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PIRATEN kritisieren Grundsatzbeschluss zur D‑Linie: „Idee des einheitlichen Stadtbahnnetzes wird zerstört!”

Einen Grund­satz­be­schluss zum ober­ir­di­schen Aus­bau der D‑Linie hat die Mehr­heits­ko­ali­ti­on aus SPD und BÜNDNIS 90/​DIE GRÜNEN am 25. April 2013 in der Rats­ver­samm­lung durch­ge­drückt — gegen die gesam­te Oppo­si­ti­on. Vor der Abstim­mung gab es eine hit­zi­ge Debat­te, ent­facht von Rat­spi­rat Dirk Hill­brecht mit einer enga­gier­ten Rede für die Tun­nel­va­ri­an­te als zukunfts­fä­hi­ger Lösung. Nach­fol­gend doku­men­tie­ren wir die­sen Bei­trag im Wortlaut:

„Am 23. Juni 1965 hat der Rat die­ser Stadt — ein­stim­mig — den Beschluss gefasst, „zur Ver­bes­se­rung des Gesamt­ver­kehrs und zur För­de­rung des öffent­li­chen Nah­ver­kehrs in der Stadt Han­no­ver eine U‑Bahn zu bau­en“. Der Beschluss war eine Visi­on: Die Visi­on, in Han­no­ver einen ein­heit­li­chen, leis­tungs­fä­hi­gen, zukunfts­si­che­ren, öffent­li­chen Schie­nen­ver­kehr zu schaffen.

Hier und heu­te soll die­se Visi­on nun zu Gra­be getra­gen wer­den. Die Idee des ein­heit­li­chen Stadt­bahn­net­zes für alle Bür­ger und alle Stadt­tei­le wird zer­stört. Und die­se Zer­stö­rung soll auch noch umfas­send sein. Schau­en wir uns die pro­jek­tier­te Linie 10 an: Sie wird einen stadt­ge­rech­ten Aus­bau von Goe­the- und Kurt-Schu­ma­cher-Stra­ße ver­hin­dern. Sie wird rund um den Bahn­hof gefähr­li­che Bar­rie­ren für Fuß­gän­ger, Rad­fah­rer und den moto­ri­sier­ten Indi­vi­du­al­ver­kehr schaf­fen. Sie ist wei­ter­hin mehr schlecht als recht mit dem übri­gen Stadt­bahn­netz ver­knüpft. Sie ist von vorn bis hin­ten das Zeug­nis einer ideo­lo­gi­sier­ten Fehlplanung!

Mei­ne Damen und Her­ren von rot-grün, Sie reden immer von Nach­hal­tig­keit. Ich erin­ne­re mich gut an die Aus­sa­gen des üstra-Ver­tre­ters in der Anhö­rung des Bau­aus­schus­ses am 3. April 2013:  Die Ange­bots­qua­li­tät wird nach dem Umbau sin­ken und die End­hal­te­stel­le am Rasch­platz ver­hin­dert jede Takt­ver­dich­tung und damit jede Qua­li­täts­stei­ge­rung der Linie.

Zudem wird die gan­ze Stre­cke nur für 50-Meter kur­ze Züge aus­ge­baut. Und damit wer­den län­ge­re Züge für höhe­re Kapa­zi­tä­ten ver­hin­dert. Das soll nach­hal­tig sein? Zumal, wenn es mehr als 50 Mil­lio­nen Euro kos­ten soll? Nein, das ist armselig.

Nach­hal­tig wäre es, das Ziel­netz der han­no­ver­schen Stadt­bahn zu voll­enden. Mit der ein­zig sinn­vol­len Bau­maß­nah­me in der Innen­stadt: Dem Tun­nel zwi­schen Goe­the­platz, Stein­tor und Rasch­platz. Und der Visi­on, das Netz wei­ter leis­tungs­fä­hig auszubauen.

Mei­ne Damen und Her­ren, wenn eine leis­tungs­fä­hi­ge Stadt­bahn nicht in die Lim­mer­stra­ße passt, dann könn­te man auch dort über eine Lini­en­füh­rung dar­un­ter nach­den­ken. Die Lis­ter Mei­le zeigt, wie sehr eine Stra­ße davon pro­fi­tie­ren kann, wenn man ver­schie­de­ne Ver­kehrs­ebe­nen nutzt. Das wäre dann mal visio­nä­re Ver­kehrs­po­li­tik. Und nachhaltig.

Sei­en wir ehr­lich: Sie von der SPD und von den Grü­nen wis­sen ja selbst, wie sehr Ihre Argu­men­te an den Rea­li­tä­ten vor­bei gehen. Die vor­be­rei­te­te U‑Bahnstation am Rasch­platz sei völ­lig unge­eig­net für die Stadt­bahn, so eine Behaup­tung. Ihren Aus­sa­gen zufol­ge will da nie­mand hin.

Die ober­ir­di­sche Stre­cke mit ähn­lich gela­ger­tem End­punkt hin­ge­gen ist „die bes­te Idee über­haupt“, weil die Leu­te damit end­lich zwi­schen Stein­tor und Rasch­platz fah­ren kön­nen. Ja was denn nun? Sie wider­spre­chen sich selbst und hof­fen, dass es nie­mand merkt. Mei­ne Damen und Her­ren, das klappt wohl nicht.

Mehr noch: Sie stel­len die ursprüng­li­che D‑Linienplanung immer wie­der mit dem Argu­ment in Fra­ge, Han­no­ver wür­de nicht so wach­sen wie sei­ner­zeit ange­nom­men. Gleich­zei­tig sind alle stolz wie Bol­le, dass Han­no­ver eben doch wächst. 500.000 Ein­woh­ner, 510.000, 520.000 – …

Eines der größ­ten Wohn­neu­bau­ge­bie­te wird die Was­ser­stadt Lim­mer. Sie liegt genau im Ein­zugs­be­reich der Linie 10. Da wur­de sogar schon über eine Zweig­stre­cke nach­ge­dacht. Aber sol­chen Über­le­gun­gen wird mit der hier geplan­ten Schmal­spur­stra­ßen­bahn ein Rie­gel vor­ge­scho­ben. Wie soll das Bähn­chen denn die Leu­te da weg­be­kom­men? Wur­de dar­auf in den Fahr­gast-Pro­gno­sen ein­ge­gan­gen? Nein, lie­be Zuhö­ren­de, die dies­be­züg­li­chen Zah­len der Regi­on waren statt­des­sen immer gera­de so, wie es der Erhalt der grün-roten Koali­ti­on einforderte.

Der Mehr­heits­ko­ali­ti­on war nie beson­ders dar­an gele­gen, die öffent­li­che Dis­kus­si­on zum The­ma anzu­trei­ben. Ich fin­de es unmög­lich, dass über die Gestal­tung der Han­no­ver­schen Innen­stadt nicht der Rat der Stadt und sei­ne Gre­mi­en bera­ten. Statt­des­sen treibt die hier völ­lig deplat­zier­te Regi­on rot-grü­ne Hin­ter­zim­mer­po­li­tik vor­an. Und unser Gre­mi­um, der Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver, soll zu einer Abnick­ver­samm­lung degra­diert werden.

Mei­ne Damen und Her­ren, schau­en wir mal ein wenig in die Zukunft. Die ÖPNV-Fahr­gast­zah­len wer­den wei­ter stei­gen, das ist erklär­tes — und rich­ti­ges — Ziel der han­no­ver­schen Stadt­po­li­tik. Und wie wir seit ges­tern wis­sen, wird eine sol­che Stei­ge­rung ja auch bereits fröh­lich in die Finan­zie­rungs­pro­gno­sen der Regi­on hin­ein­ge­rech­net. Die Bim­mel­bahn von und nach Lin­den-Nord wird die­se Bedar­fe nicht bewäl­ti­gen kön­nen. Irgend­wann — eher frü­her als spä­ter — wer­den sich Ver­wal­tung und Poli­tik an die vor­sorg­li­chen Bau­ten am Stein­tor und am Rasch­platz erin­nern müs­sen. Die­se Bau­ten sind das Ver­mächt­nis aus einer Zeit, in der man wei­ter dach­te als das hier und heu­te bei der Mehr­heit der Fall sein soll.

Ist das nun das Ende vom Lied? Nein, nein. Die hier vor­lie­gen­de Beschluss­druck­sa­che steht unter einem Finan­zie­rungs­vor­be­halt. Die Lan­des­nah­ver­kehrs­ge­sell­schaft Nie­der­sach­sen, kurz: LNVG, kann dem Gan­zen ziem­lich ein­fach den Saft abdre­hen, indem sie den Blöd­sinn schlicht nicht finan­ziert. Ich sage Ihnen ganz offen: Mein Wunsch ist, dass genau das passiert.

Und es wür­de mich schon inter­es­sie­ren, wie vie­le von Ihnen aus der Mehr­heits­ko­ali­ti­on im Stil­len den­ken: ‚Ja, eine kom­plet­te Neu­pla­nung wäre bes­ser für unse­re Stadt.’

Lie­be Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, als Man­dats­trä­ger in die­sem Rat sind wir nur dem Gemein­wohl und unse­rem Gewis­sen ver­pflich­tet. Wenn Sie die­se Plä­ne für falsch hal­ten, dann wäre an sich die not­wen­di­ge Kon­se­quenz, sie hier und heu­te abzu­leh­nen. Hof­fen Sie nicht dar­auf, dass die LNVG Ihnen die­se Ent­schei­dung abnimmt. Nein, wir alle hier tra­gen Ver­ant­wor­tung für die Ent­wick­lung unse­rer Stadt.

Die PIRA­TEN-Frak­ti­on wird die Beschluss­druck­sa­che der Ver­wal­tung ableh­nen. Anders als 1965 wird es dies­mal kei­nen ein­stim­mi­gen Beschluss geben. So viel steht schon mal fest.”

PIRATEN-Fraktion zu Bestandsdatenauskunft: „Geplante Gesetzesänderungen gefährden Grundrechte!”

M E D I E N I N F O R M A T I O N

ANFRAGE AN DIE VERWALTUNG

Wel­che Aus­wir­kun­gen haben die vor­ge­se­he­nen Ände­run­gen des Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­set­zes und der Bestands­da­ten­aus­kunft auf Bür­ger und Stadt Han­no­ver? Das möch­te die PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver von der Ver­wal­tung wis­sen. Dazu hat sie eine aktu­el­le Anfra­ge (Drs. 0870/​2013) zur nächs­ten Rats­ver­samm­lung am 25. April 2013 gestellt. 

 

Zum Hin­ter­grund:

Der Deut­sche Bun­des­tag hat mit einer Mehr­heit von CDU/​CSU, FDP und SPD am 21. März 2013 eine Novel­le zum Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­setz und zur Neu­re­ge­lung der Bestands­da­ten­aus­kunft durchgesetzt.

Die von der Bun­des­re­gie­rung vor­ge­schla­ge­nen Neu­re­ge­lun­gen gehen über die bis­he­ri­ge Rechts­la­ge hin­aus und sol­len staat­li­chen Diens­ten und Behör­den (ins­be­son­de­re Geheim­diens­te, Poli­zei, Bun­des­kri­mi­nal­amt und Zoll) einen weit­rei­chen­den Zugriff auf Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­da­ten erlauben.

Ein Rich­ter­vor­be­halt soll nur noch für die Her­aus­ga­be von Zugangs­si­cher­heits­codes not­wen­dig sein, also für Pass­wör­ter, PINs und PUKs. Auch hier gibt es Aus­nah­men: für Geheim­diens­te, soge­nann­te Eil­fäl­le und Beschlagnahmungen.

Dirk Hill­brecht, stell­ver­tre­ten­der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver,  sieht Grund­rech­te gefähr­det: „Es ist nicht hin­nehm­bar, dass zum Bei­spiel IP-Adres­sen von Bür­gern ohne Rich­ter­vor­be­halt Namen zuge­ord­net wer­den dür­fen. Als Anlass reicht bereits eine Ord­nungs­wid­rig­keit. IP-Adres­sen sind schließ­lich unse­re stän­di­gen Beglei­ter im Netz. Unkon­trol­lier­tes Abfra­gen gefähr­det die infor­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung. Außer­dem öff­net die Ein­rich­tung von elek­tro­ni­schen Schnitt­stel­len für Abfra­gen zu Zugangs­da­ten und IP-Adres­sen bei den Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­bie­tern Tür und Tor für Missbrauch.“

In Kraft tre­ten kann das Ände­rungs­ge­setz erst nach Zustim­mung des Bun­des­ra­tes, der vor­aus­sicht­lich am 3. Mai 2013 über den Geset­zes­be­schluss des Bun­des­ta­ges ent­schei­den wird. Tei­le der bis­her gel­ten­den gesetz­li­chen Rege­lun­gen sind vom Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt mit Wir­kung zum 30. Juni 2013 außer Kraft gesetzt wor­den; das Gericht hat sie für ver­fas­sungs­wid­rig erklärt.

„Unse­re Infor­ma­ti­ons­ge­sell­schaft braucht einen star­ken Daten­schutz und kei­ne wei­te­ren elek­tro­ni­schen Schnitt­stel­len, die dem Staat noch mehr Ein­grif­fe in die Pri­vat­sphä­re sei­ner Bür­ger erlaubt”, so Rats­herr Hill­brecht.

 

Anfrage: Auswirkungen der Änderungen des Telekommunikationsgesetzes und der Bestandsdatenauskunft auf Bürger und Stadt Hannover

Am 15. April 2013 hat die PIRA­TEN-Frak­ti­on fol­gen­de Anfra­ge gestellt:

„In die Ratsversammlung

Anfra­ge gemäß § 14 der GO des Rates der Lan­des­haupt­stadt Hannover

Aus­wir­kun­gen der Ände­run­gen des Telekommunikationsgesetzes 

und der Bestands­da­ten­aus­kunft auf Bür­ger und Stadt Hannover

Mit den Stim­men von CDU/​CSU, FDP und SPD gegen die Stim­men der Frak­tio­nen BÜNDNIS 90/​DIE GRÜNEN und DIE LINKE. hat der Deut­sche Bun­des­tag am 21. März 2013 ein Gesetz zur Ände­rung des Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­set­zes und zur Neu­re­ge­lung der Bestands­da­ten­aus­kunft beschlos­sen. In Kraft tre­ten kann die­ses Gesetz erst nach Zustim­mung des Bun­des­ra­tes, der vor­aus­sicht­lich Anfang Mai 2013 dar­über ent­schei­den wird. Die seit 2004 gel­ten­den gesetz­li­chen Rege­lun­gen wur­den vom Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt par­ti­ell mit Wir­kung zum 30. Juni 2013 außer Kraft gesetzt. Das Gericht hat Tei­le des Geset­zes für ver­fas­sungs­wid­rig erklärt.

Die nun von der Bun­des­re­gie­rung vor­ge­schla­ge­nen Neu­re­ge­lun­gen gehen aller­dings über die bis­he­ri­ge Rechts­la­ge hin­aus und sol­len staat­li­chen Diens­ten und Behör­den (ins­be­son­de­re Geheim­diens­te, Poli­zei, Bun­des­kri­mi­nal­amt und Zoll) einen weit­rei­chen­den Zugriff auf Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­da­ten erlau­ben. Künf­tig sol­len Ermitt­lungs­be­hör­den die Inha­ber von Tele­fon­num­mern und IP-Adres­sen voll­au­to­ma­ti­siert iden­ti­fi­zie­ren kön­nen – ganz ohne Richtervorbehalt.

IP-Adres­sen sind welt­weit ein­deu­ti­ge Num­mern, die jedem End­ge­rät mit Ver­bin­dung zum Inter­net zuge­ord­net wer­den und mit denen Anschluss­in­ha­ber iden­ti­fi­ziert wer­den kön­nen. Die Num­mer ist meist nicht sta­tisch, son­dern wird einem Com­pu­ter oder ande­ren mobi­len End­ge­rä­ten bei der Ver­bin­dung zum Inter­net wech­selnd zuge­wie­sen. In die­sem Fall spricht man von dyna­mi­schen IP-Adres­sen, die sich z.B. alle 24 Stun­den ändern kön­nen. Auch die dyna­mi­schen IP-Adres­sen sol­len nun zu Bestands­da­ten erklärt wer­den, deren Wei­ter­ga­be an Ermitt­lungs­be­hör­den kei­ner Kon­trol­le durch einen rich­ter­li­chen Beschluss unterliegt.

Ein Rich­ter­vor­be­halt soll nur noch für die Her­aus­ga­be von Zugangs­si­cher­heits­codes not­wen­dig sein, also für Pass­wör­ter, PINs und PUKs. Auch hier gibt es Aus­nah­men: für Geheim­diens­te, soge­nann­te Eil­fäl­le und Beschlag­nah­mun­gen. Zur Über­mitt­lung der Daten soll eine elek­tro­ni­sche Schnitt­stel­le ein­ge­rich­tet wer­den, über die der Aus­tausch mit den Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­bie­tern erfolgt. Die Nut­zung der Daten soll auch bei klei­ne­ren Ver­ge­hen wie einer Ord­nungs­wid­rig­keit mög­lich werden.

Eine detail­lier­te Rege­lung zur Ver­wen­dung der Daten fehlt im Geset­zes­text eben­so wie ein defi­nier­ter Zeit­raum, in dem Betrof­fe­ne über den Zugriff auf ihre Daten infor­miert wer­den müssen.

Auch wird die Geset­zes­än­de­rung auf Bun­des­ebe­ne lan­des­ge­setz­li­che Ände­run­gen nach sich ziehen.

Vor die­sem Hin­ter­grund fra­gen wir die Verwaltung:

1. Wel­che kon­kre­ten oder poten­ti­el­len Aus­wir­kun­gen wird die Geset­zes­än­de­rung bei Inkraft­tre­ten auf Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver haben?

2. Inwie­weit kann und wird die Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver ver­su­chen, im Inter­es­se ihrer Bür­ger und Bür­ge­rin­nen auf die anste­hen­den Ände­run­gen des Nie­der­säch­si­schen Poli­zei- und Ver­fas­sungs­schutz­ge­setz Ein­fluss zu nehmen?

3. Wer­den sich bei Inkraft­tre­ten der Geset­zes­än­de­rung die Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Arbeits­pro­zes­se in der Zusam­men­ar­beit der Ver­wal­tung mit Ermitt­lungs­be­hör­den — z.B. bei Ord­nungs­wid­rig­kei­ten — ändern? (Wenn Ja: Wel­che Arbeits­ab­läu­fe müs­sen wie neu gere­gelt wer­den? Wenn Nein: War­um nicht?)

Dirk Hill­brecht (stellv. Fraktionsvorsitzender)”

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Update: Da unse­re Rats­an­frage aus Zeit­grün­den nicht mehr in der Rats­ver­samm­lung am 25. April 2013 behan­delt wer­den konn­te, hat die Ver­wal­tung die­se jetzt schrift­lich beant­wor­tet in Drs. 0870/​2013 F1.

Die Ratsherren, ihr Zeiteinsatz und ihr Geld

Mit­glie­der des Rates sind im Gegen­satz zu Man­dtags­trä­gern in Land­ta­gen, im Bun­des­tag oder im Euro­pa­par­la­ment ehren­amt­lich tätig. Gleich­wohl ist das Enga­ge­ment sehr umfang­reich — inhalt­lich wie zeit­lich: Der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Dr. Jür­gen Jung­hä­nel ist Mit­glied in 11 Rats­gre­mi­en*, der stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Dirk Hill­brecht sogar in 14. Allein in den regel­mä­ßig tagen­den Aus­schüs­sen, Kom­mis­sio­nen und AGs ver­brin­gen die bei­den PIRA­TEN-Rats­her­ren im Jah­res­mit­tel monat­lich jeweils zwi­schen zehn und zwölf Stun­den. Hin­zu kommt ein hoher Zeit­ein­satz für inhalt­li­che Vor- und Nach­be­rei­tun­gen. Ins­ge­samt inves­tie­ren bei­de Rats­her­ren im Jah­res­mit­tel jeweils zwi­schen 40 und 50 Monats­stun­den in ihre Arbeit als Mandatsträger.

Für die­sen Ein­satz gibt es, wie auch bei ande­ren Ehren­äm­tern in öffent­li­chem Inter­es­se (von der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr bis zur Sport-Übungs­lei­tung) eine soge­nann­te Auf­wands­ent­schä­di­gung. Die Höhe ist für Rats­mit­glie­der in der Ent­schä­di­gungs­sat­zung der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver gere­gelt und monat­lich gleich­blei­bend. Bei der PIRA­TEN-Frak­ti­on erge­ben sich dar­aus fol­gen­de Summen:

Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Dr. Jür­gen Junghänel*:
931,00 Euro zzgl. Pau­schal­be­trag für Fahrt­kos­ten auf Basis ÖPNV-Abo, zur­zeit 52,50 Euro.

Stellv. Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Dirk Hillbrecht:
465,50 Euro zzgl. Pau­schal­be­trag für Fahrt­kos­ten auf Basis  ÖPNV-Abo, zur­zeit 52,50 Euro.

Wer es ganz genau wis­sen will, kann die Bestim­mun­gen nach­le­sen in Aus­ga­be 40/​2007 (vom 18.10.2007) des Gemein­sa­men Amts­blatts für die Regi­on Han­no­ver und die Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver ab Sei­te 342.

* bis 28.02.2014

Aktuelle Stunde: Aktuelle Planungen zur D‑Linie — nachhaltig oder kurzlebig?

Zur Sit­zung des Rates der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver am 14. März 2013 gab es zwei Aktu­el­le Stun­den. Eine hat­te die Grup­pie­rung „Die Han­no­ve­ra­ner” bean­tragt unter dem Titel „Der Umgang der Stadt Han­no­ver mit ihrem bau­his­to­ri­schen Erbe”. Schon der Titel weist in die Ver­gan­gen­heit. Dem­ge­gen­über schaut die PIRA­TEN-Frak­ti­on lie­ber in die Zukunft. Des­we­gen hat­ten wir eine wirk­lich Aktu­el­le Stun­de bean­tragt: „Aktu­el­le Pla­nun­gen zur D‑Linie — nach­hal­tig oder kurz­le­big?” Nach­fol­gend doku­men­tie­ren wir die Rede, die Rats­herr Dirk Hill­brecht gehal­ten hat. Der stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de knüpf­te an sei­ne in der ers­ten Aktu­el­len Stun­de gehal­te­nen Wort­bei­trag an:

 

„Herr Vor­sit­zen­der,
mei­ne Damen und Herren,

eben habe ich natür­lich nichts ver­wech­selt, son­dern habe das bau­po­li­ti­sche Erbe betrach­tet. Und jetzt kom­me ich dazu, mich noch ein­mal mit den Stadt­bahn­pla­nun­gen für die Zukunft zu beschäf­ti­gen. Denn, lie­be Nut­zer des öffent­li­chen Nah­ver­kehrs: „Kurz­le­big oder nach­hal­tig?“ Das ist unse­re Fra­ge zur D‑Linie in die­ser Aktu­el­len Stunde.

Ich habe eben ja tat­säch­lich schon ein wenig dazu gesagt und Sie kön­nen sich viel­leicht vor­stel­len, wie mein Urteil dazu aus­fal­len wird. Aber schau­en wir uns zunächst mal kurz an, wo wir eigent­lich stehen.

Es wird behaup­tet, dass wir als Rat hier eigent­lich gar nicht zustän­dig sei­en für sol­che Ver­kehrs­pla­nun­gen, das sei Regionssache.

Das ist Unfug! Denn natür­lich ist der Rat der Stadt Han­no­ver als höchs­tes poli­ti­sches Gre­mi­um zustän­dig, wenn es hier in Han­no­ver um Bau­pro­jek­te geht. Und natür­lich müs­sen wir uns da unser eige­nes Urteil bilden.

Wir sind hier doch nicht das Abnick-Gre­mi­um der Regi­on, mei­ne Damen und Herren.

Das, was SPD und Grü­ne jetzt für den Innen­stadt­be­reich pla­nen, ist nicht nur teu­er, son­dern auch extrem rückschrittlich.

Wäh­rend in ande­ren Städ­ten der eige­ne Ver­kehrs­raum für Stra­ßen­bah­nen ver­grö­ßert wird, kommt die han­no­ver­sche Pro­vinz­pla­nung auf die absur­de Idee, den Raum für die Stadt­bahn zurückzubauen.

Das, mei­ne Damen und Her­ren, ist wohl bei­spiel­los in Euro­pa, bei­spiel­los für eine fehl­ge­lei­te­te Ver­kehrs­pla­nung. Trotz­dem winkt die Mehr­heit von SPD und Grü­nen in der Regi­on die­se Plä­ne begeis­tert durch.

Wie kann denn eine Mehr­heits­frak­ti­on, die sich attrak­ti­ven öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr auf die Fah­nen schreibt, so etwas machen?

Ich fra­ge Sie: Was macht denn einen attrak­ti­ven öffent­li­chen Nah­ver­kehr aus?

Ein Schlüs­sel zum Erfolg ist mit Sicher­heit ein ver­knüpf­tes, leis­tungs­fä­hi­ges Nah­ver­kehrs­netz mit kur­zen, direk­ten Umsteigebeziehungen.

Und da haben wir hier in Han­no­ver etli­che posi­ti­ve Bei­spie­le: Kröp­cke, Aegi, Bahn­hof, diver­se S‑Bahnstationen, z.B. Nord­stadt und Karl-Wie­chert-Allee, die Umstei­ge­punk­te zu den Bus­sen und die Park-and-Ride-Anla­gen an den Stadtbahn-Endpunkten.

Das ist alles auf opti­ma­le, schnel­le, direk­te Wege aus­ge­legt, für Fuß­gän­ger, Auto­fah­rer, Rad­ler, Rol­li­nut­zer, Jung und Alt.

Und jetzt kommt die Regi­on, jetzt kom­men Grü­ne und in ihrem Schlepp­tau die SPD daher, und wol­len gegen alle Logik und Ver­nunft die­ses vor­bild­li­che Kon­zept kaputt­ma­chen mit ihren unaus­ge­go­re­nen D‑Li­nie-Ideen.

Umstei­gen? Am Stein­tor hie­ße das zukünftig:

Bei Wind und Wet­ter an roten Ampeln ste­hen — selbst die Fahr­stüh­le wer­den nicht direkt erreich­bar sein. Und am Rasch­platz muss man dann künf­tig 200 Meter weit zur nächs­ten U‑Bahnstation lau­fen. Das soll nach­hal­ti­ge Ver­kehrs­po­li­tik sein?

An eini­gen Stel­len wirkt die Debat­te gera­de­zu ver­lo­gen. So wird die Scheel­h­aa­se-Lösung immer wie­der auf ihren Ast zum Stein­tor redu­ziert, aber der Stre­cken­teil über Water­loo zum Bahn­hof ver­schwie­gen. Dabei bringt gera­de die­ser Ast die von sehr vie­len Nut­zern gewünsch­te und drin­gend not­wen­di­ge bar­rie­re­freie Ver­net­zung der Linie 10 mit dem übri­gen Netz – und zwar mit dem gesam­ten übri­gen Netz!

Mei­ne Damen und Her­ren, wir wol­len hier kei­ne dritt­klas­si­gen Plan­tüf­te­lei­en für eine Stadt­bahn 2. Klas­se.  Was wir hier brau­chen ist ein erst­klas­si­ges, kom­plett ver­knüpf­tes Netz, und dafür sind die Grund­la­gen seit Jahr­zehn­ten gelegt. Las­sen Sie uns dar­auf bau­en. Das ist dann nach­hal­tig und langlebig.

Ich appel­lie­re ins­be­son­de­re an die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen der SPD, sich in die­ser Fra­ge nicht wei­ter von den Grü­nen am Nasen­ring durch die Are­na zie­hen zu las­sen. Machen Sie Schluss mit die­ser kurz­sich­ti­gen Pla­nung und keh­ren Sie zurück zu nach­hal­ti­ger Politik!

Mei­ne Damen und Her­ren, nach die­sen Wor­ten wer­den Sie mei­ne abschlie­ßen­de Ein­schät­zung sicher nach­voll­zie­hen kön­nen: Die aktu­el­len Pla­nun­gen sind kurz­le­bi­ger Murks. Nach­hal­tig ist das, was lang­fris­tig geplant und teil­wei­se schon umge­setzt wurde.

Und des­halb bin ich wei­ter­hin der Mei­nung, dass der D‑Tunnel gebaut wer­den muss.”

Aktuelle Stunde: Der Umgang der Stadt Hannover mit ihrem bauhistorischen Erbe

Die Grup­pie­rung „Die Han­no­ve­ra­ner” hat­te zur Sit­zung des Rates der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver am 14. März 2013 eine Aktu­el­le Stun­de mit dem The­ma „Der Umgang der Stadt Han­no­ver mit ihrem bau­his­to­ri­schen Erbe” bean­tragt. Der stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der PIRA­TEN-Frak­ti­on Dirk Hill­brecht hat sich dazu sei­ne ganz eige­nen Gedan­ken gemacht. Nach­fol­gend doku­men­tie­ren wir die­se Rede im Wort­laut. Zugleich emp­feh­len wir, auch die dar­auf auf­bau­en­de Rede zur zwei­ten Aktu­el­len Stun­de zu lesen, die von der PIRA­TEN-Frak­ti­on unter dem Titel „Aktu­el­le Pla­nun­gen zur D‑Linie — nach­hal­tig oder kurz­le­big?” bean­tragt wor­den war.

 

„Herr Vor­sit­zen­der,
mei­ne Damen und Herren,

es war ja so, dass wir am Anfang nicht genau wuss­ten, was uns jetzt hier erwar­tet sei­tens der antrag­stel­len­den Frak­ti­on. Dass dann ein all­ge­mei­nes Hillebrecht–Bashing aus­bricht – so weit hat unse­re Fan­ta­sie an der Stel­le nicht gereicht. Auch des­we­gen möch­te ich dazu jetzt nicht viel sagen. Ich möch­te auch nichts wei­ter sagen zu irgend­wel­chen Toi­let­ten­häus­chen auf dem Opern­platz oder sonst wo, denn ich den­ke, dass das das bau­his­to­ri­sche Erbe die­ser Stadt eher mar­gi­nal betrifft.

Aber: Wenn wir uns schon nach dem bau­his­to­ri­schen Erbe fra­gen, dann müs­sen wir auch fra­gen, was das denn genau ist. Und da gibt es etwas, wo mir nur ein Wort ein­fällt: unvoll­endet! Und das ist unser han­no­ver­sches Stadtbahnnetz.

Die­ses haben wir jetzt hier seit 50 Jah­ren. Seit 50 Jah­ren wird es vor­be­rei­tet. Und die Grund­idee, die Herr Hil­le­brecht aus­ge­spro­chen befür­wor­tet hat, war die Schaf­fung eines ein­heit­li­chen, leis­tungs­fä­hi­gen und gut ver­netz­ten Schienen-Personennahverkehrs.

Die­ses ist ein Erfolgs­kon­zept, das welt­weit über­nom­men wur­de. In Stutt­gart oder auch in ande­ren Städ­ten, etwa in Tunis in Nord­afri­ka, gibt es heu­te Stadt­bah­nen, die genau­so fah­ren, wie unser Netz. Hier in Han­no­ver wur­de also in der Tat Bau­his­to­rie geschrieben!

Und die Weit­sicht die­ser Pla­nun­gen hat dazu geführt, dass wir hier heu­te auch gro­ße Vor­leis­tun­gen haben, um näm­lich die­ses Netz zu vollenden.

Sinn­vol­le Plä­ne zur Nut­zung, gibt es auch bereits seit einem hal­ben Jahr­hun­dert — und sie sind heu­te immer noch aktuell.

Anfang der 1990er Jah­re — wir sind ja hier his­to­risch — da war es fast schon so weit: Als die Expo 2000 geplant wur­de, da war das Geld da und es wäre ein klei­ner Schritt gewe­sen, die­se gro­ße Visi­on qua­si im Vor­bei­ge­hen zu vollenden.

Aber die Umset­zung ist geschei­tert. Sie ist geschei­tert an Grü­nen, die kurz­sich­ti­ge Kli­en­tel­po­li­tik zu Las­ten der Stadt­ge­sell­schaft betrie­ben haben und an einer SPD, die die­ses Spiel­chen mit­ge­spielt hat. Da haben wir dann zwar ein paar neue Stra­ßen bekom­men und die Regi­on ein kom­plett neu­es S‑Bahnnetz, aber die­se eine Stadt­bahn­stre­cke, die unser Netz hier voll­endet hät­te, die hat es nicht gegeben.

Und heu­te, mei­ne Damen und Her­ren? Heu­te habe ich ein Déjà-vu. Denn das The­ma „D‑Linie“ ist — wenn auch aus ande­ren Grün­den — wie­der auf der Tages­ord­nung. Und wie­der trei­ben die Grü­nen die SPD vor sich her. Und wie­der lässt es die SPD mit sich machen – dabei haben Sie doch sogar erheb­lich mehr Stim­men aus der Bevöl­ke­rung bekom­men, lie­be Genos­sin­nen und Genos­sen. Aber zusam­men mit Ihrer Juni­or­part­ne­rin blo­ckie­ren Sie jede Dis­kus­si­on außer­halb Ihrer klei­nen Welt. Und die­se Dis­kus­si­on, mei­ne Damen und Her­ren, die wäre drin­gend nötig. Denn Ihre Plä­ne sor­gen für mas­si­ven Unmut. Wenn ich mich mit Freun­den oder Kol­le­gen über das The­ma unter­hal­te, dann ist das Wort „Mist“ noch die freund­lichs­te und zurück­hal­tends­te Umschrei­bung, die ich dazu höre.

Mit Recht! Denn die Plä­ne von Grü­nen und SPD stel­len eine Zäsur dar. Mit Ihrer Regi­ons- und Rats­mehr­heit wol­len sie sich end­gül­tig vom Gesamt­kon­zept, von der bau- und ver­kehrs­po­li­ti­schen Visi­on einer Stadt­bahn für die gan­ze Stadt, per Dik­tat verabschieden.

Statt­des­sen las­sen Sie eine klein­tei­lig zusam­men geschus­ter­te Ein­zel­stre­cke pla­nen, die mehr schlecht als recht neben dem übri­gen Netz her exis­tie­ren soll.

Aber, mei­ne Damen und Her­ren: Han­no­ver braucht kei­ne Bim­mel­bahn — das Han­no­ver von heu­te braucht, wie schon das Han­no­ver von damals, einen ein­heit­li­chen, leis­tungs­star­ken öffent­li­chen Nahverkehr.

War­um ver­schlie­ßen sich SPD und Grü­ne die­ser Ein­sicht — gegen alle Logik? Tja, das bleibt so unscharf und rät­sel­haft wie der Titel die­ser Aktu­el­len Stunde.

Und gera­de vor die­sem Hin­ter­grund unse­res bau­his­to­ri­schen Stadt­bah­ner­bes bleibt für mich nach wie vor nur noch eines zu sagen:

Und im Übri­gen bin ich der Mei­nung, dass der D‑Tunnel gebaut wer­den muss!”

PIRATEN-Fraktion erweitert Liste zur D‑Linien-Anhörung

Die PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver hat in der Sit­zung des Stadt­ent­wick­lungs- und Bau­aus­schus­ses am 6. März 2013 eine Erwei­te­rung der Lis­te der Ein­zu­la­den­den für die Anhö­rung „Stre­cken­füh­rung der D‑Linie in Han­no­ver” (Drs. 0472/​2013) bean­tragt, die von der CDU-Frak­ti­on initi­iert wor­den ist. Nach Ansicht der PIRA­TEN-Frak­ti­on müs­sen bei dem The­ma neben wirt­schaft­li­chen und ver­kehrs­wirt­schaft­li­chen Aspek­ten auch sol­che der Ver­kehrs­si­cher­heit und sol­che einer tat­säch­li­chen Bar­rie­re­frei­heit berück­sich­tigt wer­den. Der Wort­laut des Zusatzantrages:

In
— den Stadt­ent­wick­lungs- und Bauausschuss
— den Aus­schuss für Arbeitsmarkt‑, Wirt­schafts- und Liegenschaftsangelegenheiten

Zusatz­an­trag

gemäß §§ 34, 35 der Geschäfts­ord­nung der Lan­des­haupt­stadt Hannover

zu Drs. 0472/​2013 (Anhö­rung: Stre­cken­füh­rung der D‑Linie in Hannover)

Anzu­hö­ren sind zusätzlich:

- N.N., Poli­zei­di­rek­ti­on Hannover

- Jens Piel­awa, Vor­sit­zen­der der Initia­ti­ve Pro-D-Tun­nel e.V. (oder eine Ver­tre­tung des Vorsitzenden)

- Dipl.-Ing. Rein­hold Schrö­ter, Lei­ter des Fach­be­reichs Betriebs­vor­be­rei­tung der Stutt­gar­ter Stra­ßen­bah­nen AG (oder eine sons­ti­ge Ver­tre­tung der SSB AG)

- Moni­ka Stadt­mül­ler, Vor­sit­zen­de des Senio­ren­bei­ra­tes der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver (oder eine Ver­tre­tung der Vorsitzenden)

Begrün­dung:

Die Vor­ge­nann­ten sol­len aus ihrer jewei­li­gen Fach­sicht zum Anhö­rungs­the­ma „Stre­cken­füh­rung der D‑Linie in Han­no­ver“ vor­tra­gen und somit zu einer umfas­sen­den Betrach­tung bei­tra­gen. Neben wirt­schaft­li­chen und ver­kehrs­wirt­schaft­li­chen Aspek­ten müs­sen z.B. auch sol­che der Ver­kehrs­si­cher­heit und sol­che einer tat­säch­li­chen Bar­rie­re­frei­heit bei der Ent­schei­dungs­fin­dung berück­sich­tigt werden.

Dirk Hill­brecht (stellv. Fraktionsvorsitzender)”

PIRATEN-Fraktion beantragt Aktuelle Stunde zur Ratsversammlung am 14. März 2013: „Aktuelle Planungen zur D‑Linie — nachhaltig oder kurzlebig?”

Vor dem Hin­ter­grund kom­pro­miss­le­ri­scher Koali­ti­ons-Pla­nun­gen von Grü­nen und SPD zur D‑Linie hat die PIRA­TEN-Frak­ti­on am 4. März 2013 für die kom­men­de Rats­ver­samm­lung eine Aktu­el­le Stun­de bean­tragt. Der Wortlaut:

 

Antrag auf Durch­füh­rung einer Aktu­el­len Stunde

Ahoi Herr Oberbürgermeister,

hier­mit bean­tragt die PIRA­TEN-Frak­ti­on gemäß § 15 der Geschäfts­ord­nung des Rates der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver für die nächs­te Rats­ver­samm­lung (14. März 2013) eine

 Aktu­el­le Stun­de zum Thema:

„Aktu­el­le Pla­nun­gen zur D‑Linie – nach­hal­tig oder kurzlebig?“

Mit pira­ti­gen Grüßen

Dirk Hill­brecht (stellv. Fraktionsvorsitzender)”

 

 

PIRATEN-Fraktion: De-Haën-Platz ins Stadtplatzprogramm der Landeshauptstadt Hannover aufnehmen!

M E D I E N I N F O R M A T I O N

 

PIRA­TEN-Antrag zum Haus­halt 2013:

De-Haën-Platz in Han­no­vers Stadt­platz­pro­gramm aufnehmen! 

Der De-Haën-Platz soll Teil des Stadt­platz­pro­gramms „Han­no­ver schafft Platz“ wer­den. Die­se For­de­rung erhebt die PIRA­TEN-Rats­frak­ti­on mit einem Antrag * zur aktu­el­len Haus­halts­plan­be­ra­tung 2013. „Unser Ziel ist, dass der De-Haën-Platz nach der Alt­las­ten-Sanie­rung ein­la­dend und bedarfs­ge­recht gestal­tet wird“, erklärt Rats­herr Dirk Hill­brecht aus dem Stadt­teil List.

Die PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver greift mit ihrer Initia­ti­ve einen Antrag aus dem Stadt­be­zirks­rat Vah­ren­wald-List auf (vgl. Drs. 15–2897/2012, Anla­ge 11). Dort ein­stim­mig beschlos­sen, soll­te der Antrag bei der Haus­halts­sit­zung des Rates am kom­men­den Don­ners­tag (21.02.2013) unbe­ach­tet unter den Tisch gekehrt werden.

„Mit unse­rem Antrag wol­len wir ver­hin­dern, dass der Wil­le des Bezirks­rats sang- und klang­los unter­geht“, erklärt Frak­ti­ons-Vize Dirk Hill­brecht, gleich­zei­tig bera­ten­des Mit­glied im Bezirks­rat Vahrenwald-List.

Rei­ner Bud­nick, Bezirks­pi­rat im Stadt­be­zirk Vah­ren­wald-List, ergänzt: „Mir liegt nach der Besei­ti­gung der Alt­las­ten auf dem ehe­ma­li­gen Fabrik­ge­län­de beson­ders die Lebens­qua­li­tät im Stadt­be­zirk am Her­zen. Durch die Alt­las­ten­sa­nie­rung wur­de und wird Anlie­gern und Bewoh­nern viel zuge­mu­tet. Ein ein­la­dend gestal­te­ter Stadt­platz wäre ein posi­ti­ves Zei­chen für einen alt­las­ten­frei­en Neu­be­ginn des Wohnquartiers.“

(ver­öf­fent­licht am 19. Febru­ar 2013)

* Der Antrag im Wort­laut: 2013-02-14, HH-Ände­rungs­an­trag — STBZR 02, Auf­nah­me in das Stadt­platz­pro­gramm ‚De-Haën-Platz ‚-final

PIRATEN-Fraktion: Für Rückübertragung des Misburger Bades in städtische Verwaltung — gegen zusätzliche Zuschüsse für privaten Betreiber

Die PIRA­TEN-Frak­ti­on ist gegen zusätz­li­che Zuschüs­se an den pri­va­ten Betrei­ber des Mis­bur­ger Bades und plä­diert dafür, sich auf eine Rück­über­tra­gung in städ­ti­sche Ver­wal­tung vor­zu­be­rei­ten. In die­sem Zusam­men­hang hat die Frak­ti­on am 8. Febru­ar 2013 nach­fol­gen­den Ände­rungs­an­trag zu Druck­sa­che 2519/​2012 eingebracht:

 

„In
- den Sportausschuss
- den Aus­schuss für Arbeitsmarkt‑, Wirt­schafts- und Liegenschaftsangelegenheiten
- den Aus­schuss für Haus­halt, Finan­zen und Rechnungsprüfung
- den Verwaltungsausschuss
- die Ratsversammlung

zur Kennt­nis: Stadt­be­zirks­rat Misburg-Anderten

 

Ände­rungs­an­trag       gemäß §§ 12 und 34 der GO des Rates der Lan­des­haupt­stadt Hannover
zu Drs. 2519/​2012

                                              Ände­rung des Pacht­ver­tra­ges für das Mis­bur­ger Bad

zu beschlie­ßen:

1. Für das Mis­bur­ger Bad wird weder eine über­plan­mä­ßi­ge Auf­wen­dung noch ein wei­te­rer Ände­rungs- und Ergän­zungs­ver­trag beschlossen.

2. Für den mög­li­cher­wei­se ein­tre­ten­den Heim­fall wird die Ver­wal­tung beauf­tragt, schon jetzt prä­ven­tiv ein Kon­zept zur Rück­über­tra­gung des Mis­bur­ger Bades in städ­ti­sche Ver­wal­tung zu ent­wi­ckeln, das einen dau­er­haf­ten Betrieb sicherstellt.

Begrün­dung:

Die im Jahr 2006 end­gül­tig beschlos­se­ne soge­nann­te Pri­va­ti­sie­rung des Mis­bur­ger Bades im Rah­men eines PPP-Pro­jek­tes hat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver schwer kal­ku­lier­ba­re Risi­ken und letzt­lich ste­tig stei­gen­de Aus­ga­ben gebracht. Das kom­ple­xe Ver­trags­werk bin­det Han­no­ver lang­fris­tig und schränkt die Poli­tik in ihrer Mit­spra­che- und Kon­troll­funk­ti­on erheb­lich ein.

Im Vor­feld geäu­ßer­te Beden­ken, bei­spiels­wei­se bzgl. mög­li­cher Ver­schlech­te­run­gen der Arbeits­be­din­gun­gen oder zu nied­rig kal­ku­lier­ter Kos­ten, waren begrün­det, wie sich zwi­schen­zeit­lich bedau­er­li­cher­wei­se her­aus­ge­stellt hat.

Des­sen unge­ach­tet blei­ben zudem die Besu­cher­zah­len weit hin­ter den Pro­gno­sen zurück.

Not­wen­di­ge Inves­ti­tio­nen für den Wert­erhalt des Mis­bur­ger Bades wur­den und wer­den sei­tens des pri­va­ten Ver­trags­part­ners nicht bezie­hungs­wei­se nur unzu­rei­chend getä­tigt; zu einem wirt­schaft­li­chen Betrieb des Bades ist die­ser nicht in der Lage.

Mit­tels Ver­trags-Ände­run­gen und hohen Bezu­schus­sun­gen ver­sucht die Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver seit Jah­ren, die Fehl­pla­nun­gen aus­zu­glei­chen, den Betrieb am Leben zu erhal­ten und eine Betrei­ber-Insol­venz abzuwenden.

Eine nach­hal­ti­ge Lösung im Inter­es­se der Bür­ge­rin­nen und Bür­gern stellt das städ­ti­sche Han­deln kei­nes­falls dar. Es ist nicht Auf­ga­be der dem öffent­li­chen Inter­es­se ver­pflich­te­ten und mit öffent­li­chen Mit­teln han­deln­den Kom­mu­ne, einem pri­va­ten Unter­neh­men Wirt­schaft­lich­keit zu garan­tie­ren, das zudem in tariffrei­em Raum auf Kos­ten der Beschäf­tig­ten mit Lohn­dum­ping agiert.

Um auf einen mög­li­chen Heim­fall adäquat vor­be­rei­tet zu sein ist not­wen­dig, bereits jetzt ein ent­spre­chen­des Hand­lungs­kon­zept zu ent­wi­ckeln, das den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern sowie Ver­ei­nen und Schul­klas­sen lang­fris­tig die Nut­zung eines moder­nen Hal­len-/Frei­ba­des in ihrem Wohn­um­feld sichert und zugleich den Beschäf­tig­ten eine ange­mes­se­ne Bezah­lung garantiert.

Han­no­ver, den 8. Febru­ar 2013

Dr. Jür­gen Jung­hä­nel (Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der)”