Archiv der Kategorie: Medieninformation

PIRATEN-Fraktion: üstra-Gutachten zur D‑Linie erfreulich

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„End­lich posi­tio­niert sich die üstra mit ihrem ver­kehrs­po­li­ti­schen Sach­ver­stand öffent­lich”, freut sich Dirk Hill­brecht, Ver­kehrs­exper­te der PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver, über heu­ti­ge Medi­en­ver­öf­fent­li­chun­gen zur D‑Linie. „Das von der üstra in Auf­trag gege­be­ne Gut­ach­ten bestä­tigt offen­sicht­lich, was Fach­leu­te schon lan­ge gesagt haben: Die Idee, einen Teil des Stadt­bahn­ver­kehrs aus Ahlem über die vor­han­de­nen Tun­nel­stre­cken zu füh­ren, ist mög­lich und wirt­schaft­lich sinn­voll. Die Regi­on Han­no­ver hat­te die­se und wei­te­re Über­le­gun­gen in ihren Pla­nun­gen lei­der nicht ver­tie­fen wollen.”

„So wäre end­lich der Weg frei für die schnel­le Umset­zung des bar­rie­re­frei­en Aus­baus der Linie 10 in Lin­den und Lim­mer”, kom­men­tiert Andis Rava, Bezirks­rat­spi­rat vor Ort. „Für die Fahr­gäs­te ist damit eine bar­rie­re­freie Nut­zung der Stadt­bahn im Innen­stadt­be­reich viel frü­her als geplant mög­lich. Für die Bür­ger in Ahlem, Lim­mer und Lin­den ist das eine posi­ti­ve Ent­wick­lung. Und anders als von den Grü­nen immer kri­ti­siert, könn­te Pla­nung und Bau der Hoch­bahn­stei­ge in Lin­den nicht erst in eini­gen Jah­ren, son­dern bereits in naher Zukunft erfol­gen und end­lich Bar­rie­re­frei­heit im Stadt­teil schaffen.”

Es bleibt zu hof­fen, dass sich die Mehr­heits­frak­tio­nen sowie die Ver­wal­tung in der Regi­on den Argu­men­ten öff­nen und nicht wei­ter ihrem ver­kehrs­po­li­ti­schen Irr­weg fol­gen. „Das Vor­ge­hen der üstra ist kei­nes­wegs ein unfreund­li­cher Akt gegen­über der Poli­tik”, so Dirk Hill­brecht. „Viel­mehr grenzt es an eine Unver­schämt­heit, wenn Grü­nen-Rats­po­li­ti­ker Det­te die üstra dafür kri­ti­siert, dass sie ihrer Auf­ga­be nach­kommt und unter­neh­me­risch handelt.”

(ver­öf­fent­licht am 24.01.2013)

PIRATEN-Fraktion: Keine Dringlichkeit bei Beurlaubung von Hannovers Oberbürgermeister

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Es ist sehr erfreu­lich, dass Ober­bür­ger­meis­ter Weil die zuvor den Frak­tio­nen schrift­lich mit­ge­teil­te Sicht­wei­se zurück­ge­nom­men hat, sei­ne Beur­lau­bung habe beson­de­re Eil­be­dürf­tig­keit und sei nicht öffent­lich zu bera­ten.“ Mit die­sen Wor­ten kom­men­tiert Rats­herr Dirk Hill­brecht die kom­plet­te Kehrt­wen­de des han­no­ver­schen Verwaltungschefs.

Mit der Ein­las­sung, der Vor­gang sei von beson­de­rer Eil­be­dürf­tig­keit, hat­te das von OB Weil gelei­te­te Dezer­nat I den Rats­frak­tio­nen am 17. Okto­ber um 12.10 Uhr im Rats­in­for­ma­ti­ons­sys­tem eine Druck­sa­che mit dem Titel „Beur­lau­bung von Herrn Ober­bür­ger­meis­ter Weil“ (2343/​2012) zur Ver­fü­gung gestellt. Schon einen Tag spä­ter soll­te die Rats­ver­samm­lung dazu einen end­gül­ti­gen Beschluss fassen.

Im Regel­fall müs­sen Anträ­ge „spä­tes­tens am zehn­ten Tag vor dem Tag der Rats­sit­zung“ vor­lie­gen, heißt es dem­ge­gen­über in der Geschäfts­ord­nung des Rates. „Wir sehen kei­ner­lei Anhalts­punk­te für die ins Feld geführ­te Eil­be­dürf­tig­keit, wohl aber Bera­tungs­be­darf zur Druck­sa­che und ihrem Inhalt“, erklärt Frak­ti­ons­vi­ze Hill­brecht. Des­we­gen hat die PIRA­TEN-Frak­ti­on in der Rats­ver­samm­lung am 18. Okto­ber die Ver­ta­gung der Bera­tung bean­tragt – ein in der Rats­pra­xis voll­kom­men übli­ches, von allen Frak­tio­nen regel­mä­ßig genutz­tes Mittel.

Wir ver­ste­hen den Rat nicht als Abnick-Ver­samm­lung und neh­men die Auf­ga­be sehr ernst, das Han­deln des Ober­bür­ger­meis­ters und der von ihm gelei­te­ten Ver­wal­tung zu kon­trol­lie­ren“, so Rat­spi­rat Hill­brecht. „Es ist bemer­kens­wert, dass Ver­tre­ter eta­blier­ter Rats­frak­tio­nen mit höchst aggres­si­ven Angrif­fen gegen uns agie­ren, obwohl wir schlicht von unse­ren demo­kra­ti­schen Grund­rech­ten Gebrauch machen“, bilan­ziert der Frak­ti­ons­vi­ze die Debat­te zu Tages­ord­nungs­punkt 18 der Sit­zung am 18. Okto­ber 2012. Und: „Eben­so bemer­kens­wert ist, dass kei­ne Frak­ti­on einen Geschäfts­ord­nungs-Antrag auf Fest­stel­lung beson­de­rer Dring­lich­keit der Druck­sa­che 2343/​2012 gestellt hat.“ Einen sol­cher hät­te in der Rats­ver­samm­lung mit ein­fa­cher Mehr­heit durch­ge­bracht wer­den kön­nen. Danach hät­te der Rat gemäß Geschäfts­ord­nung sofort über den Tages­ord­nungs­punkt 18 abstim­men müssen.

Es bleibt also fest­zu­hal­ten, dass nach Inter­ven­ti­on der PIRA­TEN-Frak­ti­on weder der Rat noch der OB eine beson­de­re Dring­lich­keit gel­tend gemacht haben. Eine Beschluss­fas­sung kann in der nächs­ten Rats­sit­zung statt­fin­den, die bereits in drei Wochen stattfindet.

 

Dezernentin Drevermann schließt Ratsmitglieder von zentraler Veranstaltung zu Ganztagsgrundschulen faktisch aus

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Deut­li­che Kri­tik an der Ter­min­pla­nung der han­no­ver­schen Schul­de­zer­nen­tin übt die PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt. Mit kur­zem Zeit­vor­lauf hat Mar­lis Dre­ver­mann für kom­men­den Don­ners­tag­nach­mit­tag (18. Okto­ber 2012) eine Ver­an­stal­tung anbe­raumt, in der das städ­ti­sche Pro­gramm zum Aus­bau von Ganz­tags­grund­schu­len wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den soll. Ein­ge­la­den sind u.a. die schul- und jugend­po­li­ti­schen Spre­cher der Ratsfraktionen.

„Rats­mit­glie­der kön­nen aber fak­tisch nicht dabei sein, weil am glei­chen Tag die Rats­ver­samm­lung statt­fin­det“, moniert Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Dr. Jür­gen Jung­hä­nel. „Die inhalt­li­che und qua­li­ta­ti­ve Wei­ter­ent­wick­lung der Ganz­tags­grund­schu­le ist ein sehr wich­ti­ges The­ma, bei dem die kom­mu­na­len Fach­po­li­ti­ker ernst­haft ein­be­zo­gen wer­den müs­sen“, for­dert der Rats-PIRAT. Eine for­mel­le Ali­bi-Ein­la­dung rei­che nicht, so Dr. Jung­hä­nel: „Ich erwar­te von der Schul­de­zer­nen­tin, dass sie sol­che Zen­tral­ver­an­stal­tun­gen künf­tig unter Ein­be­zie­hung der Ter­min­la­ge der zustän­di­gen Fach­po­li­ti­ker plant.“

2012-10-18, Stadt, Einldg. Dre­ver­mann zu Ganztagsgrundschule

Hin­ter­gund: Die Ein­la­dung zur Ver­an­stal­tung „Qua­li­tät in der Ganz­tags­grund­schu­le – Eine Bestands­auf­nah­me mit dem Blick nach vorn“ ist den Rats­frak­tio­nen am 2.10.2012 von der Ver­wal­tung per Mail zuge­stellt worden.

(Die PIRA­TEN-Frak­ti­on hat die vor­ste­hen­de Infor­ma­ti­on am 17. Okto­ber an Medi­en übermittelt.)

 

 

 

 

Ratsherr Dirk Hillbrecht: „Fertigstellung neuer Hochbahnsteige der Stadtbahnlinien 4 und 5 erfreulich” — Kritik an zusätzlichen Ampeln

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Zur offi­zi­el­len Inbe­trieb­nah­me der neu­en bar­rie­re­frei­en Bahn­stei­ge an den han­no­ver­schen Stadt­ahn­hal­te­stel­len „Leib­niz Uni­ver­si­tät”, „Schei­der­ber­g/­Wil­helm-Busch-Muse­um” und „Appel­stra­ße” am 11. Okto­ber 2012 erklärt PIRA­TEN-Rats­herr Dirk Hillbrecht:

„Ich begrü­ße den bar­rie­re­frei­en Aus­bau des han­no­ver­schen Hoch­flur­net­zes und die Fer­tig­stel­lung der drei neu­en Hoch­bahn­stei­ge an den Lini­en 4 und 5. Scha­de ist aller­dings, dass dabei gleich­zei­tig neue Bar­rie­ren errich­tet werden.“

Der bau­po­li­ti­sche Spre­cher spielt damit auf die zahl­rei­chen neu­en Ampel­an­la­gen ent­lang der Nien­bur­ger Stra­ße an. „Hier wird Fuß­gän­gern die gute Erreich­bar­keit der Hal­te­stel­len durch über­flüs­si­ge War­te­zei­ten an roten Ampeln erschwert“, so Frak­ti­ons­vi­ze Hill­brecht. „Zebra­strei­fen, wie bei­spiels­wei­se an der Hal­te­stel­le ‚Leib­niz Uni­ver­si­tät’ jah­re­lang vor­han­den, hal­te ich für eine bes­se­re Lösung.“

Drei­fa­ches Lächeln für die Foto­gra­fen anläss­lich der offi­zi­el­len Inbe­trieb­nah­me der drei neu­en Hal­te­stel­len: (v.l.) üstra-Vor­stän­de Wil­helm Lin­den­berg und André Neiß sowie Regi­ons­prä­si­dent Hau­ke Jag­au.                                                Foto: Dirk Hill­brecht, CC-BY-SA 3.0

 

 

Hal­te­stel­le Appel­stra­ße: Bar­rie­re­frei­er Auf­gang zum Hoch­bahn­steig mit Betä­ti­gungs­knöp­fen für neue Ampeln.              Foto: Dirk Hill­brecht, CC-BY-SA 3.0

Pläne der Region zur Stadtbahnlinie 10 wenig überzeugend – Piraten fordern erneute Prüfung des D‑Tunnels

Als Reak­ti­on auf die Vor­stel­lung der Plä­ne der Regi­on Han­no­ver zum Aus- und Umbau der Stadt­bahn­li­nie D for­dern Rats-Pira­ten in Han­no­ver, die Tun­nel­lö­sung für die Stre­cke erneut und ernst­haft zu dis­ku­tie­ren. Eine Umset­zung der vor­ge­stell­ten Plä­ne wür­de die Anbin­dung der D‑Linie an den Fern­ver­kehr, an die S‑Bahn und an die ande­ren Stadt­bahn­li­ni­en ver­schlech­tern. Durch den vor­ge­schla­ge­nen Abriss der Rasch­platz-Hoch­stra­ße und die ein­sei­ti­ge Sper­rung des Post­tun­nels käme es zudem zu Nach­tei­len für den Auto­ver­kehr in der Innenstadt.

„Die Prä­sen­ta­ti­on der ober­ir­di­schen Stadt­bahn­pla­nun­gen war wenig über­zeu­gend“, sagt Dirk Hill­brecht, bau­po­li­ti­scher Spre­cher der han­no­ver­schen PIRA­TEN-Frak­ti­on. „Auf län­ge­ren Abschnit­ten sind kei­ne eige­nen Gleis­kör­per und enge Kur­ven geplant. Die Dar­stel­lun­gen zur künf­ti­gen Belas­tung der wich­ti­gen Ver­kehrs­kno­ten in der Innen­stadt ist frag­wür­dig. Es ist völ­lig unklar, ob sich die Ver­kehrs­si­tua­ti­on gera­de für Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer nicht wesent­lich ver­schlech­tert.“ Andis Rava, PIRA­TEN-Bezirks­rat aus Lin­den-Lim­mer, ergänzt: „Eine Auf­schlüs­se­lung der Kos­ten gab es nicht. Ein wirk­li­cher Ver­gleich mit Alter­na­ti­ven ist daher nicht möglich.“

Der D‑Tunnel wür­de die Anbin­dung der Stadt­bahn aus Ahlem an das rest­li­che Netz des Öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehrs (ÖPNV) ent­schei­dend ver­bes­sern und dadurch die Fahr­zei­ten sen­ken. Gleich­zei­tig könn­ten Rasch­platz-Hoch­brü­cke und Post­tun­nel für den Auto­ver­kehr erhal­ten und dadurch die Ver­kehrs­si­tua­ti­on auf der Kurt-Schu­ma­cher-Stra­ße ohne eine stra­ßen­ge­führ­te Stadt­bahn deut­lich ent­spannt wer­den. Eine unter­ir­di­sche Stre­cken­füh­rung erlaubt eine wirk­li­che städ­te­bau­li­che Ent­wick­lung der lan­ge ver­nach­läs­sig­ten Goe­the­stra­ße. Der Kos­ten­an­teil der Regi­on für eine Tun­nel­lö­sung beträgt laut eines Gut­ach­tens von 2009 etwa 32,6 Mil­lio­nen Euro. Selbst eine Wei­ter­füh­rung der Tun­nel­stre­cke bis zum Platz der Kauf­leu­te wäre immer noch die bes­se­re Lösung in Anbe­tracht der Kos­ten, die für die — mit vie­len Nach­tei­len behaf­te­te — ober­ir­di­sche Stre­cken­füh­rung anfal­len. Die­se Chan­cen soll­ten nun anstel­le der von der Regi­on vor­ge­stell­ten unaus­ge­reif­ten Pla­nun­gen genutzt werden.

Ratspirat Hillbrecht bloggt live von Veranstaltung zur Stadtbahn-Planung der Region Hannover am 4.10.2012 ab 16 Uhr

Fol­gen­de Infor­ma­ti­on hat die PIRA­TEN-Frak­ti­on am 3. Okto­ber 2012 an Medi­en übermittelt: 

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Don­ners­tag ist D‑Li­ni­en-Tag

PIRA­TEN-Rats­herr Dirk Hill­brecht bloggt live:

Am Don­ners­tag (4. Okto­ber 2012) ab 16 Uhr von der Ver­an­stal­tung der Regi­on zum bar­rie­re­frei­en Aus­bau der Stadt­bahn­li­nie 10 in Hannover

Die Stadt­bahn­li­nie 10 zwi­schen Ahlem und der han­no­ver­schen Innen­stadt soll bar­rie­re­frei wer­den. Nach­dem im Juni 2012 die Grund­satz­ent­schei­dung getrof­fen wur­de, die Linie — wie die übri­gen Stadt­bahn­li­ni­en in Han­no­ver — mit dem bewähr­ten Hoch­flur­sys­tem aus­zu­stat­ten, geht es jetzt in die Details: Bahn­stei­ge müs­sen umge­baut, Glei­se ver­legt, Ver­kehrs­flüs­se geplant werden.

Am Don­ners­tag stellt die Regi­on Han­no­ver ihren Pla­nungs­ent­wurf zum Aus­bau der soge­nann­ten D‑Linie in einer öffent­li­chen Ver­an­stal­tung vor. Dirk Hill­brecht, Rats­herr der PIRA­TEN-Frak­ti­on, ist dabei. Der Ver­kehrs­exper­te bloggt live, was dort vor­ge­stellt und dis­ku­tiert wird. Soll die Lini­en­füh­rung vom Ernst-August-Platz zum Rasch­platz rea­li­siert wer­den? Ist eine Split­tung der Linie mit einem ober­ir­di­schen Ast zum Stein­tor und einem unter­ir­di­schen Ast durch den vor­han­de­nen Tun­nel von der Sta­ti­on Water­loo bis zum Haupt­bahn­hof („Scheel­ha­se-Vor­schlag”) vor­ge­se­hen? Wird es einen Neu­bau­tun­nel vom Goe­the­platz über das Stein­tor zum Rasch­platz geben, der auf umfang­rei­che Vor­leis­tun­gen am Stein­tor und am Rasch­platz zurück­grei­fen könnte?

Die Pla­nungs­ho­heit für den öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr in der Lan­des­haupt­stadt und im Umland liegt seit Beginn des neu­en Jahr­tau­sends bei der Regi­on Han­no­ver. Aller­dings ent­schei­det nach wie vor der han­no­ver­sche Stadt­rat, was hier gebaut wird — und was nicht. „Natür­lich möch­te auch die PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver wis­sen, was die Regi­on plant”, sagt Dirk Hill­brecht. „Wir wer­den uns wie bis­her aktiv in die Dis­kus­si­on ein­mi­schen und für größt­mög­li­che Trans­pa­renz sorgen.”

Zum Bei­spiel am Don­ners­tag, 4. Okto­ber 2012, ab 16 Uhr im Rats­her­ren-Blog unter                                              www​.pira​ten​-rat​-han​no​ver​.de

„Hannovers Melderegister darf keine wild sprudelnde Datenquelle sein!“

PIRA­TEN-Frak­ti­on ruft Bür­ger zu Wider­spruch bei Stadt Han­no­ver auf

Rund 270.000 Daten­sät­ze über ihre Bür­ger hat Han­no­ver im ver­gan­ge­nen Jahr an Drit­te wei­ter­ge­ge­ben – im Ver­gleich bun­des­deut­scher Groß­städ­te eine hohe Zahl. Die Daten­pa­let­te reicht von Mel­de­re­gis­ter­aus­künf­ten an Adress­buch­ver­la­ge bis zu Anga­ben über reli­giö­se Ori­en­tie­run­gen an Glau­bens­ge­mein­schaf­ten, von Geburts- und Jubi­lar­da­ten an Medi­en bis zu Infor­ma­tio­nen an die Wehr­ver­wal­tung über mög­li­che Nachwuchs-Schützlinge.

„Die PIRA­TEN-Frak­ti­on ruft die Bür­ger zum Wider­spruch gegen die Über­mitt­lung per­sön­li­cher Daten auf“, erklärt Vor­sit­zen­der Dr. Jür­gen Jung­hä­nel. „Das hoheit­lich geführ­te Mel­de­re­gis­ter darf kei­ne wild spru­deln­de Daten­quel­le sein!“

Auf die öffent­li­che Debat­te hat jetzt auch die han­no­ver­sche Stadt­ver­wal­tung reagiert und vor weni­gen Tagen ein Wider­spruchs­for­mu­lar im städ­ti­schen Inter­net­an­ge­bot eingestellt.

„Ein Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung zur Stär­kung des Rechts auf infor­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung“, kom­men­tiert Rats­herr Jung­hä­nel. Bis­her war in Han­no­ver nur ein Wider­spruch mit per­sön­li­cher Vor­spra­che in den Bür­ger­äm­tern üblich.

Aktu­el­ler Hintergrund:

„Dei­ne Daten gehö­ren Dir!“ – unter die­sem Mot­to pro­tes­tiert ein brei­tes Bünd­nis am Don­ners­tag (20.09.2012) bun­des­weit gegen das geplan­te „Gesetz zur Fort­ent­wick­lung des Mel­de­we­sens“, über das der Bun­des­rat am 21. Sep­tem­ber 2012 bera­ten wird.

Medi­en­for­ma­ti­on vom 19.09.2012

Ratsherr Dirk Hillbrecht: „Kreisel sind besser!” — Kritik an Klagesmarkt-Planung der Stadt Hannover

M E D I E N I N F O R M A T I O N

Sym­bol­träch­ti­ger Stich mit Spa­ten durch OB Weil

PIRA­TEN-Rats­herr Hill­brecht kri­ti­siert Kon­zept zu Kla­ges­markt und Kreisel

Han­no­vers Ober­bür­ger­meis­ter Ste­phan Weil und Bau­de­zer­nent Uwe Bode­mann leg­ten am heu­ti­gen Mon­tag (4. Juni 2012) selbst Hand an: Mit einem soge­nann­ten sym­bo­li­schen Spa­ten­stich insze­nier­ten sie den ers­ten Schritt zur Abschaf­fung des Krei­sels am Kla­ges­markt. „Unter Ver­schwen­dung öffent­li­cher Gel­der ver­nich­tet die Stadt Han­no­ver einen gut funk­tio­nie­ren­den Ver­kehrs­kno­ten­punkt”, bilan­ziert Dirk Hill­brecht, ver­kehrs­po­li­ti­scher Spre­cher der PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt. „Bis­her kamen dort alle Ver­kehrs­teil­neh­mer ohne War­te­zei­ten von über­all nach über­all, künf­tig wird der Ver­kehrs­fluss ohne Not durch eine T‑Kreuzung mit Ampeln gestoppt”, so Hillbrecht

„KREISEL SIND BESSER!” — Mit die­sem Slo­gan bringt Rats­herr Dirk Hill­brecht beim soge­nann­ten ers­ten Spa­ten­stich den PIRA­TEN-Pro­test gegen die Abschaf­fung des Krei­sels am Kla­ges­markt zum Ausdruck …

 

Als wich­ti­ges Argu­ment nen­nen die Ampel­be­für­wor­ter offi­zi­ell eine angeb­lich not­wen­di­ge Erhö­hung der Sicher­heit für Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer. Aus PIRA­TEN-Sicht ist dies nicht stich­hal­tig: „Die Unfall­zah­len sind bei einem Kno­ten mit die­ser Belas­tung im Ver­gleich noch ange­mes­sen”, sagt Hill­brecht unter Bezug auf ent­spre­chen­de amt­li­che Aus­füh­run­gen im Stadt­be­zirks­rat Mit­te. Auch der All­ge­mei­ne Deut­sche Fahr­rad-Club (ADFC) sieht dies so: „Spä­tes­tens seit den Neu-Mar­kie­run­gen im Krei­sel ist auch die Unfall­ge­fahr zurück­ge­gan­gen”, stell­te der ADFC-Regi­ons­ver­band kürz­lich in sei­ner Ver­bands­zeit­schrift (Aus­ga­be 2/​2011) fest. Der Titel des Bei­trags lau­te­te: „Kla­ges­markt: 6‑Mio.-Umbau zu Las­ten der Radfahrer.”

Städ­ti­schen Unter­la­gen ist zu ent­neh­men, dass die Ver­wal­tung seit lan­gem die Abschaf­fung des Kla­ges­markt­krei­sels plant. Das Ver­wal­tungs-Vor­ha­ben soll nun im Rah­men des Pro­jek­tes „Han­no­ver­Ci­ty 2020+” unter Ein­satz von mil­lio­nen­schwe­ren För­der­mit­teln der Euro­päi­schen Uni­on umge­setzt wer­den. „Zur Teil­nah­me an dem seit 2008 lau­fen­den Pla­nungs­pro­zess wur­den neben der Ver­wal­tung vor allem Wirt­schafts­ver­tre­ter und soge­nann­te Fach­leu­te ein­ge­la­den, Betrof­fe­ne wie der ADFC aber nicht in die Detail­pla­nung ein­be­zo­gen“, kri­ti­siert Hill­brecht. „Es ist zu fra­gen, war­um”, so der stell­ver­tre­ten­de Fraktionsvorsitzende.

Städ­ti­schen Pla­nun­gen zufol­ge soll der Kla­ges­markt dem­nächst bebaut wer­den. Die PIRATEN unter­stüt­zen gemein­sam mit Attac und wei­te­ren poli­ti­schen Kräf­ten das „Akti­ons­bünd­nis Neu­er Kla­ges­markt”, das sich gegen die Plä­ne zur Pri­va­ti­sie­rung des öffent­li­chen Are­als in der han­no­ver­schen Innen­stadt wendet.

… und wird dabei unter­stützt von PIRATEN aus Han­no­ver und dem Umland. Fotos: Hen­drik de Boer

Städtische Dienstwagen für Streikbruch-Einsatz missbraucht? PIRATEN-Fraktion hat Fragen an Hannovers Rathauschef Stephan Weil

MEDIENINFORMATION

Im März 2012 orga­ni­sier­te die Ver­ein­te Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft (ver.di) in Han­no­ver u.a. Warn­streiks im Nah­ver­kehr, um den Tarif­for­de­run­gen im öffent­li­chen Dienst Nach­druck zu ver­lei­hen. Hier­auf reagier­te Han­no­vers Ober­bür­ger­meis­ter Ste­phan Weil (SPD) mit der öffent­li­chen Ankün­di­gung, wäh­rend des Aus­stan­des sei­nen Dienst­wa­gen für Per­so­nen­be­för­de­run­gen zur Ver­fü­gung zu stellen.

Die­ser poli­ti­sche Vor­stoß des SPD-Spit­zen­kan­di­da­ten zur Land­tags­wahl 2013 gegen legi­ti­me gewerk­schaft­li­che Kampf­maß­nah­men irri­tiert in mehr­fa­cher Hinsicht:

- Als Ober­bür­ger­meis­ter hat Ste­phan Weil einen Dienst­wa­gen-Ein­satz zur Per­so­nen­be­för­de­rung ange­kün­digt, ohne dass ein dienst­li­cher Anlass erkenn­bar ist.

- Als ver.di-Mitglied hat sich Ste­phan Weil offen gegen sei­ne gewerk­schaft­li­chen Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen gestellt, die zu Recht dafür kämpf­ten, nicht erneut mit einem Real­lohn­ver­lust abge­speist zu werden.

Vor die­sem Hin­ter­grund hat die PIRA­TEN-Frak­ti­on im Rat der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver dem Ober­bür­ger­meis­ter einen Fra­gen­ka­ta­log geschickt. „Wir sind gespannt auf die Ant­wor­ten“, sag­te Rats­mit­glied Dirk Hill­brecht am 1. Mai 2012 in Hannover.

Kameraüberwachung in Hannover: Aktuelle Stunde in der Ratsversammlung am 22. März 2012

In der nächs­ten Rats­ver­samm­lung ist es nun soweit: Die PIRA­TEN-Frak­ti­on hat ihre ers­te Aktu­el­le Stun­de bean­tragt. Im Wortlaut:

Antrag auf Durch­füh­rung einer Aktu­el­len Stun­de zum Thema
„Kame­ra­über­wa­chung in Han­no­ver – Fluch oder Segen?“

Sehr geehr­ter Herr Oberbürgermeister,

hier­mit bean­tragt die PIRA­TEN-Frak­ti­on gem. § 15 der Geschäfts­ord­nung des Rates der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver für die nächs­te Rats­ver­samm­lung (22. März 2012) eine Aktu­el­le Stun­de zum Thema:

„Kame­ra­über­wa­chung in Han­no­ver – Fluch oder Segen?“
Im Zusam­men­hang mit Über­grif­fen und Gewalt­ta­ten im öffent­li­chen Raum wird regel­mä­ßig der Ruf nach mehr Sicher­heit, auch durch den ver­mehr­ten Ein­satz von Über­wa­chungs­tech­nik, laut. Zeit­gleich meh­ren sich die Stim­men derer, die sich in ihrem Grund­recht auf infor­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung ein­ge­schränkt sehen. In Han­no­ver fin­den sich wäh­rend­des­sen an immer mehr Stel­len im Stadt­ge­biet Hin­weis­schil­der auf Video­über­wa­chun­gen und der Wild­wuchs an Kame­ras ver­schie­dens­ter Betrei­ber ist kaum noch nach­voll­zieh­bar. Höchs­te Zeit also für eine grund­le­gen­de Positionsbestimmung.

Mit freund­li­chen Grüßen

Dirk Hill­brecht (stell­ver­tre­ten­der Fraktionsvorsitzender)

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Hin­weis: Die Rede ist im Wort­laut hier zu finden.