter Weil“ (2343/​2012) zur Ver­fü­gung gestellt. Schon einen Tag spä­ter soll­te die Rats­ver­samm­lung dazu einen end­gül­ti­gen Beschluss fassen.

Im Regel­fall müs­sen Anträ­ge „spä­tes­tens am zehn­ten Tag vor dem Tag der Rats­sit­zung“ vor­lie­gen, heißt es dem­ge­gen­über in der Geschäfts­ord­nung des Rates. „Wir sehen kei­ner­lei Anhalts­punk­te für die ins Feld geführ­te Eil­be­dürf­tig­keit, wohl aber Bera­tungs­be­darf zur Druck­sa­che und ihrem Inhalt“, erklärt Frak­ti­ons­vi­ze Hill­brecht. Des­we­gen hat die PIRA­TEN-Frak­ti­on in der Rats­ver­samm­lung am 18. Okto­ber die Ver­ta­gung der Bera­tung bean­tragt – ein in der Rats­pra­xis voll­kom­men übli­ches, von allen Frak­tio­nen regel­mä­ßig genutz­tes Mittel.

Wir ver­ste­hen den Rat nicht als Abnick-Ver­samm­lung und neh­men die Auf­ga­be sehr ernst, das Han­deln des Ober­bür­ger­meis­ters und der von ihm gelei­te­ten Ver­wal­tung zu kon­trol­lie­ren“, so Rat­spi­rat Hill­brecht. „Es ist bemer­kens­wert, dass Ver­tre­ter eta­blier­ter Rats­frak­tio­nen mit höchst aggres­si­ven Angrif­fen gegen uns agie­ren, obwohl wir schlicht von unse­ren demo­kra­ti­schen Grund­rech­ten Gebrauch machen“, bilan­ziert der Frak­ti­ons­vi­ze die Debat­te zu Tages­ord­nungs­punkt 18 der Sit­zung am 18. Okto­ber 2012. Und: „Eben­so bemer­kens­wert ist, dass kei­ne Frak­ti­on einen Geschäfts­ord­nungs-Antrag auf Fest­stel­lung beson­de­rer Dring­lich­keit der Druck­sa­che 2343/​2012 gestellt hat.“ Einen sol­cher hät­te in der Rats­ver­samm­lung mit ein­fa­cher Mehr­heit durch­ge­bracht wer­den kön­nen. Danach hät­te der Rat gemäß Geschäfts­ord­nung sofort über den Tages­ord­nungs­punkt 18 abstim­men müssen.

Es bleibt also fest­zu­hal­ten, dass nach Inter­ven­ti­on der PIRA­TEN-Frak­ti­on weder der Rat noch der OB eine beson­de­re Dring­lich­keit gel­tend gemacht haben. Eine Beschluss­fas­sung kann in der nächs­ten Rats­sit­zung statt­fin­den, die bereits in drei Wochen stattfindet.

 

Ratsherr Dirk Hillbrecht: „Fertigstellung neuer Hochbahnsteige der Stadtbahnlinien 4 und 5 erfreulich” — Kritik an zusätzlichen Ampeln

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Zur offi­zi­el­len Inbe­trieb­nah­me der neu­en bar­rie­re­frei­en Bahn­stei­ge an den han­no­ver­schen Stadt­ahn­hal­te­stel­len „Leib­niz Uni­ver­si­tät”, „Schei­der­ber­g/­Wil­helm-Busch-Muse­um” und „Appel­stra­ße” am 11. Okto­ber 2012 erklärt PIRA­TEN-Rats­herr Dirk Hillbrecht:

„Ich begrü­ße den bar­rie­re­frei­en Aus­bau des han­no­ver­schen Hoch­flur­net­zes und die Fer­tig­stel­lung der drei neu­en Hoch­bahn­stei­ge an den Lini­en 4 und 5. Scha­de ist aller­dings, dass dabei gleich­zei­tig neue Bar­rie­ren errich­tet werden.“

Der bau­po­li­ti­sche Spre­cher spielt damit auf die zahl­rei­chen neu­en Ampel­an­la­gen ent­lang der Nien­bur­ger Stra­ße an. „Hier wird Fuß­gän­gern die gute Erreich­bar­keit der Hal­te­stel­len durch über­flüs­si­ge War­te­zei­ten an roten Ampeln erschwert“, so Frak­ti­ons­vi­ze Hill­brecht. „Zebra­strei­fen, wie bei­spiels­wei­se an der Hal­te­stel­le ‚Leib­niz Uni­ver­si­tät’ jah­re­lang vor­han­den, hal­te ich für eine bes­se­re Lösung.“

Drei­fa­ches Lächeln für die Foto­gra­fen anläss­lich der offi­zi­el­len Inbe­trieb­nah­me der drei neu­en Hal­te­stel­len: (v.l.) üstra-Vor­stän­de Wil­helm Lin­den­berg und André Neiß sowie Regi­ons­prä­si­dent Hau­ke Jag­au.                                                Foto: Dirk Hill­brecht, CC-BY-SA 3.0

 

 

Hal­te­stel­le Appel­stra­ße: Bar­rie­re­frei­er Auf­gang zum Hoch­bahn­steig mit Betä­ti­gungs­knöp­fen für neue Ampeln.              Foto: Dirk Hill­brecht, CC-BY-SA 3.0

Pläne der Region zur Stadtbahnlinie 10 wenig überzeugend – Piraten fordern erneute Prüfung des D‑Tunnels

Als Reak­ti­on auf die Vor­stel­lung der Plä­ne der Regi­on Han­no­ver zum Aus- und Umbau der Stadt­bahn­li­nie D for­dern Rats-Pira­ten in Han­no­ver, die Tun­nel­lö­sung für die Stre­cke erneut und ernst­haft zu dis­ku­tie­ren. Eine Umset­zung der vor­ge­stell­ten Plä­ne wür­de die Anbin­dung der D‑Linie an den Fern­ver­kehr, an die S‑Bahn und an die ande­ren Stadt­bahn­li­ni­en ver­schlech­tern. Durch den vor­ge­schla­ge­nen Abriss der Rasch­platz-Hoch­stra­ße und die ein­sei­ti­ge Sper­rung des Post­tun­nels käme es zudem zu Nach­tei­len für den Auto­ver­kehr in der Innenstadt.

„Die Prä­sen­ta­ti­on der ober­ir­di­schen Stadt­bahn­pla­nun­gen war wenig über­zeu­gend“, sagt Dirk Hill­brecht, bau­po­li­ti­scher Spre­cher der han­no­ver­schen PIRA­TEN-Frak­ti­on. „Auf län­ge­ren Abschnit­ten sind kei­ne eige­nen Gleis­kör­per und enge Kur­ven geplant. Die Dar­stel­lun­gen zur künf­ti­gen Belas­tung der wich­ti­gen Ver­kehrs­kno­ten in der Innen­stadt ist frag­wür­dig. Es ist völ­lig unklar, ob sich die Ver­kehrs­si­tua­ti­on gera­de für Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer nicht wesent­lich ver­schlech­tert.“ Andis Rava, PIRA­TEN-Bezirks­rat aus Lin­den-Lim­mer, ergänzt: „Eine Auf­schlüs­se­lung der Kos­ten gab es nicht. Ein wirk­li­cher Ver­gleich mit Alter­na­ti­ven ist daher nicht möglich.“

Der D‑Tunnel wür­de die Anbin­dung der Stadt­bahn aus Ahlem an das rest­li­che Netz des Öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehrs (ÖPNV) ent­schei­dend ver­bes­sern und dadurch die Fahr­zei­ten sen­ken. Gleich­zei­tig könn­ten Rasch­platz-Hoch­brü­cke und Post­tun­nel für den Auto­ver­kehr erhal­ten und dadurch die Ver­kehrs­si­tua­ti­on auf der Kurt-Schu­ma­cher-Stra­ße ohne eine stra­ßen­ge­führ­te Stadt­bahn deut­lich ent­spannt wer­den. Eine unter­ir­di­sche Stre­cken­füh­rung erlaubt eine wirk­li­che städ­te­bau­li­che Ent­wick­lung der lan­ge ver­nach­läs­sig­ten Goe­the­stra­ße. Der Kos­ten­an­teil der Regi­on für eine Tun­nel­lö­sung beträgt laut eines Gut­ach­tens von 2009 etwa 32,6 Mil­lio­nen Euro. Selbst eine Wei­ter­füh­rung der Tun­nel­stre­cke bis zum Platz der Kauf­leu­te wäre immer noch die bes­se­re Lösung in Anbe­tracht der Kos­ten, die für die — mit vie­len Nach­tei­len behaf­te­te — ober­ir­di­sche Stre­cken­füh­rung anfal­len. Die­se Chan­cen soll­ten nun anstel­le der von der Regi­on vor­ge­stell­ten unaus­ge­reif­ten Pla­nun­gen genutzt werden.

Live-Blog von Dirk Hillbrecht am 4.10.2012 ab 16 Uhr: Vorstellung der Regionspläne zum barrierefreien Ausbau der Stadtbahnlinie 10 („D‑Linie”) in Hannover

Die Stadt­bahn­li­nie 10 zwi­schen Ahlem und der han­no­ver­schen Innen­stadt soll bar­rie­re­frei wer­den. Nach­dem im Juni 2012 die Grund­satz­ent­schei­dung getrof­fen wur­de, die Linie — wie die übri­gen Stadt­bahn­li­ni­en in Han­no­ver — mit dem bewähr­ten Hoch­flur­sys­tem aus­zu­stat­ten, geht es jetzt in die Details: Bahn­stei­ge müs­sen umge­baut, Glei­se ver­legt,  Ver­kehrs­flüs­se geplant werden.

Am Don­ners­tag, 4. Okto­ber 2012,  ab 16 Uhr stellt die Regi­on Han­no­ver ihre Plä­ne zum Aus­bau der D‑Linie in einer öffent­li­chen Ver­an­stal­tung vor. Ver­kehrs­exper­te Dirk Hill­brecht, Rats­herr der PIRA­TEN-Frak­ti­on, ist dabei und bloggt hier live, was dort vor­ge­stellt und dis­ku­tiert wird.

Darum geht's: Die Stadtbahnlinie 10 soll barrierefrei werden. Dazu muss in der Innenstadt umgebaut werden. <small>Foto: Dirk Hillbrecht, CC-BA-SA</small>
Dar­um geht’s: Die Stadt­bahn­li­nie 10 soll bar­rie­re­frei wer­den. Dazu muss in der Innen­stadt umge­baut wer­den.
Foto: Dirk Hill­brecht, CC-BY-SA 3.0

Die Pla­nungs­ho­heit für den öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr in der Lan­des­haupt­stadt und im Umland liegt seit Beginn des neu­en Jahr­tau­sends bei der Regi­on Han­no­ver. Aller­dings ent­schei­det nach wie vor der han­no­ver­sche Stadt­rat, was hier gebaut wird — und was nicht. „Natür­lich möch­te auch die PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver wis­sen, was die Regi­on plant”, sagt Rats­herr Hill­brecht. „Wir wer­den uns wie bis­her aktiv in die Dis­kus­si­on ein­mi­schen und für größt­mög­li­che Trans­pa­renz sor­gen .” Bei­spiels­wei­se ab kurz vor vier - hier!